Der Bayerische Yacht Club hat seit 2016 über 1000 Mitglieder: Die Mehrzahl sind Vollmitglieder, rund 250 Jugend- und Juniorenmitglieder, die anderen sind als Familienmitglieder, Gastmitglieder oder Zweitmitglieder im Clubleben integriert. Jedes Mitglied hat andere Beweggründe weshalb es im Bayerischen Yacht Club ist. Im Vordergrund steht bei allen die Liebe zum Segeln. Sie segeln Regatten, helfen als Wettfahrtleiter, Schiedsrichter, S-Bootfahren, sind Jugendtrainer oder engagieren sich ehrenamtlich im Verein. Monatlich stellt der BYC Newsletter interessante Mitglieder und Menschen im und rund um den Club vor.
Lesen Sie hier die Interviews mit:
300 Tage vor den Olympischen Spielen von Tokio 2020 haben Jakob Meggendorfer (22 Jahre) und Andreas Spranger (gerade noch 21) den Sieg bei der Int. Deutschen Meisterschaft der 49er im BYC geholt, nach mehreren Jugend erfolgen zum ersten Mal im „Senioren“-Bereich. In der Weltrangliste steht das Team aus dem Bayerischen Yacht-Club auf Rang 21, ist damit drittbeste deutsche 49er-Mannschaft.
Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger im Interview mit Dr. Volker Göbner
Herzliche Gratulation zum Sieg bei der IDM! Ihr habt erst am dritten Tag die Führung übernommen, nach mittelprächtigen Plätzen gelang euch mit der Tages-Serie 2-1-1-1 der Sprung an die Spitze. Was habt ihr da anders gemacht, warum ist es da plötzlich gelaufen?
Jakob Meggendorfer: Im Grunde genommen haben wir nichts anders gemacht. Am Starnberger See ist drehender, sehr böiger Wind normal. Und wenn es da einmal läuft, dann läuft’s – sagt man ja immer. Wenn man erst einmal in diesem Rhythmus drin ist, den Überblick hat, dann ist es nicht mehr so schwierig.
Seit ein paar Jahren seid ihr Mitglied im BYC. Wie oft segelt ihr auf dem Starnberger See?
Andreas Spranger: Eigentlich leider sehr selten. Das war seit langem mal wieder ein Wettkampf dort, unser erster im 49er. Vor ein paar Jahren waren wir öfter bei der Bayerischen Jugendmeisterschaft dort, im 29er und im Opti. Im 49er immer nur für einen Schnupper-Event im Bayerischen Yacht-Club.
Wie bereitet man sich dann auf so eine IDM vor, wenn man so gut wie nie auf dem Revier ist?
Andreas: Da es ein See ist, segelt man nach dem, was man sieht. Es gibt ja weder spezielle Küsten-Formationen noch Strömungen, womit man sich auseinandersetzen müsste. Man segelt sich ein wenig ein, sammelt die Kompasszahlen und segelt nach Böen und Drehern. Der Wind ist an keinem Tag gleich, da muss man nicht eine Woche vorher da sein.
Also einfach schauen, woher der Wind kommt?
Jakob: Einfach gesagt. Aber: Ja.
Welchen Stellenwert hat die IDM, wenn ihr gerade den World Cup in Japan hinter euch und die WM in Neuseeland vor euch habt?
Jakob: International betrachtet hat eine IDM keinen so großen Stellenwert, aber für unseren Heimat-Club und die Klasse halten wir sie schon für wichtig. Ich finde auch den Austausch mit den Amateur-Teams wichtig. Es war eine coole Sache – und wenn man den Titel gewinnt, ist es eben nicht mehr unbedeutend. Wir wollen auch dem Club und der Wettfahrtleitung ein dickes Dankeschön aussprechen. Es war vor zwei Jahren mal nur eine Idee, in Starnberg die IDM auszurichten – und die durchführende Jugend- und Junioren-Abteilung hat das klasse gemacht!
Ein Blick zurück: wie habt ihr eigentlich die Segelei angefangen, wo habt ihr es gelernt?
Jakob: Wir waren mal am Chiemsee, sahen die Segelboote und mein Bruder wollte unbedingt den Segelschein machen. Wir wurden dann beide in eine Segelschule gesteckt – und es machte viel Spaß. Wir sind dann in einen Club, den Seebrucker Regatta-Verein, und haben ein bisschen Opti-Liga gesegelt. Daraus hat es sich entwickelt.
Andreas: Mein Papa ist begeisterter Segler, auch mein Opa – und so habe ich schon mit sechs oder sieben Jahren meinen ersten Segelschein gemacht. Wir waren eine große, tolle Gruppe im SRV (Segel- und Ruderclub Simssee), in der es superviel Spaß gemacht hat, am Wochenende im Opti zu trainieren. Der Spaß daran ist das Wichtigste! Da habe ich auch Jakob kennengelernt. 2010 sind wir dann zusammen in den 29er, waren U17-Meister, 2011 in Berlin, und zweimal Bayerische Meister. Im Herbst 2012 sind wir dann in den 49er umgestiegen. Wir segeln seit sechs Jahren 49er. Nach ein, zwei Jahren entwickelte sich da schon der Traum, bei Olympia einmal dabei zu sein. Tokio 2020 ist ganz klar unser Ziel, für das wir jetzt mit Vollgas arbeiten.
Ihr seid im DSV-Kader und wohnt nun in Kiel. Seit wann?
Andreas: Wir sind seit etwa 2015 im C-Kader, heute heißt das ja etwas anders. Hier ist der Olympia-Stützpunkt, die ganze Infrastruktur. Ein Umzug nach Kiel wird vom DSV vorgegeben. Am Anfang haben wir uns schon dagegen gesträubt, nach Kiel zu ziehen, wir haben lieber am Gardasee trainiert. Aber als wir dann die Kampagne voll durchziehen wollten, führte kein Weg dran vorbei. Wir haben hier schließlich von Montag bis Freitag Training. Vor drei Jahren haben wir uns dann für den Umzug entscheiden – und sind beide der Meinung, dass das richtig war. Heute sind wir zufrieden und glücklich damit.
Jakob: Wir sind ja relativ früh in den 49er, schon mit 16. In diesem Alter nach Kiel umzuziehen, wäre krass. Wir mussten uns erst mit diesem Gedanken anfreunden. Und eigentlich sind wir viel unterwegs, nur ein Drittel des Jahres in Kiel – und im Sommer lässt sich’s aushalten.
Wie seid ihr dann zum BYC gekommen?
Andreas: Wir wollten weiter für einen bayerischen Club starten, wir kommen ja aus Bayern und sind auch stolz darauf, das einzige, richtig bayerische Team im 49er zu sein. Zunächst waren wir mit dem 49er noch im Segel- und Ruderclub Simssee. Aber wir wollten in einen größeren Club mit einem großen Netzwerk – da ist der Bayerische Yacht-Club natürlich perfekt für uns.
Jakob: Der BYC hat zwar keine Förderstruktur für Olympia-Kampagnen wie der NRV, aber die Unterstützung für aktive Segler ist schon umfassender als in allen anderen bayerischen Vereinen. Allein durch das große Netzwerk und die vielen induviduellen Kontakte des BYC sind die Chancen größer, Sponsoren und Förderer zu gewinnen. Und der BYC ist ein cooler Verein, der sich sehr ums Clubleben bemüht. Professionell geführt, aber auch familiär und symphatisch. Wir halten jeden Winter einen Vortrag über unsere Kampagne, der immer richtig gut ankommt.
Ihr seid mit einem nagelneuen 49er, der zu weiten Teilen aus dem BYC und seiner Stiftung heraus finanziert und auf den Namen „Burgl“ getauft wurde, in die Meisterschaft gestartet. Sind die 49er von der Stange oder müsst ihr da noch dran herumbasteln?
Andreas: Es sind zwar als One Design alle Boote gleich, aber so fünf bis sechs Tage brauchen wir schon, um den startklar zu machen. Der Ruderkasten etwa muss sehr exakt ausgerichtet werden, wir passen die Fußschlaufen genau an oder auch die Länge der Schoten. So krass wie im 470er ist es nicht, aber man ist ein bestimmtes Setting gewöhnt, damit man sich auf dem Boot zuhause fühlt.
Wie viele Boote habt ihr denn?
Jakob: Derzeit sind es drei. Das neue ist jetzt in Kiel mit dem ältesten, das andere war beim World Cup in Japan und ist gerade im Container auf dem Weg nach Neuseeland, im Januar wird es in Australien sein. Aber eines steht jetzt zum Verkauf.
Und wie viele Tage verbringt ihr mit Training und Regatten auf dem Wasser?
Andreas: Für 2019 habe ich es gerade zusammengerechnet, da werden es 169 Wassertage sein, dazu kommen die Reisetage. Fitnesstraining steht fünf Mal die Woche auf dem Programm, auch bei den Events..
Jakob: Man kann eher die Tage zählen, an denen wir nicht trainieren – das ist im Schnitt ein Tag pro Woche, also etwa 50 im Jahr.
Die Bewegungen der 49er-Segler sehen extrem synchron aus. Ergibt sich das einfach so oder wird es geübt?
Andreas: Da arbeiten wir viel im Training daran, optimieren die Manöver, damit die Bewegungen auf dem Boot wie von selber laufen. Du musst nicht nachdenken, weißt genau, welchen Schritt jetzt der andere macht, mit welchem Schritt ich weiter gehe. Ja, das ist ein bisschen wie Ballett auf dem Wasser, einstudierte Choreographien. Deswegen trainieren wir so viel, damit die reibungslos klappen. Das ist extrem wichtig im 49er.
Wenn ihr da so übers Wasser tanzt – seid auch auf dem Parkett firm?
Andreas: Nicht aktiv. Ich glaube, mein Tanzkurs ist schon acht Jahre her.
Jakob: Das kommt bei mir aufs selbe raus.
Was sagt denn da das Umfeld?
Andreas: Das ist nicht immer einfach zu kombinieren, aber unsere engen Freunde verstehen und unterstützen das alle, das ist supercool. Wenn man es wirklich will, funktioniert das schon.
Formal seid ihr eigentlich Studenten …
Jakob: Ich habe meinen Bachelor in Informatik in München gemacht und bin jetzt für den Master in Kiel eingeschrieben. Das ist aktuell schwierig, das nebenbei auf die Reihe zu bekommen, aber ich will da auf alle Fälle weitermachen.
Andreas: Ich habe den Bachelor in Maschinenbau in Kiel angefangen, aber das steht eher gerade auf Pause. Unsere ganze Energie wird in die Kampagne investiert.
Jetzt blicken wir mal auf die Ergebnisse der Saison 2019 zurück. Was hat sich als Stärke, was als Schwäche herauskristallisiert?
Jakob: Bei viel Wind sind wir relativ stark, bei weniger Wind haben wir eher ein Problem. Die Starts bei wenig Wind waren ein Thema und auch der Überblick im Regattafeld. Das sind Themen, an denen wir permanent arbeiten. Auckland und Geelong, wo es jetzt hingeht, sind ja eher als Starkwindreviere bekannt. Aber meistens kommt ja doch alles anders als erwartet …
Wie geht es in den nächsten Wochen weiter?
Andreas: Wir trainieren jetzt gute drei Wochen in Kiel, fliegen am 9. November nach Neuseeland und werden uns dort fünf Tage erstmal einleben, da haben wir 12 Stunden Zeitverschiebung. Ab dem 15. November ist dort Wassertraining geplant und am 2. Dezember ist der erste Regattatag der Weltmeisterschaft 2019 in Auckland.
Was ist euer Ziel bei der WM in Neuseeland?
Andreas: Wir wollen unter die ersten 20 fahren, da gibt es Punkt für die interne Qualifikation.
Jakob: Das Potenzial für eine Top-Ten-Platzierung ist da. Das kommt immer sehr auf die aktuelle Form an.
Interne Qualifikation – wie sieht die aus, wer mischt da mit?
Jakob: Der DSV hat die Weltmeisterschaft 2019 in Neuseeland, die WM 2020 in Australien und die Trofeo Prinçesa Sofia Anfang April in Palma de Mallorca als Ausscheidungs-Events für die deutsche Olympia-Fahrkarte festgelegt. Das Nationenticket im 49er Men hat Deutschland schon. Fünf Teams haben da reelle Chancen: Heil/Plössel (die Bronzemedaillengewinner von Rio), Schmidt/Böhme, unsere Trainingspartner Tim Fischer und Fabian Graf, Nils Carstensen mit Jan Frigge und wir.
Wie geht es nach der WM 2019 im Dezember weiter?
Andreas: Nach Neuseeland geht es erstmal nach Hause. Der World-Cup in Miami fällt für uns aus, wir planen Anfang Januar noch einen Trainingsblock in Südeuropa. Unser zweites Boot muss ja nach Palma, da liegt es nahe, da in die Nähe zu fahren. Am 20. Januar fliegen wir dann nach Australien, zur WM 2020.
Wenn man so viel unterwegs ist – worüber freut man sich dann zuhause am meisten?
Jakob: Die gute oberbayerische Luft!
Andreas: Auf mein eigenes Bett!
Und welches Leibgericht vermisst ihr am meisten?
Jakob: Wir kochen unterwegs ja meistens selber. Aber so ein Kaiserschmarrn ist nie verkehrt.
Euer Ziel ist Tokio 2020. Was kommt danach?
Andreas: Ich werde den Fokus aufs Studium legen. Aber geplant ist, bis 2024 in Marseille weiter zu machen. Je nachdem, wie die Ausscheidung jetzt ausgeht, werden wir gegebenenfalls auch mit unseren Sparrings-Partnern weiter machen.
Und langfristig?
Jakob: Segeln wird für mich immer ein Thema sein! Ich hoffe, das mit dem Informatik-Studium kombinieren zu können, aber eine professionelle Segel-Karriere wäre schon mein Traum!
Andreas: Ja, ähnlich bei mir. Bei einigen 49er-Seglern sieht man ja, dass die das geschafft haben, heute mit Frau und Kind zu den Wettkämpfen anreisen. Ich bin offen für alles.
Wenn ich mir jetzt ein paar professionelle Teams anschaue, die unter deutscher Flagge segeln – dann sind da aber wieder kaum Deutsche in der Crew. Habt ihr eine Idee, woran das liegt?
Jakob: Deutschland ist natürlich nicht so die klassische Segelnation, da fehlen wohl die Connections.
Was ist eigentlich euer Lieblingsrevier?
Andreas: Ich freue mich immer auf den Wettkampf in Palma. Da ist alles so unkompliziert, es ist leicht zu erreichen, man hat die Boote am Strand, die Unterkünfte sind nah und günstig und das Segelrevier ist einfach traumhaft. Wir sind da im März, da hat es schon 25 Grad, es baut sich eine wunderbare Sea Breeze auf. Wir können dort mit Wind und Welle segeln gehen, während die anderen in Deutschland frieren.
Jakob: Ich finde der Gardasee ist schon eines der besten Reviere! Auch vom Umfeld her – die Bergkulisse, der Thermikwind, auf den man sich verlassen kann, kein Salzwasser – und gute Pizza! 2020 wird dort endlich wieder einmal eine EM stattfinden!
Welches Boot würdet ihr gerne mal segeln?
Andreas: So ein foilender F50-Kat hat was, oder eine Volvo Ocean Race Yacht.
Jakob: Ja, F50 wäre eine geile Sache, aber ich hätte auch mal Lust, Moth zu segeln.
Wir stecken euch jetzt mal für ein Jahr auf eine Insel. Welche drei Dinge nehmt ihr mit?
Jakob: Hm, das ist schwierig. Also eine Musikbox, ein Wellen-Surfbrett – und ne Hängematte.
Andreas: Wellen-Surfbrett ist gut, auch die Hängematte – und meine Kaffeemaschine.
Was macht ihr eigentlich noch neben Segeln und dem „Studium“?
Andreas: Golfen, Klettern, Surfen und Wellenreiten – das ist immer ein guter Ausgleich.
Jakob: Ich mache viele Sachen nebenbei, fahre gerne auch Rennrad oder spiele Beach-Volleyball.
Die Klima-Diskussion ist bestimmt auch bei euch angekommen? Was meint ihr ?
Jakob: Ja, spätestens seit Boris Hermann das Taxi für Greta gespielt hat. Wir professionellen Sportler fliegen ja ziemlich viel. Das lässt sich kaum vermeiden. Aber von Bayern nach Kiel fahren wir mit dem Zug. 2014, vor dem Umzug, waren wir 14 Mal zwischen München und Kiel auf der Schiene, gerne auch mit dem Nachtzug.
Andreas: Allgemein sind Segler sehr klimabewusst. Bei den großen Wettkämpfen gibt es oft Beach Clean Ups. Alle Segler treffen sich am Strand und suchen Müll. Es ist erschreckend, was man da findet. Wir haben auch wiederverwendbare Trinkflaschen, füllen die am Wasserschlauch. Sonst verbraucht man ja Unmengen von Einwegflaschen. Die Bibs, die Regatta-Lycras, werden inzwischen auch meist aus recycelten Stoffen hergestellt, auch viele Aufkleber.
Was würdet ihr jungen Teams, die in den 49er einsteigen, empfehlen: Welchen Fehler sollte man unbedingt vermeiden?
Andreas: Den Spaß am Segeln behalten! Man kommt aus einer Jugendbootklasse, war da relativ schnell erfolgreich, und denkt sich, das wird im 49er genauso. Aber man sollte in olympischen Bootsklassen nicht unterschätzen, wie viel gute Teams da unterwegs sind. Man sollte die Sache relativ locker angehen und darauf achten, den Spaß nicht zu verlieren. Wenn man Spaß hat, investiert man auch gerne die Zeit und wird schnell besser. Unser Vorteil war: Es hat uns einen Riesenspaß gemacht, 49er zu segeln. Wir haben uns da am Anfang auch nicht zu viel stressen lassen.
Jakob: Vielleicht neben dem 49er auch noch andere Boote segeln, mal in eine J70 oder eine Melges reinschnuppern. Einfach mal über den Tellerrand hinausblicken!
Vielen Dank für das Gespräch – und wir drücken euch die Daumen für die WMs und die Olympia-Ausscheidung!
Die Homepage:
Wieder auf der Erfolgswelle? Theresa Steinlein (17) und Lina Plettner (18), die erfolgreichen 420er Spitzenseglerinnen aus dem Bayerischen Yacht-Club, werden auf der Ostsee vor Warnemünde gefordert. Eigentlich sollten sich Ilja Wolf und seine 420er-Segler in Warnemünde gleich ein Ferienhaus mieten. Seit Mittwoch hat der Manager des Bayerischen Yacht-Clubs mit seiner erfolgreichen 420er Flotte Quartier an der Ostsee bezogen, um sich auf die erste Ausscheidung für die Welt- beziehungsweise Europameisterschaft vorzubereiten. Von Freitag bis Sonntag versuchen seine sieben Teams, seine ehrgeizige Maxime umzusetzen: „Die Vorgabe heißt Quali.“ Zwölf Tage später steht dann schon die nächste Veranstaltung in Warnemünde mit der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft an, die zum Gesamtergebnis dazuzählt. Vor den entscheidenden Wettfahrten befragten wir Theresa Steinlein und Lina Plettner, die dieses Jahr schon die Bronzemedaille World Sailing – Youth Worlds ersegelten nach dem Stand der Dinge.
Herzlichen Glückwunsch zur Bronze-Medaille, das hat in 49 Jahren kein Deutsches Damenteam geschafft. Hattet ihr das erwartet?
Lina: Nicht wirklich erwartet, aber wir wussten schon vom letzten Jahr im Texas (Youth Sailing Worlds 2018), wo wir unglücklich 8. wurden, dass mehr für uns drin ist. Wir haben uns deshalb ein Medaille fest vorgenommen.
Es war ja ein aufregender Weg?
Resi: Ja, das kann man sagen. Schon die Ausscheidung war knapp, weil da ein BFD war, der am Ende keiner war. Das konnten wir in zwei Protestverhandlungen beweisen. Eigentlich hat meine Schwester Sophie die Ausscheidung overall gewonnen, ihre Vorschoterin war aber zu alt. Wir waren insgesamt Zweiter.
Wie war die Stimmung am Anfang bei der WM?
Resi: Bei der WM waren wir cool. Wir haben oft mit Ilja und meinem Vater telefoniert. Alles lief nach Plan. Vor der letzten Wettfahrt – so kurz vor der Medaille, wurde ich aber doch sehr nervös. Ich habe dann vor dem Ablegen mit meinem Vater telefoniert. Der hat mich beruhigt: „Denk nur an das letzte Rennen der Deutschen Meisterschaft, da hat es auch geklappt!“ Das war ein ganz guter Psycho-Trick.
Wie läuft so eine Youth Worlds ab?
Lina: Das ist schon etwas anderes als normale Wettfahrtserien. Ein Team pro Nation in jeder Klasse, neue, unbekannte Trainer vom DSV, alles sehr professionell organisiert. So ähnlich wie bei einer Olympiade, richtig cool.
Man teilt sich ein Betreuerteam mit dem Jungs-Team aus dem gleichen Land, so konnten wir uns das Trainerboot mit Krisch und Philipp teilen. Was allerdings auch nicht einfach ist. Die Jungs brauchen einen anderen Trimm. Zudem waren die vom Veranstalter gestellten Segel sehr schwierig zu trimmen.
Ihr habt dann im Anschluss die Jugendeuro gesegelt?
Resi: Ja das war auch sehr cool. Leider war Lina in den ersten Rennen etwas krank. Außerdem waren wir auch von den Youth Worlds geschlaucht. Am Ende fehlten jedoch nur sechs Punkte um auch hier Bronze zu gewinnen, wir wurden 4. im letzten Rennen, das hat leider nicht ganz gereicht.
Wie ist das weitere Programm?
Lina: Nach etwas Pause haben wir am Gardasee und in Warnemünde zwei richtig gute Trainings gehabt, jetzt geht es weiter mit den Ausscheidungen.
Ihr zeigt seit Jahren enormen Einsatz, seid gut in der Schule, wie macht Ihr das?
Resi: In so einem langfristig angelegten Regatta- und Trainingsprogramm wird man effizienter. Man lernt, wenn andere mit dem Handy chillen …, freut sich auf die Segel-Kumpels beim nächsten Event, das motiviert.
Wer unterstützt Euch?
Resi: Vor allem unsere Eltern, Bavaria Yachtversicherung mit Sandra Ahrabian, die uns beim Segelkauf großzügig finanziell unterstützt, der Bayer Yacht-Club, der uns mit Ilja einen der weltweit besten Trainer zur Verfügung stellt. Danke hierfür.
Lina/Resi: Einen Zuschuss für dieses Jahr hat die JJA des BYC allerdings gestrichen. Der Grund: Weil wir keine Zeit hatten, an der Bayerischen Jugendwoche teilzunehmen. Lina musste Ihre Seminararbeit schreiben. Das trifft in erster Linie unsere Eltern … Dann soll die JJA eben dieses Geld bei ihren 2K-Events verfeiern, wofür sie ein Wochenende im Jahr trainieren. Unserem Sportsgeist entspricht das nicht, dem des BYC hoffentlich auch nicht. Ist trotzdem komisch wenn wir aus der ganzen Welt Gratulationen bekommen und sich unser eigener Club bis auf wenige Ausnahmen zurück hält.
Was ist Euer zukünftiger Plan.
Lina/Resi: Abitur im April nächsten Jahres. Und dann weiter 420er segeln. Im 420er ist das für Damen wegen des geringeren Gewichts lange möglich, in Spanien z.B: segeln die Top-Damenteams bis 25. Dann wollen wir auch vielleicht auch mal Junioren Segel-Liga segeln, Ilja „bastelt“ an einem Damen-Junioren-Liga-Team.
Danke für das interview, viel Erfolg!
Florian Hettler (54) unterstützt als externer Berater das Projektteam Casino 2020 im Bayerischen Yacht-Club bei der Suche nach einem langfristigen Pächter für das Clubrestaurant. Wie sieht der Profi das Thema Club-Gastronomie in Starnberg? Florian Hettler ist seit 2005 Mitglied der Geschäftsleitung der Alois Dallmayr KG und in dieser Funktion für die Bereiche Gastronomie und Catering verantwortlich. Dazu gehören die Bereiche Eventcatering, die hauseigenen Restaurants und die Theatergastronomie. Florian Hettler hat nach einer Koch-, Patissier- und Serviceausbildung an der Ecole Hotelière de Lausanne und an der Cornell University in Ithaca, New York, studiert. Unter anderem hat er bei Paul Bocuse und Gaston Lenôtre gelernt und gekocht. Nach unterschiedlichsten Engagements in Europa und Asien übernahm er Anfang der 90-er Jahre das Grand Hotel Esplanade in Berlin als Hoteldirektor und organisierte als Geschäftsführer der Käfer Berlin GmbH die Eröffnung der verschiedenen gastronomischen Betriebe im Reichstagsgebäude. Sein Credo sind eine unbedingte Serviceorientierung und ein absoluter Qualitätsanspruch.
Herr Hettler, wie schätzen Sie das Thema Clubgastronomie im Bayerischen Yacht-Club ein?
Das Clubrestaurant des BYC ist schon von der Natur der Sache her für jeden Gastronomen eine knifflige Herausforderung:
- Saisonbetrieb
- extreme Wetterabhängigkeit
- Häufiger Pächterwechsel
- Eingeschränkter Gästekreis
- Nur Clubmitglieder
- Mitgliedern ‚gehört‘ der Club
- Hohes Anspruchsdenken
- Klare Preisvorstellung der Kunden
- Oft geringe Wertschätzung des Betreibers
Diese Problematik begegnet einem bei den allermeisten Clubgastronomie- Betrieben in Deutschland. Die Kunst ist es nun, hier Lösungen zu finden, die nicht nur dem Club und seinen Mitgliedern, sondern auch dem Pächter und dessen Mitarbeitern ein gutes Miteinander ermöglicht. Der Pächter muss die Möglichkeit haben, wirtschaftlich zu arbeiten. Nur dann findet er auch gutes Personal, das engagiert und motiviert zu einer tollen Gastronomie und einer guten Atmosphäre im Club beitragen kann.
Wie sehen Sie die aktuelle Situation im Bayerischen Yacht-Club?
Derzeit ist die Situation ungut. Es passiert, dass an vielen schönen Tagen die Terrasse leer ist. Das liegt sicher an einer momentanen Unzufriedenheit, aber vielleicht auch daran, dass zahlreichen Mitgliedern die Bindung zu ihrem Club fehlt oder verloren gegangen ist. Dabei würde es diese wunderschöne Location am See verdienen, dass viel mehr Menschen das Casino genießen und dort regelmäßig essen. Bei einem neuen Betreiber, der gute und kontinuierliche Qualität mit leistungsgerechten Preisen liefert, sollten sich alle Clubmitglieder einen Ruck geben und das Casino wieder öfters besuchen.
Wunsch und Wirklichkeit?
Die Mitglieder wünschen sich natürlich eine gute und preisgünstige Gastronomie, doch dies ist auf Basis des bisherigen Konzeptes auch bei Pachtfreiheit auf Dauer nicht möglich. Es hat sicher jeder dafür Verständnis, dass gute Qualität ihren Preis hat. Ständig steigen die Kosten für Rohstoffe, Personal, Energie, Material, Verwaltung, Behördenauflagen, …
Das kennt jeder von zu Hause und das trifft auch den Gastronomen. Er soll immer das gleiche, freundliche Personal vorhalten, das die Mitglieder natürlich mit Namen kennt. Der Gastronom muss diese Mitarbeiter aber zwölf Monate bezahlen und das macht die Sache teuer. Dazu wollen wir alle am liebsten frische, hochwertige Lebensmittel! Das kostet viel Geld, da diese frischen Lebensmittel halt nur eine begrenzte Zeit frisch sind. Kommen keine oder wenige Gäste, müssen mitunter Lebensmittel andersweitig verarbeitet oder gar entsorgt werden. Das aufgebackene Baguette dient eben irgendwann nur noch für Semmelbrösel.
Wie sieht denn eine künftige Speisekarte aus?
Ziel ist es, eine zeitgemäße, frische, saisonale Gastronomie zu etablieren. Dies lässt sich am besten an der Speisekarte ablesen. Das Speisenangebot darf nicht zu umfangreich sein, denn ansonsten muss viel aus der Tiefkühltruhe kommen. Also lieber weniger Gerichte (höchstens sechs, mit ein paar Klassikern) frisch und gut gekocht, als 40 Gerichte, die nur aufgewärmt werden. Wir haben im Projektteam Casino die Vorgabe an die Bewerber gegeben, dass eine gut bürgerliche Küche mit einer kleinen Tageskarte optimal wäre. Die Karte soll selbstverständlich auch kleine Gerichte und Snacks enthalten.
Etwas in die gehobene Richtung zu machen, ist i.d.R. immer möglich, dies hängt jedoch vom Geschäftsaufkommen ab, hier könnte mit Vorreservierungen gearbeitet werden, so kann sich die Küche entsprechend vorbereiten.
Was sind die Grundvoraussetzungen für eine gute Club-Gastronomie?
Die häufigen Pächterwechsel in den vergangenen Jahren lagen sicher auch daran, dass die jeweiligen Gastronomen im BYC nicht so richtig glücklich und heimisch wurden. Wenn die Gastronomie funktionieren soll, muss auch der Wirt seine Freude haben, d.h. er muss genügend verdienen. Am Ende vom Tag braucht jedes Restaurant eine Grundfrequenz an Gästen, sodass für die Küche das Geschäft planbar wird. Dies zahlt auf die Qualität insgesamt und auf die Wirtschaftlichkeit ein. Genauso wichtig wie die Planung der Küche ist die Personalplanung insgesamt. Hier ein gewisses ‚Mindestgeschäft‘ sicherzustellen, erzeugt eine Planungssicherheit und garantiert kontinuierliches Personal.
Hieraus erreicht man als nächstes, dass sich die Menschen in ihrem Club wohlfühlen. Alle Gäste, auch externe, sollen vom Pächter emotional eingebunden werden.
Wie erreichen die Pächter das?
Ein zufriedener Pächter ist ein glücklicher Pächter, der wiederum sorgt durch Offenheit, Freundlichkeit und Herzblut für glückliche Gäste. Und natürlich durch eine kontinuierlich gute Qualität, wechselndes Saisonangebot, Angebote für Kinder und durch marktgerechte ‚ehrliche‘ Preise, besonders auch bei den Weinen.
Wieviel hängt von der Qualität der Mitarbeiter ab?
Ohne gutes Personal kein Erfolg. Auch hier gilt die Grundregel: Zufriedenes Personal = zufriedene Gäste. Für die Mitglieder heißt das: Wenn ein Essen gut und der Service nett und freundlich ist, dann sollte das gesagt und mit einem angemessenen Trinkgeld honoriert werden.
Was müsste alles geändert werden, um einen langfristigen Partner für das Clubrestaurant im BYC zu gewinnen?
Die diversen Aspiranten, die sich aktuell bewerben, legen uns auf Basis eines konkreten Rahmens ihre Konzepte vor. Der konkrete Rahmen sieht u.a. auch die Möglichkeit eines Winterbetriebes und eine stärkere Bewirtung externer Gäste vor allem in den diversen Eventräumen (1. Stock) vor. Wobei immer gilt: „Members first“. Eine generelle Öffnung wird es auf keinen Fall geben, aber die neuen Pächter sollen die Möglichkeit erhalten, ihr Geschäft auszuweiten, sodass sie tatsächlich die Chance haben, in dieser schönen Clubanlage Geld zu verdienen.
Das Projektteam Casino möchte also den Club für externe Gäste öffnen, damit der Wirt mehr Umsatz macht?
In unseren Diskussionen wurde schnell klar: Nur wenn – im Rahmen – externe Gäste akzeptiert werden, hat der Gastronom die Möglichkeit, wirtschaftlich zu arbeiten.
Selbstverständlich sind externe Gäste nicht unproblematisch. Deswegen braucht es feste Regeln, damit die Exklusivität des Clubs erhalten bleibt. Wenn diese gut umgesetzt werden, ergibt sich für alle – Mitglieder, Pächter und externe Gäste – eine Win-Win-Situation.
Was kann man im BYC-Casino verbessern?
Zunächst müssen mehr Mitglieder die Clubgastronomie nutzen! Nur ein belebtes Restaurant ist ein schönes Restaurant. Allein können wir alle zu Hause essen. Auch sollte man darüber nachdenken, ob das Interieur etwas verändert werden könnte.
So berichtete byc.de über Thomas Kuhmann….
Thomas Kuhmann (Foto unten), seit 2001 Mitglied im Bayerischen Yacht-Club, segelt erfolgreich Schärenkreuzer und andere Traditionsklassen in Deutschland, hat aber schon vor vielen Jahren seine große Liebe zu den 6mR-Yachten entdeckt. Mit diesen immer wieder renovierten und liebevoll gepflegten Traditionsyachten ist der Geschäftsmann und Partner der Lehel Industrie Gruppe (LIG) in München auf der ganzen Welt unterwegs und vertritt dabei erfolgreich den BYC in der internationalen Regattaszene
Woher kommt Dein Engagement, die Interessen des BYC international zu vertreten?
Mir liegt, über die Engagements auf dem Starnberger See hinaus, die internationale Segelszene, und damit auch eine Mitgliedschaft des BYC in dieser Vereinigung globaler Top-Clubs sehr am Herzen. Dies insbesondere, weil ich in einer ganzen Reihe der ICOYC-Mitgliedsclubs schon auf Welt- und Europameisterschaften selbst gesegelt bin, z.B. beim RVYC in Vancouver, beim St. Francis Yacht Club/San Francisco, beim KSSS in Schweden, dem Mitgliedsclub in Helsinki, im VSaW. Da ich überdies in der internationalen 6mR-Klassenvereinigung ISMA den Posten „Vice President Marketing“ innehabe, kenne ich dort oft auch die Vorstände oder Clubsekretäre. Und der NRV als „Geburtshelfer“ des BYC ist mir auch vertraut, weil mein neuer Taktiker dort Mitglied ist.
Wenn Du von Deinen weltweiten Regatten in der 6mR-Yachtszene sprichst, hört sich Dein Engagement ganz einfach an. „Easy going“ beim Segeln?
Von wegen! Ich dachte auch mal, dass das eine gemütliche Altherrenklasse ist. Aber das Sechser-Segeln ist in den letzten Jahren zum Sammelbecken erfahrener internationaler Topstars und Olympiasegler geworden. Vorletztes Jahr bei der WM in Vancouver traten eben mal Dennis Conner, Ross McDonald, Eric Jespersen, Torben Grael, Russ Silvestri und eine Reihe von internationalen Profis auf. Die haben kurz ihre America’s Cup Siege sowie Gold- und Silbermedaillen aufblitzen lassen und uns ein paar ordentliche Lektionen erteilt!
Warum ausgerechnet Meterklassen und die Sechser?
Die Meterklasse – oder International Rule – ist eine Vermessungsformel, die meiner Meinung nach die faszinierendsten Rennmaschinen in der Geschichte des Regattasports produziert hat, und die jahrzehntelang dessen Zentren zwischen Stockholm, St. Tropez, Cowes in England, Newport/Rhode Islands und Kiel in Atem gehalten hat. Es sind einfach kraftstrotzende, schwere Regattamaschinen, tief und nass segelnd, mit niedrigem Freibord, schwer zu bedienen und personalintensiv. Daneben waren die Sechser mehr als 50 Jahre die größte olympische Klasse und über viele Jahre auch das Test-Lab für den America’s Cup.
Also doch großer Aufwand und Schwerstarbeit?
Es ist definitiv aufwändiger als z. B. Drachensegeln, weil Transporte nur mit LKWs oder 40 Fuß-Container möglich sind und man 5 Mann Crew braucht. Aber es ist andererseits nicht mit einer Maxi Yacht- oder TP52- Kampagne zu vergleichen. Für uns als reine Amateure ohne Bootsmann und professionellen Organisator ist es dennoch schon im Winter Aufwand ohne Ende – aber was tut man nicht alles aus Liebe? Aber sprechen wir nicht länger von den Problemen, die Schiffe weltweit auf die Regattafelder zu bewegen, von der Suche nach berufstätigen Amateuren, oder den ständigen technischen Optimierungen und dem heftigen Segelverschleiss, um der gewaltigen Konkurrenz zu trotzen…
Es überwiegt die Freude am Segeln?
Ja! Z.B. mit dem Sechser am Start und auf der Bahn vor der Downtown-Silhouette von San Francisco und der Wendemarke unter der Golden Gate Bridge, oder bei praller Sonne zwischen den schwedischen Schären…, da braucht man nichts Anderes mehr!
Hat Dich die Bitte, am ICOYC World Forum für den Bayerischen Yacht-Club teilzunehmen, überrascht?
Zuerst ja, aber beim Nachdenken über das Vorstehende dann doch nicht mehr so sehr….
Welcher Club und welches Revier ist Dein persönlicher Hotspot?
„There is nothing like home“, und der Starnberger See sowie seit einigen Jahren auch der Wannsee im VSaW sind weiterhin klar meine seglerische Heimatbasis. Aber natürlich hat die Chance, jedes Jahr weltweit in Top-Clubs Sechser gegen die „old (und zunehmend auch younger) stars“ des Segelsports anzutreten, ihren eigenen Adrenalin- und Lernfaktor, den ich nicht missen möchte. Seit 1999 in Rungstedt bei Kopenhagen habe ich keine 6mR- EM oder -WM ausgelassen!
Was erwartet Dich beim ICOYC World Forum?
Sie haben über vier Tage ein detailliertes Mega-Programm zusammengestellt, das man hier gar nicht aufzählen kann. Ich werde erst mal versuchen zu verstehen, was die anderen Clubs bewegt, und was für den BYC die Vorteile einer Mitgliedschaft sein könnten.
Welche Themen werden die deutschen Topvereine NRV, VSaW und der BYC in Cork ansprechen?
Ich treffe in den nächsten 14 Tagen die Vertreter vom NRV und werde auch im VSaW nachhören, was deren Themen sind, und mich dann vor der Reise nochmal mit unserem Vorstand abstimmen. Außerdem bin ich mir natürlich der Aufgabe bewusst, den BYC so zu vertreten, dass der Vertrauensvorschuss, vor allen anderen denkbaren Clubs zu einer Mitgliedschaft aufgefordert zu werden, nicht enttäuscht wird.
Danke, Thomas, gute Reise, und wir sind gespannt auf Deinen Report nach der Rückkehr!
Nikolaus Wanske (37) tut alles was er tut mit großer Freude und Offenheit. Mit seinen Eltern Bärbel und Max Wanske kam er schon als kleines Kind regelmäßig in den Bayerischen Yacht-Club. Seine Eltern brachten ihm mit dem Schwimmen auch das Segeln bei. Die „harte“ Schule und der Schliff zum Vorschoter kam mit Ilja Wolf. Hier lernte er das Segeln bei allen Wind- und Wetterbedingungen und war als Vorschoter im 420er, Joker und Drachen sehr aktiv. Mit dem Berufsstart übernahm er regelmäßig die Pinne des väterlichen Drachens und ist seitdem aktiv bei Wettfahrten am Starnberger See vertreten. Segeln und Sport erfolgreich, BWL-Studium, Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer-Examen erfolgreich abgeschlossen. Seit über zehn Jahren ist Nikolaus bei der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in München beschäftigt und macht aktuell als Senior Manager Karriere. Klar, dass sein Segel- und Finanztalent auch im BYC gefragt war und ist. Bereits in der Jugendabteilung war er als Kassenwart und dann als erster Vorsitzender aktiv. Seit 2016 ist Niki zum Rechnungsprüfer im Bayerischen Yacht Club gewählt und engagiert sich für den Club. Im Herbst 2018 heiratete er seine langjährige Freundin Isabelle, mit der er oft, gemeinsam mit Hund Moccha, auf dem Wasser gesehen wird.
Wie steht es um die Finanzen des Clubs?
Aus meiner Sicht befindet sich der Club aktuell in einer guten und robusten finanziellen Situation. Wie in der letzten Mitgliederversammlung von Rolf Nonnenmacher dargestellt, müssen wir jedoch die demografischen Entwicklungen in unserem Club im Auge behalten. Dazu gehört es auch, deren Auswirkungen auf unsere finanzielle Situation und Leistungsfähigkeit zu antizipieren und ggf. frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Was tust Du lieber: Segeln oder Finanzen prüfen?
Natürlich Segeln – leider geht es mir aber genauso wie den meisten in meinem Alter. Die Arbeit schränkt meine Freizeitmöglichkeiten – zumindest unter der Woche – ein. Und auch die Zeit am Wochenende ist limitiert, um all meine Interessen unterzubringen.
Regattasegeln oder Schmalzsegeln?
Ich segel sehr gerne und aktiv Regatten. Der Spaß und die Zeit auf dem Wasser sind für mich aber das Wichtigste. Der Starnberger See eignet sich für beides sehr gut.
Erfolge auf den Regattabahnen?
Ich war in meiner seglerischen Laufbahn meistens Vorschoter (420er, Joker, Drachen) und hatte einige schöne Erfolge, wenn auch keine Meistertitel. Am meisten habe ich mich über den zweiten Platz hinter Philipp Ocker und vor Rudi Houdek beim Bayerischen Löwen im PYC gefreut – da war ich selber an der Pinne.
Lieblingsschiff (Klasse)?
Daheim der Drachen wegen der Vielseitigkeit; AC75 – der Boat Speed ist beeindruckend; die Yacht „My Song“ (BALTIC 130)
Lieblingsrevier?
Die Küste Kroatiens ist wunderschön.
Hochseesegeln?
Da habe ich bisher leider noch keine Erfahrung gemacht.
Größter Wunsch?
Ich würde gerne Mal auf einer Maxi Yacht unter Spinnaker durchs Mittelmeer segeln.
Private Segelvision?
Ich bin gespannt, wie es mit dem Thema Foiling am See weitergeht. Die Geschwindigkeit bei wenig Wind ist faszinierend. Trotzdem braucht es ein Lösung oder Kombination zum Cruisen.
Was gefällt Dir im BYC?
Das Gelände, der Blick auf den See mit den Bergen im Hintergrund, die Tradition, die vielen Freundschaften, die sich in der Opti – und 420er Zeit gebildet haben und bis heute über das Segeln hinaus bestehen. Und vor allem die tolle Arbeit der Trainer und natürlich das große Engagement von Ilja Wolf für unseren Club.
Was gefällt Dir nicht?
Mir gefallen nicht die immer wieder auftretenden Reibereien. Wir sollten alle glücklich und dankbar sein, diesen tollen Ort gemeinsam nutzen zu dürfen.
Tipp für einen Segeltag im Club?
Früh starten, Brotzeit und eine Flasche Wein an Bord, Motor nicht vergessen, Sundowner auf dem Casino-Balkon im ersten Stock – die Aussicht ist super – und dann Abendessen auf der Terrasse. Was will man mehr.
Tipp für die JJA?
Die sportliche Aktivität ist beeindruckend. Aus dem Tipp mache ich einen Wunsch: die Jugendlichen sollen sich die Freude am Segeln und BYC bewahren, so dass sie trotz Studium und Berufseinstieg den Club regelmäßig weiter nutzen – auch wenn die Zeit knapp und die alternativen Interessen größer werden.
Hannah Hagen, 19 Jahre jung, ist der Liebling der Optimisten. Nicht nur die Nachwuchssegler gehorchen ihr, auch die Eltern akzeptieren und loben die junge Trainerin für ihre Kinder im BYC. Hannah studiert Jura und wohnt in einer WG mit Seglern in München. Sie reist gerne oder unternimmt kleine Wochenendtrips, wenn sie zwischen Segeln, Studium, Familie und Freunden Zeit dazu findet.
Segeln gelernt?
Segeln habe ich in Berlin in einem eher kleinen Segelclub an der Havel gelernt, dem SC Gothia. In einer Gruppe von fünf Kindern haben wir bereits im Alter von fünf Jahren spielerisch angefangen, auf einer Wiese mit abgeschnittenem Ruder zu „segeln“.
Erste Regattaerfahrungen?
Als Knirps von sechs Jahren kamen dann auch die ersten Regatten dazu. Anders als hier in Bayern, wurden wir ohne Optiliga direkt ins kalte Wasser geworfen. Mein damaliger Trainer Peter Pape hat uns aber realistische Ziele gesetzt, die sich langsam steigerten. Dabei war das erste Ziel von der richtigen Seite aus und innerhalb des Zeitlimits die Startlinie zu passieren, gefolgt vom Ziel bis zur Tonne 1 zu segeln. Ich glaube, die 3. Wettfahrt bin ich dann tatsächlich auch bis zum Ende gesegelt und somit wahrscheinlich nur Vorletzte im Gesamtklassement geworden.
Erste Erfolge?
Eigentlich habe ich mich stetig verbessert. Das war der Erfolg. Nur selten habe ich Ausreißer nach oben und unten gehabt.
Misserfolge?
Die gibt es schon auch immer wieder. Persönlich hatte ich ein paar, die stärker hängen bleiben, als andere. Unser Umzug von Berlin nach Starnberg fiel ungefähr mit meinem Umstieg von Opti B nach A zusammen. Am Anfang war es da schwer für mich, im BYC Fuß zu fassen. Die BYC-Optiflotte war eher dünn besiedelt und ich fand Segeln `ne Zeitlang blöd – aber offenbar nicht blöd genug, dass ich aufgehört habe. Nachdem ich mich im ersten 420er-Jahr mit meinem Bruder direkt zur Open-WM in Valencia qualifiziert habe, war die Enttäuschung im nächsten Jahr um so größer, die Quali für die WM im eigenen Land zu verpassen.
Segelscheine?
Lange Zeit nur der Jüngstensegelschein. Inzwischen SBF- See und Binnen. Bei ausreichend Zeit steht der SKS-See auf der to do Liste.
Lieblings-Bootsklasse?
Traumbootsklasse hab ich keine. Ich bin fasziniert von der immer stärker aufkommenden Foil-Bewegung. Wenn es für mich nach dem 420er weitergegangen wäre, dann wahrscheinlich im 49er. Dieses Boot finde ich ziemlich cool.
Lieblingsrevier?
Eindrucksvoll war das Segeln bei meiner ersten Opti-WM in der Dominikanischen Republik. Aber auch die 420er-WM in Japan…
Hochseesegeln?
Ganz spontan bin ich bisher eine Tour von Lissabon nach Lanzarote gesegelt, zu der ich vier Tage vorher eingeladen wurde. Das war eine ganz neue Erfahrung – nachts segeln, auf einem Boot rund um die Uhr, kochen, schlafen, duschen. Unbedingt wieder, wenn sich die Möglichkeit bietet.
Fit?
Mal mehr, mal weniger. Aber ich versuche es meistens bei mehr zu halten. Joggen, Wandern, Ski fahren, seit neuestem auch Ski-Touren und alles, was sich so ergibt, wie z.B. Bouldern gehen mit Sarah, meiner alten 420er-Segelpartnerin, oder meinem Freund.
Lieblingssportarten?
Früher wär das neben dem Segeln definitiv Fußball gewesen. Dabei sind aber irgendwann zu viele Bänder kaputt gegangen. Jetzt freue ich mich im Winter aufs Skifahren und im Sommer aufs Stand-up-Paddling, Volleyball spielen und den Bauch und die Nase in die Sonne strecken. Entweder vom Motorboot aus oder sonst immer, wenn es geht.
Vorbilder?
Als Vorbild hatte ich immer meine Brüder. Ich glaub das war auch der Hauptgrund, dass ich überhaupt zum Segeln gekommen bin. Wenn meine zwei älteren Brüder von einer Mauer gesprungen sind, dann bin ich hinterher. Als die beiden Fahrrad fahren gelernt haben, wollte ich es auch unbedingt können.
Dein Weg zur Trainerin?
Gute Frage. Während meiner Schullaufbahn habe ich festgestellt, dass ich jüngeren Kids gerne Nachhilfe gebe. Als ich dann selber mit dem 420er-Segeln aufgehört habe und nicht wirklich wusste, was die Zukunft seglerisch für mich bereit hält, konnte ich mir vorstellen, mein Wissen an junge Segler weiterzugeben. Außerdem habe ich so viel durchs Segeln gelernt, Freude gehabt und wahnsinnig gute Freundschaften geschlossen, dass ich gerne dazu beitragen möchte, Kinder fürs Segeln zu begeistern. Ilja hielt das wohl auch für keine schlechte Idee und hat mich kurz darauf gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, im BYC Training zu geben.
Der BYC?
Ein Club, der nicht nur aufgrund seiner wunderschönen Lage, sondern auch durch seine Vielfältigkeit und sein großes Angebot an diversen Aktivitäten rund um den Segelsport besticht.
Was gefällt Dir?
Die Jugendarbeit ist im Bayerischen Yacht-Club im Vergleich zu vielen anderen Segelclubs, die ich bisher kennengelernt habe, sehr ausgeprägt. Das finde ich wirklich toll! Das Zeltlager für die Optis, die 420er Zeit bei Ilja, die für mich eine besonders aufregende und schöne Zeit bisher war, 2K Teamrace oder die Jugendbundesliga. Alles wird unterstützt und es werden einem viele Möglichkeiten geboten.
Was würdest Du gerne ändern?
Quereinsteigern kann es bei uns teilweise schwer fallen Fuß im Club zu fassen. Manchmal wünschte ich mir mehr Transparenz und Interaktion.
Hallo, ich bin Faidon Kounas (28). Ich bin halb Grieche, halb Deutscher und wohne seit fast vier Jahren in München. Ich habe in Athen Architektur studiert und in Griechenland eine klassische Segelkarriere gemacht. Erst Optimist, dann 420er gefolgt vom 470er. Seit 2015 bin ich im Bayerischen Yacht-Club. Dort segele ich viele Regatten auf der J/70 in der Segelbundesliga und Team Racing sowie im L-Boot und ab und zu mit meiner Freundin Fanny Majer andere Regatten am See. Ich freue mich schon auf die neue Segelsaison.
Segeln gelernt?
Segeln habe ich im Jahr 2000 auf der Insel Andros im Opti gelernt.
Erste Regattaerfahrungen?
Die griechische Opti-Meisterschaft im Jahr 2002 war meine erste Wettfahrtserie. Damals war mir ein gutes Mittagessen mit meinen Freunden noch wichtiger als die Regatten.
Schönsten Segelerlebnisse?
Immer Regatten: Die Hellenick Match Racing Tour 2014, die JWM 2011 in Medemblik und das Team Race vom letzten Jahr waren Highlights. Weil es seglerisch gut gelaufen ist, und wir als Team gut funktioniert haben.
Segelscheine?
Ich habe den Trainerschein für Jollen gemacht und einen Segelschein für´s Hochseeesegeln.
Lieblings-Bootsklassen?
Alles was gleiten und fliegen kann.
Seglerische Ziele?
Dabei bleiben und neue Erfahrungen sammeln.
Hochseesegeln?
Gerne mal wieder.
Andere Lieblingssportarten?
Seit drei Jahren Skifahren.
Was machst Du beruflich?
Ich habe Architektur studiert und arbeite jetzt als Objektüberwacher im Büro MasterPlan in München. Aktuell kümmere ich mich um einen Neubau (HighriseOne) am Ostbahnhof in München und, quasi nebenberuflich, um die neue Slipanlage im BYC. Die muss bis 1. Mai fertig sein. Ab Juli geht mein Studium für den Immobilienökonom los. Spannend….
Wie bist Du in den BYC gekommen?
Ich bin im September 2014 das erste Mal im BYC gewesen. Der Kontakt kam durch Roman Luyken zustande und ich glaube ich bin das einzige Mitglied im Club, das durch zwei Vorstellungsgespräche im Club aufgenommen wurde (einmal mit dem alten Vorstand einmal mit den neuen) ;)
Was gefällt Dir im BYC?
Der BYC ist ein ‚Paket’: die schöne Terrasse wäre nicht so schön ohne den Panoramablick, die Partys nicht so lustig ohne die guten Leute and so on and so on…
Was gefällt Dir weniger? Was würdest Du ändern?
Können wir was mit dem Wind machen???
Was ist das besondere an der neuen Slipanlage?
Mein Ziel bei der Planung der neuen Slipanlage war, einen Ort zu schaffen, der zum Slippen der modernen Jollen, die an Land liegen, da ist. Wir brauchen die neue Slipanlage unbedingt für unseren intensiven Trainings- und Regattabetrieb im BYC. Durch die Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden und der Schlösser- und Seenverwaltung wird eine sehr schöne Funktionsanlage entstehen, die wir am 1. Mai 2019 zum Ansegeln einweihen wollen.
Patricia Nonnenmacher ist 19 Jahre alt und studiert Jura an der LMU. Seit April ist sie Beisitzerin im Vorstand der JJA – zuständig für Segelsport. Die Begeisterung fürs Segeln hat Patti vom Vater übermittelt bekommen, der sie so oft es in den Ferien ging, mit zum Segeln genommen hat. Am Anfang gefiel ihr hauptsächlich das Freizeitsegeln – Regatten waren nicht in der Optik. Seit ihr Vater 2013 in den BYC eingetreten ist segelt die Studentin aktiv Regatten. Patti: „Opti- und 420er habe ich leider ausgelassen, da wir zu der Zeit noch bei Frankfurt gewohnt haben, wo man nicht segeln kann.“ In diesem Jahr hat Patti schon an 2K Team Races in Ravenna und Gaeta teilgenommen. Dieses und letztes Jahr an Ostern war sie zum J70 Training zusammen mit anderen J70-Seglern aus dem Club Training am Gardasee. Im JJA Vorstand engagiert sie sich mit dem Ziel mehr Segelgelegenheiten für JJA Mitglieder zu schaffen und ein eigenes Team aufzubauen.
Du und die JJA, wie kommst Du zu deinem Engagement, was gefällt dir, warum machst du das?
Ich bin in in die JJA eingetreten und habe gesehen, was für coole Projekte wir auf die Beine stellen können und auch bis jetzt schon haben. Mich hat interessiert, ob es eine Möglichkeit gibt sich als JJA Mitglieder zu einem Team zusammenzuschließen – einfach zusammen zu segeln ohne Leistungssport zu betreiben. Die Idee habe ich dem JJA Vorstand vorgestellt. Der Vorstand hat mich dann gleich gefragt, ob ich Lust hätte das Projekt als Beisitzerin weiterzuführen. Mir gefällt jetzt die Arbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern und allen JJA-Mitgliedern.
Warum heißt das Ressort jetzt Segelsport und nicht mehr Breitensport?
Mit Breitensport haben wir als BYC nichts zu tun. Wir wollen gemeinsam segeln – auch sportlich und ambitioniert deswegen trifft es der Begriff Segelsport besser. Wir wollen für alle JJA Mitglieder und Mitglieder der Hauptvereins U30 ein größeres und attraktiveres Angebot außerhalb des Leistungssports (WMs, Bundesliga usw.) schaffen. Der Begriff Breitensport ist irgendwie in die Diskussion geraten, er beschreibt aber nicht das was wir machen wollen…
Was sind Deine Ziele?
Coole Projekte gemeinsam im Club auf die Beine stellen. Wir wollen ein Team bilden, das zusammen trainiert, an Regatten teilnimmt und sonst zusammen segelt.
Ab der Saison 2019 wollen wir für diese Zielgruppe geregelte Trainings anbieten und bei Regatten als JJA-Team (J70 Klassen-Regatten, Clubmeisterschaften, Kustermann usw.) teilnehmen. Das ist natürlich kein J70 Programm, sondern wir sind offen für alle Bootsklassen – wir fangen nur mit der J70 als Klasse an, da sich das Boot derzeit am besten für sowas anbietet. Mittelfristig werden wir den Zugang zu neuen Bootsklassen ermöglichen.
Ein Appell an die Mitglieder?
Meldet euch bei mir, wenn ihr Lust habt, mehr zu segeln und als eigenes Team zusammen mit anderen JJA Mitgliedern zu segeln. Diese Saison wird es auch ein weiteres J70 Training geben. Der genaue Termin steht leider noch nicht fest aber wir werden euch so bald wie möglich darüber informieren.
Zweifacher Meister 2017 und 2016 im 420er: Felix Kaiser
Felix Kaiser lebt mit seiner Familie in Starnberg. Er ist 17 Jahre alt und geht auf das Schäftlarner Gymnasium. 2015 wechselte er vom Münchner Yachtclub in die Jugend- und Juniorenabteilung des Bayerischen Yacht-Club. Das professionelle Training von Ilja Wolf war der Grund. Ilja Wolf hatte früh das Talent des Starnbergers erkannt und förderte Felix im Rahmen der Jugendarbeit des BYC. Seit 2016 gehört Felix Kaiser dem Bundesliga Team und dem Vorstand der JJA an. Er war maßgeblich an den Erfolgen des Clubs in der Jugend Bundesliga 2017 beteiligt. Seine kleine Schwester Anna, 12, segelt Opti. Papa Oli ist stark in der Jugendarbeit des Münchner Yachtclub tätig, Mamma Petra bleibt lieber im als auf dem Wasser.
Segeln gelernt?
Zum Segeln bin ich durch meinen Vater gekommen. Am Anfang stand nur absolutes Freitzeitskippern auf dem Drachen auf dem Programm. Erst mit zehn Jahren habe ich mit dem Optisegeln angefangen.
Erste Segelerfahrungen?
Meine Segelkarriere hat im Münchner Yachtclub angefangen, das erste Mal segeln war ich im Urlaub mit der ganzen Familie auf Sardinien.
Förderer?
Natürlich als aller erstes meine ganze Familie. Später dann der Münchner Yachtclub und seit dem 420er der Bayerische Yacht-Club, North Sails und Oakley. Als wichtigstes jedoch mein Trainer – Vielen Dank Ilja!
Erste Regatta?
Die Opti Regatta in Ammerland – bei traditionell schlechtem Wetter.
Einstieg in die 420er-Klasse?
Die ersten Stunden auf dem 420er waren mit meinem ersten Vorschoter Marc. Unser erster Trainer war Basti Henning.
Vorschoter?
Alles gute Typen. Nur wenn Du Dich mit Deinem Vorschoter wirklich gut verstehst kannst Du vorne mitsegeln… Angefangen habe ich mit Marc Richly, HSC, doch schon noch einem halben Jahr habe ich mit Julius Lembcke aus dem BYC ein Team gegründet. Womit auch der Eintritt in den Bayerischen Yacht-Club und in Iljas Trainingsgruppe folgte. Nachdem Julius sein Studium angefangen hatte segelte ich mit Samuel Störr aus Lindau. Seit der JEM am Gardasee 2017 segel ich mit Jonas Royla aus Düsseldorf.
Größte Erfolge?
Im Opti hab ich den Störtebecker Cup auf Helgoland gewonnen. Im 420er wurde ich Deutscher Meister 2016 und 2017, Sieger FSN-Cup 2017 und ein 6. Platz bei der Europameisterschaft am Gardasee.
Mißerfolge?
Dass wir bei der Europameisterschaft in diesem Jahr unseren 3. Platz nicht halten konnten.
Was macht Dir beim Segeln am meisten Spaß?
Morgens am Gardasee auf Halbwind aus den Schatten in die Sonne segeln.
Was magst Du auf dem Wasser gar nicht?
Auf Wind warten!
Vorbilder?
Robert Scheidt, Santiago Lange
Wie bleibst Du fit?
Fitness mit Freunden, Schwimmen.
Andere Sportarten?
Ich fahre schon immer gerne Ski. Früher war ich ein ganz guter Leichtathlet.
Nächste Ziele?
Ein internationales Top-Ergebnis im 420er.
Hochseesegeln?
Bisher nicht – außer als Kind mit der Familie.
Was schätzt Du am BYC?
Die starke Jugendarbeit.
Engagement im Ehrenamt?
Ich bin seit 2016 Beisitzer im Vorstand der JJA habe mich im letzten Jahr leider nur bedingt einbringen können. Der Grund: Aktiv war ich ständig mit dem 420er und der J70 unterwegs. Unser Vorstand macht einen super Job und ich hoffe das das in der Zukunft so bleibt. Ich werde dabei helfen.
Die beiden jungen Herren sind neu im BYC: Jakob Meggendorfer, der Steuermann (21), Informatikstudent an der TU München und Andreas Spranger, Vorschoter (20), Maschinenbaustudent an der Fachhochschule Kiel. Seit ihrem Umstieg in den 49er trainieren die in Kiel lebenden Bayern intensiv am Olympiastützpunkt in Kiel-Schilksee und sind seit 2015 Mitglied im Bundeskader des deutschen Segelverbands.
Ihr großer Traum und ihr Ziel ist es, bei den Olympischen Spielen 2020 an den Start zu gehen. Dafür steigerten die ehrgeizigen Segler aus Rosenheim und Mühldorf ihr Trainingspensum zuletzt von Jahr zu Jahr. Das machte sich bezahlt. Bei der Junioren-WM 2016 holten sie die Bronzemedaille! Gleichzeitig wurden sie, wie schon 2015, wieder bestes Team in ihrem Jahrgang.
Anfang 2017 baten die jungen Segler um Aufnahme in den Bayerischen Yacht-Club (BYC). Von ihrem Heimatverein SR Simssee wechselten sie an den Starnberger See. In ihrem ersten Jahr als BYC-Crew konnte sich das 49er-Team mit einem 7. Platz bei der Europameisterschaft und einem 19. Platz bei der Weltmeisterschaft in der offenen Wertung nochmals deutlich steigern. In der Altersklasse U23 schafften Jakob und Andreas beide Events zu gewinnen!
Segeln gelernt?
Andi: Durch meinen Vater am Chiemsee. Er konnte mich schon sehr früh für den Segelsport begeistern
Jakob: Auch am Chiemsee – mit sechs Jahren bei einem Ferien-Segelkurs. Dass es mir so viel Spaß machen würde, hätte ich vorher nicht gedacht.
Lieblingsboot?
Natürlich der 49er, er ist eine der schnellsten und anspruchsvollsten Boote der olympischen Klassen.
Studium und Segeln?
Andi: Das Maschinenbaustudium an der FH in Kiel lässt sich relativ gut mit dem Segeln kombinieren. Die FH kooperiert wirklich gut mit dem Olympiastützpunkt, aber natürlich wird es auch manchmal stressig.
Jakob: Es gibt sicher ein entspannteres Studentenleben als das eines Leistungssportlers. Grundsätzlich ist aber auch die TU München sehr kooperativ. Mit Hilfe des Olympiastützpunkts konnte ich beispielsweise zwei meiner Prüfungen dieses Jahr in den deutschen Konsulaten in Palma bzw. Marseille schreiben. Trotzdem freue ich mich darauf, wenn ich meinen Bachelor fertig habe und mich erstmal nur noch auf unsere Olympiakampagne konzentrieren kann.
Segelscheine?
Andi: SBF-Binnen
Jakob: SBF-Binnen und -See
Hochseesegeln?
Andi: Leider noch gar keine Erfahrungen, aber etwas das ich unbedingt noch machen will.
Jakob: Dasselbe gilt für mich. Wenn sich die Gelegenheit ergibt und es zeitlich passt, würde ich auf jeden Fall nicht nein sagen.
Schönstes Erlebnis auf dem Wasser?
Als unsere Trainingsgruppe bei der Junioren-WM 2016 in Holland die Plätze zwei, drei und vier belegen konnte. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, als wir es geschafft haben, die erfolgreichste Nation im Juniorenbereich zu sein.
Schlimmste Erfahrung?
Unser erstes Medal Race. Das war bei der 29er Jugend-EM 2012 in Aarhus als wir durch einen Frühstart im Medal Race von Gesamtplatz zwei auf vier zurückfielen.d
Vorbilder?
Eindeutig Peter Burling und Blair Tuke. Sie haben die 49er Szene dominiert und in den Jahren 2012 bis 2016 jedes Event gewonnen, an dem sie teilgenommen haben.
Ziele?
2018 werden wir zum letzten Mal an der Junioren-WM (U23) teilnehmen dürfen. Nachdem wir letztes Jahr Bronze gewonnen haben und dieses Jahr leider nicht teilnehmen konnten, ist es für die kommende Saison auf jeden Fall unser Ziel, dort zu gewinnen! Langfristig haben wir natürlich noch andere Ziele… unter anderem die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Trainingspensum?
Wir verbringen jährlich 150 bis 200 Tage auf dem Wasser. Eine normale Trainingswoche in Kiel beinhaltet Wassertraining von Montag bis Freitag und Regeneration am Wochenende.
Fitnesstraining?
Fitnesstraining spielt in unserer Bootsklasse eine wichtige Rolle. In enger Zusammenarbeit mit unserem Fitnesstrainer haben wir neben dem Segeln zusätzlich fünf Fitnesseinheiten jede Woche.
Reisen?
Wir haben das Glück auf den schönsten Segelrevieren der Welt segeln zu dürfen. Das viele Reisen nehmen wir dafür gerne in Kauf. Nächstes Jahr stehen unter anderem Wettkämpfe in Miami, Hyères, Palma, La Rochelle und Aarhus an.
Motivation?
Wir haben unser Ziel immer vor Augen, das treibt uns an und die Erfolge motivieren uns nochmal zusätzlich. Natürlich haben wir aber auch innerhalb unserer Trainingsgruppe jede Menge Spaß, was es an harten Tagen deutlich einfacher macht.
Finanzierung?
Wir werden durch die Deutsche Sporthilfe, den DSV, den BSV und unsere Ausstatter gut unterstützt. Vor allem die Deutsche Sporthilfe ist ein wichtiges Standbein für uns. Sponsoren fehlen uns leider noch – knapp ist das Geld daher immer.
Sponsorensuche?
Um unser Ziel Olympia 2020 erreichen zu können, sind wir auf Sponsoren angewiesen. Das Gewinnen von Partnern, die uns auf diesem Weg unterstützen, ist leider nicht so einfach, gerade wenn man bisher nur im Jugend- und Juniorenbereich erfolgreich war. Aber nach unseren Erfolgen bei der EM und WM dieses Jahr blicken wir zuversichtlich nach vorne und hoffen über den Winter, die ein oder andere Partnerschaft schließen zu können.
Sport/Hobbys?
Andi: Skifahren, Rennradsport und Klettern bietet einen super Ausgleich zum Segeln.
Jakob: Da gibt es viel. Unter anderem Rennradfahren, Beachvolleyball und Berggehen.
Kulturinteresse?
Wenn wir unterwegs sind, bleibt leider oft nicht viel Zeit, sich vor Ort mal umzusehen.
Warum BYC?
Für eine Olympiakampagne ist es hilfreich, einen starken Club im Rücken zu haben. Als einziges bayerisches 49er Team in der deutschen Nationalmannschaft war für uns klar, dass wir auf jeden Fall für einen bayerischen Club starten wollen. Der Bayerische Yacht-Club war daher naheliegend. Zumal wir aus unserer Opti-Zeit noch viele BYC-Segler aus der JJA kennen und somit gleich einen guten Kontakt zu den Leuten im Club hatten.
Ratschläge für die Jugend?
Habt Spaß am Segeln!! Lasst euch von Misserfolgen nicht unterkriegen und schaut nach vorne. Seid keine Einzelkämpfer. Nur als Gruppe könnt ihr wirklich erfolgreich sein. Sucht euch Idole, mit denen ihr euch identifizieren könnt, und genießt die Zeit auf dem Wasser.
Bei der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft der 420er-Klasse vor Travemünde erreichten die zwei BYC-Mädchen Theresa Steinlein (15) und Lina Plettner (15) Ende Juli ein überragendes Ergebnis. Mit dem Vizemeister-Titel und dem Deutschen Meister U17 (56 Punkte Vorsprung auf Platz 2!) sorgten sie für einen weiteren großen Erfolg das BYC 420er-Teams um Trainer Ilja Wolf. Wenige Tage später belegte das Powerteam aus dem BYC bei der Juniorenmeisterschaft der 420er am Gardasee in der U17-Wertung als bestes deutsches Schiff Platz zwölf. Die coolen jungen Damen kommen aus erfolgreichen Segelfamilien des Bayerischen Yacht-Club. Sowohl ihre Eltern, als auch die Geschwister von Theresa und Lina bestücken seit Jahren die nationalen und internationalen Siegerlisten. Theresa lebt am Wörthsee und besucht das Huber-Gymnasium in München, Lina ist in Berg am Starnberger See zuhause und Schülerin am Landschulheim Kempfenhausen.
Schule und Segeln?
Theresa:Viele Fehltage habe ich schon, meine Schule ist da relativ großzügig.
Lina:Man muss halt das nachholen, was man verpasst. Ist manchmal schon viel – aber dafür dürfen wir auch oft weg.
Das aktuelle Schulzeugnis?
Theresa:Ganz gut, ein Vierer, sonst Zweier und Dreier.
Lina:Vier in Chemie, sonst hauptsächlich Zweier.
Eure Teambildung?
Steuerfrau:Wir segeln schon seit dem Opti gegen- und miteinander und kennen uns sehr gut.
Vorschoterin:Wir sind echt viel zusammen, am Boot, im Auto, im Hotel usw. … Jeder kennt die Andere gut und weiß, wie sie tickt.
Optizeit?
War schon spannend. Das richtige Segeln haben wir erst im 420er gelernt.
Umstieg auf den 420er?
August 2015, Ilja hat mit uns vorher nur vier Tage in Starnberg trainiert. Wir wurden auf Anhieb Dritter bei der Bayerischen Meisterschaft, in Warnemünde zwei Wochen später haben wir bei der Ausscheidung gleich einen Lauf gegen alle Topteams gewonnen und uns für die WM in San Remo 2016 qualifiziert.
Das tollste Regattaerlebnisse?
Eine „unberührte“ Luvtonne, bei der Deutschen haben wir das in den ersten vier Rennen geschafft.
Größte Erfolge?
Deutscher Meister U17, Deutscher Vizemeister.
Enttäuschungen?
An dritter Stelle liegend bei der WM in San Remo gekentert…
Lieblings-Bootsklasse (Zukunft)?
470er
Vorbilder?
Peter Burling, Robert Scheidt.
Eure Trainerhitliste?
Ilja, Lukas Zellmer aus Berlin.
Was macht mehr Spaß: Training oder Wettkampf?
Regatta, am besten immer. Der Nervenkitzel bei der Regatta macht´s aus.
Andere Lieblingssportarten?
Tennis, Schwimmen, Skifahren.
Sportliche Ziele?
WM Fremantle/Perth.
Was mögt Ihr am BYC?
Die Jugendabteilung, Freunde und das Sommerfest.
Was könnte anders sein?
Mehr Unterstützung für Regattasegler und weniger unbewegte Boote im Hafen.
Antje Hall (44), geboren und aufgewachsen in München, ist seit 1989 Mitglied im BYC. In ihrer Jugend segelte sie 420 und H-Boot, sehr gerne auch als Damen-Crew mit Caroline Hauck und Franziska Bötsch. Nachdem sie ihren Ehemann Eric Hall davon überzeugen konnte, dass das Segeln dem Surfen vorzuziehen sei, segelten sie zunächst auf einem alten Jollenkreuzer, den sie sich zur Hochzeit geschenkt und größtenteils selbst restauriert hatten. Heute besitzen sie einen nicht minder alten Holzdrachen, mit dem sie am liebsten bei Traditionsklassenregatten an den Start gehen.
Viel Zeit dafür ist jedoch nicht, denn die drei Kinder von Antje und Eric, Philip, Helene und Mathilda sind aktive Nachwuchssegler (Philip segelt im Trainingsteam von Ilja Wolf 420er, Helene ist gerade am Umsteigen vom Opti in einen 420er und Mathilda segelt Opti). Als Segelmama verbringt Antje Hall viele Wochenenden an den diversen Slipanlagen der Segelclubs Europas.
Anfang 2017 wurde Antje Mitglied des Ehrenrats des BYC.
Erste Segelerfahrungen?
Mein Vater hatte eine alte H-Jolle am Ammersee, wo wir unsere Sommer verbracht haben. Dort durfte ich schon als Kind mitsegeln. Mit 12 Jahren habe ich einen Optikurs am Pilsensee gemacht, bei dem ich mit einem weiteren Kind in einem Opti eine Woche bei Flaute herumdümpelte.
Erste Regatten?
Nachdem ich im SCW den A-Schein gemacht hatte, bin ich ohne große Erfahrung und recht unbedarft im 420er die Jugendwoche im BYC gesegelt.
Schönste Erfolge?
Mit meinem Vater habe ich einmal die Ambacher Traditionsklassenregatta gewonnen und zusammen mit Katharina Sensch und Claudia Figge den ersten Ladies Cup im MYC. Aber um große Erfolge geht es mir nicht beim Segeln, ich genieße die Regattatage auch, wenn wir im hinteren Teil des Feldes mit unseren Mitseglern kämpfen.
Schönstes Segelerlebnis?
Es gibt so viele schöne Erlebnisse, besonders war sicherlich die erste Ausfahrt in die Bucht von Palma auf unserem ersten Segeltörn. Aber ich erinnere mich gerne auch an viele ganz tolle Stimmungen und Momente auf dem Starnberger See.
Hochseesegeln ?
Seit Eric vor vier Jahren den SKS-Schein gemacht hat, machen wir jedes Jahr einen Segeltörn, bislang immer mit Familie Figge (einmal zusätzlich mit Familie Lenkmann) als Mini-Flotille. Das waren immer ganz wunderbare Urlaube und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Törn im August in Kroatien. Dabei ist es mir aber ganz lieb, wenn man das Land noch sehen kann. An unsere erste Atlantiküberquerung muss ich mich erst noch herantasten.
Segelscheine?
SBF Binnen und Motorbootschein
Frauenteams?
Ich segle sehr gerne in Frauenteams, so habe ich angefangen zu segeln und das mache ich auch heute noch sehr gerne. Wann hat man denn sonst so viel Zeit, sich durch alle wichtigen Themen zu quatschen?
Andere Sportarten?
Ich laufe, mache Yoga und im Winter fahre ich Ski und Snowboard.
Motivation Segelmama?
Mich freut es sehr, mit welcher Begeisterung und Leidenschaft unsere Kinder segeln. Für uns als Familie ist es toll, dass wir alle das Segeln lieben und deshalb auch viel Zeit miteinander verbringen. Natürlich hoffe ich sehr, dass unsere Kinder auch in Zukunft mit uns zusammen im Drachen und Törns segeln werden. Wenn ich sehe, wie viel Spaß die Kinder haben und was für tolle Freundschaften sich entwickeln, dann macht es mir nichts aus, an vielen Wochenenden nicht ausschlafen zu können und viele Kilometer mit einem Trailer zu fahren. Es ist ja auch nicht so, dass die Eltern nicht auch ihren Spaß hätten, vor allem am Gardasee kann man die Tage sehr genießen.
Unsere Trainer im BYC?
Die Trainer im Club machen alle einen ganz tollen Job. Ich bin ihnen für ihr großes Engagement sehr dankbar.
Leistungsdruck für Segelkinder?
Bei mir stehen beim Segeln der Kinder ganz klar der Spass und die Freude am Segeln im Vordergrund. Druck machen sich viele Kinder natürlich selber, bei Regatten geht es ja darum, sich zu vergleichen und möglichst gut zu segeln. Weiteren Druck durch Dritte sehe ich daher eher kritisch, obwohl es gerade am Anfang einer Opti-Karriere sicherlich Situationen gibt, in denen die Kinder einen kleinen Schubser brauchen, um ihre Angst zu überwinden.
BYC Segel- oder Gesellschaftsclub?
Gerade das letzte Wochenende mit dem Starthaus-Preis hat eindeutig gezeigt: Der Bayerische ist beides! Beim Starthauspreis geht es natürlich um das Segeln und alle Teilnehmer freuen sich über schöne Wettfahrten. Aber der gesellschaftliche Austausch, das Zusammensein und Feiern mit Freunden und Bekannten ist ebenso wichtig. Es ist wunderbar, dass es mit dem Bayerischen einen Ort gibt, an dem man nette und interessante Menschen trifft und sich zwanglos begegnet. Gleichzeitig ist es toll, dass der Club die sportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen so fördert.
Warum Ehrenrat?
Ich freue mich sehr, dass ich mit meinem Amt als Ehrenrätin eine Möglichkeit habe, mich für den Club zu engagieren. Durch meinen Beruf als Richterin und meine Ausbildung als Mediatorin hoffe ich, dass ich im Falle eines Konflikts zwischen Mitgliedern dazu beitragen kann, diesen zu lösen und zu befrieden. Natürlich gibt es in einer so großen Gemeinschaft wie dem BYC ganz unterschiedliche Ansichten und Interessen. Da alle Mitglieder hier jedoch ihre wertvollste Zeit – ihre Freizeit – verbringen, sehe ich es als oberstes Ziel, dass sich alle wohlfühlen und eventuelle Meinungsverschiedenheiten schnell und nachhaltig beigelegt werden.
Was gefällt Dir im BYC besonders?
Alles: Lage, Grundstück, Casino, schöne Regatten, tolle Feste, Gemeinschaft der Mitglieder
Was würdest Du gerne ändern?
Der BYC leistet Großartiges in seiner Jugendarbeit und es gibt sehr viele begeisterte Opti-Kinder die sich nach der Opti-Zeit seglerisch neu orientieren möchten und weiterhin ein aktives Mitglied der JJA sein wollen. Hierbei ist es wichtig, dass alle Kinder auch weiterhin regelmäßig an Trainings und Regatten teilnehmen können, so wie es bei Ilja und seinem 420er-Team bereits der Fall ist. Ich fände es wichtig, dass die Kinder einen guten Einstieg in eine neue Bootsklasse finden und weiterhin auch in unterschiedlichen Leistungsniveaus auf ihrem Weg vom BYC begleitet werden.
Oliver Oczycz, 21 Jahre jung, ist seit 2006 Mitglied im Bayerischen Yacht-Club. Er gehörte im Opti und 420er zu den Zauberlehrlingen von Ilja Wolf. Heute segelt er auf einer Melges24 und ist Mitglied der aktuell erfolgreichen Bundesligamannschaft des Clubs. 2013 stieg er in das Organisationsteam der Jugend- und Juniorenabteilung (JJA) als Beisitzer ein, seit 2015 ist er Präsident der Jugend und Junioren im Club. Oliver, der Maschinenbau in München studiert, zieht konsequent sein JJA-Konzept mit Hilfe seiner Vorstandskolleginnen und-kollegen durch, was bei manchem Traditionalisten im Club hin und wieder Verwunderung hervorruft. Sein aktueller Scoup: Zusammen mit Robert Stark von Marinepool stellten Sie eine neue Fashionkollektion für BYC-Mitglieder vor. Oliver wohnt in einer WG in München mit Jan Nürnberger und Max Marcour
Wie bist Du zum Segeln gekommen?
Durch meinen Vater – er hat mich schon als kleiner Junge mit auf seinen Tornado genommen.
Größte Erfolge?
WM/EM/ISAF WM Teilnahmen Opti&420er, Vize-Weltmeister Melges 24, Corinthian.
Niederlagen?
Sicherlich das verpatzte Stockerl auf der ISAF WM im 420er…aber ich denke es gibt keine schlechten Niederlagen – man kann nur schlecht mit Ihnen umgehen.
Segelscheine?
SBF Binnen & SBF See
Hochseesegeln?
Ehrlich? Bis auf einen JJA Törn bei nahezu täglichen Badebedingungen habe ich auf diesem Gebiet keine Erfahrungen – eine Transatlantiküberquerung steht aber auf jedenfall noch auf meiner bucket list.
Lieblingsklasse?
Melges 24 – die Melges ist für mich einfach das perfekte Boot. Das Schiff ist bis ins kleinste Detail optimiert und die Klasse ist sehr anspruchsvoll – trotzdem ist es eine sehr entspannte Atmosphäre bei den Events. Ich freue mich immer wieder auf diese großartige Regattaserie.
Segelnde Vorbilder?
Peter Burling – einfach ein genialer Segler.
Andere Hobbys/Sportarten?
Skifahren war schon immer mein Ausgleichssport zum Segeln im Winter. Ich bin jedes Jahr so viel wie möglich in den Bergen unterwegs. Skifahren, Klettern und Radfahren stehen ganz ganz oben auf meiner Sportliste – Segeln ist natürlich die Nummer 1!
Ziele als Segler?
Jede Minute am Wasser zu genießen und einfach Spaß&Freude zu haben. Einmal im Leben auf einer J-CLASS zu segeln – das wäre schon was!
Ziele der JJA?
Ziel ist es, dass sich alle Mitglieder bei uns wohl fühlen und den Club als Ihre Heimat sehen. Egal ob Leistungs- oder Freizeitsegler jeder ist bei uns willkommen und sollte seinen Platz im BYC finden. Dafür stehe ich!
BYC: Sport oder Gesellschaftsclub?
Beides! Natürlich sind wir ein Club, der sich dem Segelsport gewidmet hat. Trotzdem denke ich, dass das Gesellschaftliche nicht zu kurz kommen darf. Wer hat noch nie mit Freunden ein Bier auf unserer Terrasse mit dem wunderbaren Ausblick genossen?
Tradition und Moderne im BYC? (Verhältnis Jung und Alt?)
Ich denke wir haben diese Schwelle noch nicht ganz überschritten, sind aber auf einem sehr guten Weg – wenn wir alle ein bisschen an uns arbeiten und mehr aufeinander zu gehen bin ich mir sehr sicher, dass wir in Zukunft zu einer großen Familie zusammen wachsen.
Segelkurs der JJA im Club?
Der Segelkurs war ein voller Erfolg – alle 14 Teilnehmer habe den SBF Binnen bestanden. Ich bin sehr stolz auf unser Team, dass wir den Kurs so erfolgreich beendet haben. Die Resonanz des Kurses war sehr gut – vor allem begeistert waren die Teilnehmer von der Gastfreundlichkeit sowie den Segelangeboten des BYC. Kann man alles im Internet nachlesen. (https://www.byc.de/schnupperkurs-mit-abschluss/).
Idee und Konzept BYC-Bekleidung?
Die Idee einer eigenen Clubkollektion hatten wir schon länger. Wir wollen einfach allen Mitgliedern des BYC die Möglichkeit geben ihre Segel- sowie Freizeitkleidung von unserem Club tragen zu können. Ich bin sehr gespannt auf die neue Kollektion. Hierbei möchte ich mich nochmal bei Max Marcour bedanken, der die komplette Organisation der Neuauflage auf sich genommen hat. Danke!
Was gefällt Dir persönlich im BYC?
Für mich persönlich ein sehr attraktiver Segelclub! Sportlich erste Klasse und trotzdem familiär. Die JJA bietet vor allem unseren jungen Mitgliedern die Möglichkeit sich frei entfalten zu können und das Clubleben mit zu gestalten. Mich freut es sehr, dass uns der Hauptverein ein so großes Vertrauen entgegen bringt – nur dadurch konnte sich die JJA zu dem entwickeln was Sie heute ist.
Was würdest Du gerne ändern?
Persönliche Interessen nicht auf den Schultern unseres Clubs auszutragen. Intensivere Förderung des Leistungssports bis hinzu zu Olympiakampagnen. Elitäres Image ablegen und eine offenere Haltung zu Nicht-Mitgliedern und anderen Clubs pflegen.
Zukunftsvision?
Ich bin auf die Entwicklung des SW-Geländes sehr gespannt. Ich denke, dass es eine große Möglichkeit ist, unseren Club noch einmal voran zu bringen. Für mich steht der Sport, die Freundschaft und das Heimatgefühl an erster Stelle im BYC – dafür werde ich auch in meiner restlichen Amtszeit meinen JJA-Mitgliedern zur Seite stehen. Ich denke, dass wir einen großartigen Club haben und darauf dürfen wir alle stolz sein.
Andreas Bauer: „Regattasegeln ist fast unbegrenzter Raum für Erfolg.“
Wenn es im Bayerischen Yacht-Club etwas zu ordnen und organisieren gibt, wenn ein kompetenter Ratgeber oder ein neutraler Wahlleiter gesucht wird, fällt aktuell immer ein Name: „ Das macht der Andi…“. Andi, damit ist der gebürtige Salzburger Andreas Bauer (53) gemeint, der seit 1993 Mitglied im BYC ist. Er kam als Vorschoter im Starboot, später steuerte er selbst einen Star, heute ist er Eigner eines Drachen. Der erfolgreiche Betriebswirt, der als Unternehmensberater bei der Consultingfirma Deloitte in München arbeitet, hat sich im BYC als Berater des Vorstandes unentbehrlich gemacht. Sowohl Lolo Risterucci, als auch Michael Steiner setzten und setzen auf die ehrenamtliche Hilfe des ruhigen und immer besonnen wirkenden Mannes. Andreas Bauer ist verheiratet und lebt mit seiner Frau Susanne und den beiden Töchtern Sophie und Isabelle in Obermenzing. Die jungen Damen haben vor einigen Jahren die harte Optischule von Ilja Wolf im BYC durchlaufen, sind allerdings aktuell zum Hockeysport gewechselt. Hin und wieder skippert die ganze Familie dennoch gemeinsam auf seinem Drachen vor dem Club, häufiger ist Andreas Bauer jedoch mit seiner Regattacrew ganz sportlich auf dem Starnberger See unterwegs. Es sind sieben oder acht Serien, die er jedes Jahr auf dem See verbringt. Mit seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist das persönliche Sommer-Freizeit-Zeit-Kontingent damit mehr oder weniger ausgeschöpft. Vor allem durch sein Engagement im Ehrenrat des BYC hat er viel dazu beigetragen, dass im Club das Miteinander und die Freude am gemeinsamen Hobby wieder Standard ist. Die Mitgliederversammlung Anfang April 2017 hat Andreas Bauer gerade wieder als Ehrenrat bestätigt.
Wie kamst Du zum Segeln?
Da ich in Innsbruck, ohne großen See in der Nähe, aufgewachsen bin, kam die Freude am Segeln im Mittelmeer, wo mein Vater in Antibes ein Segelboot liegen hatte, auf dem wir als Kinder immer die Sommerferien verbracht haben – zwischen Korsika und Mallorca. Super um Tourensegeln zu lernen, aber das Regatta-Gefühl das man am Opti lernt, konnte ich da nie entwickeln
Erste Regatten?
Die erste Regattaerfahrung habe ich in Neuseeland gemacht – ich bin dort während eines längeren Praktikums am Ende des Studiums im windigen Wellington auf einem Vierteltonner als Crew gesegelt, und habe an vielen Wochenenden an den Regatten im Wellington Harbour teilgenommen
Welche Segelscheine hast Du?
A-Schein und das österreichische Äquivalent zum BR Schein – seit 1996
Lieblingsboot(e)?
Für jedes Revier das richtige – den Drachen am Starnberger See, in der Karibik oder im Mittelmeer einen Tourenkatamaran mit viel Platz für Familie und Freunde und schönem Vorwindspeed
Was macht Dir beim Regattasegeln Spaß?
Jede Zeit am Boot – und schon die Mittwochsregatta – ist für mich wie ein Kurzurlaub. Ich kann da total abschalten und mich entspannen, genieße die tolle Aussicht am und ums Boot, den Wind und die Wellen, die schönen anderen Boote. Und da ich immer mit Freunden oder der Familie segle ist da immer Zeit für nette Unterhaltungen. Und das Regattasegeln bringt da einfach noch die Wettkampfdimension rein: Ein Ziel, Spannung. Und das Gefühl, dass wenn man sich anstrengt und trainiert es auch schon bessergeht.
Erfolge?
Als Crew schon ein paar erste Plätze bei Amateur Offshore Regatten. Als Skipper musste ich für einen ersten Platz mir schon die richtigen Gegner suchen – zum Beispiel beim Yardstick Victory Cup des SCW. Im Drachen ist für mich ein Platz im ersten Drittel ein Erfolg. Das Schöne am Regattasegeln ist, man hat fast immer ein Boot vor sich, das man überholen will, und fast immer eins hinter sich, dass man hinten halten will. Somit fast unbegrenzter Raum für Erfolg.
Misserfolge?
Wenn ich nicht an den Start gehen kann, weil alle Vorschoter was Anderes vorhaben.
Hochseesegeln?
Nein, nur Küstensegeln. Die Atlantiküberquerung, die man machen muss „weil man es einfach machen muss“ habe ich mir immer verkniffen. Aber sonst habe ich im Mittelmeer, der Bretagne, England, Schweden, der Karibik, Neuseeland und Asien schon einiges gesehen
Persönliche Ziele beim Segeln?
Spaß und Erholung, Zeit mit der Familie und im Drachen immer besser werden! Und am Meer noch viele schöne Reviere kennenlernen.
Andere Sportarten/ Fitness?
Im Sommer muss neben meinem Boot auch Zeit für mein Fahrrad und Mountainbike sein, im Winter bin ich gerne am Schi, und das möglichst in viel Pulver neben der Piste. Und wenn ich in einer Gegend bin, wo sich das lohnt, gehe ich gerne auch Scuba-Tauchen.
Hobby?
Französisches Landleben, Kochen
Engagement im Ehrenamt?
Ja, klar, man kann nicht nur konsumieren.
Warum Bayerischer Yacht-Club?
Der schönste Club in der Nähe von München. Tolle Mitglieder, ein Traumplatz für die Kinder zum Aufwachsen, auch wenn sie nicht Segel-Olympiasieger werden
Was gefällt Dir besonders?
Alles.
Was gefällt Dir nicht?
Wenn der Ehrenrat Arbeit hat, weil im Club kein Frieden herrscht.
Wünsche für die Zukunft?
Dass es uns gelingt, die Freude am Segeln an die nächsten Generationen weiterzugeben, die sich auch im BYC so wohlfühlen soll wie wir.
Peter Möckl (69) war 21 Jahre im A-Kader des DSV und verbrachte bereits 1972 bis zu 170 Tage auf dem Wasser. Aus heutiger Sicht für einen Spitzensportler viel zu wenig. Aber es blieb auch noch Zeit übrig um zwei Diplome an der Uni zu machen. Mit Vorliebe saniert Peter Möckl alles was über 100 Jahre alt ist. Seit über 30 Jahren ist der Schwabinger Mitglied im BYC, daneben auch schon lange im Union-Yacht-Club Attersee, wo auch seine Sonderklasse (Bj. 1902) und sein altes Motorboot aus den USA (Bj. 1935) liegen. Seine Frau Maria hat er bei einer Finn Regatta 1969 am Gardasee kennengelernt. Sie war dort mit ihrem Bruder Mathias Perret (wer kennt den im BYC nicht) unterwegs. Seit mehreren Jahren ist er als Race Official für den Weltsegel Verband tätig. Vor allem für Welt- und Kontinental Meisterschaften ist Peter auf dem ganzen Globus unterwegs. Wenn da hin und wieder noch Zeit bleibt nimmt er an der Mille Miglia oder anderen Oldtimer Rallyes teil. Bei der Hundert Jahr Feier des BYC hatte er seinen 507er BMW und einen 300 SL bei der Oldtimerparade präsentiert. Und wenn dann tatsächlich noch Zeit übrig bleibt verbringt er sie am liebsten zusammen mit seiner Frau und den zwei Dackeln im BYC.
Was verbirgt sich hinter Deinem Adresszusatz International Judge (IJ), International Measurer (IM), NU, NRO?
Diese Bezeichnungen könnte man als „akademische Titel“ des Weltsegel Verbands „World Sailing“ interpretieren. Als internationaler Schiedsrichter (IJ) bin ich vor allem in internationalen Jurys tätig, gegen deren Entscheidung keine Berufung eingelegt werden kann. Meine Tätigkeit als internationaler Vermesser (IM) bezieht sich hauptsächlich auf die Star Klasse, wo ich fast alle Welt- und Europameisterschaften betreue. Als Umpire bin ich z.B. bei den RC 44 und bei Medal Races tätig. Die Prüfung zum internationalen Wettfahrtleiter durch die damalige ISAF habe ich vor einigen Jahren auf Zypern bestanden.
Wie kommst Du zu der Ehre?
Das wird man nicht „ehrenhalber“, sondern muss es sich hart erarbeiten. Erst kommen die kleineren Prüfungen durch die Landesverbände, dann nach den höchsten nationalen Lizenzen entscheidet der Deutsche Segel Verband ob er Kandidaten zu den Internationalen Prüfungen entsendet.
Sehr Zeitaufwendig?
Es ist fast vergleichbar mit dem Zeitaufwand als aktiver A-Kader Segler. So 70 bis 100 Tage am oder auf dem Wasser fallen da schon an.
Hat sich der Segelsport stark verändert?
Gewaltig. War früher die Kluft zwischen der Spitze und dem übrigen Feld viel enger, so hat sich das Segeln inzwischen zu einem absoluten Profisport entwickelt. Wohlgemerkt ich meine hier das absolute Topp Segeln wie Olympische Spiele u.Ä. Der finanzielle und zeitliche Aufwand ist für viele Athleten inzwischen Existenz bedrohend, wenn sich kein Erfolg einstellt.
Fairness auf dem Wasser?
Eigentlich sehr gut, was auch auf die Präsenz der Schiedsrichter auf dem Wasser zurück zu führen ist.
Schlimmste und schönste Entscheidung?
Ich glaube es ist falsch von einer „schlimmen“ Entscheidung zu sprechen. Eine Entscheidung muss fallen und die kann durchaus schlimme Folgen haben, wie z.B. hatte bei der Olympiaqualifikation für die letzten vier Startplätze in Peking 2008 ein Team durch eine unbedarfte Aussage des Vorschoters den fast sicheren Platz verloren. Da brach eine Welt zusammen.
Auch statt von einer „schönen“ Entscheidung zu reden, gibt es schöne Erlebnisse, wie z. B. das kleine Madl bei einer riesen Opti Veranstaltung wo sie von mir wegen Ruderns beim Start die gelbe Flagge bekommen hat und statt zwei Strafdrehungen nur eine gemacht hat. Als ich sie später fragte warum nur ein Kringel, sah sie mich mit ihren großen blauen Augen an und sagte: „weil ich ihn vergessen habe“. Gott-sei-Dank war´s ein allgemeiner Rückruf.
Läuft im Regattasport alles in die richtige Richtung?
Würde ich bejahen. Das einzige was mir etwas Sorgen macht, ist der Drang zum Foilen auf Teufel-komm-raus. Dagegen sind die Bundesliegen in Europa ein richtiger Meilenstein.
Segelst Du noch selbst Regatta?
Ganz wenig Starboot und meine alte Sonderklasse.
Wie hast Du segeln gelernt?
Anfang der 60er Jahre auf dem FD meines Vaters. Da das aber nicht die optimale Einsteigerklasse war und die Schäden, die ich anrichtete doch erheblich waren, wurde ich auf ein Klepper Boot mit „Stütz Besegelung“ zurückgestuft. Nachdem ich mit dem Ding beinahe meine Mutter ertränkt hatte, kam die klassische Steigerung über einem Piraten zum Korsar und dann zu einen neuen FD. Später für lange Zeit mehrere Finns.
Scheine?
Alle außer Hochsee.
Regattaerfolge?
Mehrere deutsche, Österreichische und Französische Meisterschaften, Distrikt Meisterschaften und Europameisterschaft im Star. Siege bei der Kieler Woche. Olympiateilnahme 1972.
Deine Vorschotleute?
Selbst der Michi Steiner war einer davon – und wir reden immer noch miteinander. Mit Dieter Würdig bin ich sehr viele Jahre gesegelt. Ohne ein eingespieltes Team geht an Bord gar nichts. Die ganzen Spitzenteams sind oft seit Jahren zusammen. Leider werden die Vorschoter bei Preisverteilungen oft sträflich vernachlässigt. Da wundert es nicht, dass manchmal Pokale demonstrativ nach der Preisverteilung zersägt wurden.
Hochseesegeln?
Sehr viel, aber schon länger her. Bein Admirals Cup war ich dabei als die Deutschen zum ersten Mal gewannen. Nur, dass ich nicht auf einer deutschen Yacht gesegelt bin, sondern für Brasilien. Kieler Wochen, Nordsee Woche, Helgoland, viel im Mittelmeer. ½, ¾, 1 und 2 Tonner, bis zu 57 Fuß.
Wie bleibst Du fit?
Bin seit 1972 Mitglied im Weiß-Blau Allianz und trainiere dort wöchentlich. Ist bei mir in Schwabing gleich um die Ecke.
Die schönsten Clubs?
Bin seit über 40 Jahren fast jährlich im Coral Reef Yacht Club, früher als Regattasegler und jetzt als int. Race Official. Ist für mich einer der schönsten Clubs. Dort trainiert auch die ganze europäische Segel Elite über den Winter. Für Peking 2008 coachte ich über den Winter eine europäische Mannschaft. Wir hatten sechs Wochen lang nur Sonne und Wind. Jeden Tag.
Dein BYC?
Hat sich prächtig entwickelt. Die Stabübergabe von Manfred an Lollo und jetzt das Team um Michael sind bis jetzt eine Erfolgsgeschichte. Weiter so.
Auch der Konsens bezüglich des neuen Areals ist bemerkenswert.
Was würdest Du gerne ändern?
Mir würde eine noch konsequentere sportliche Ausrichtung gefallen. Eine allgemeine Heranführung der Jugend zur Spitze ist so absolut ok. Aber dann müssten ein bis zwei hoch talentierte Teams herausgepickt und mit einer individuellen Förderung an die (Welt-) Spitze geführt werden. Da könnte ich mir auch auf dem neuen Gelände ein „Excellence“ Campus vorstellen.
Persönliche Wünsche?
Bin rundum zufrieden und hoffe, dass es anhält.
Nick Beulke (21) ist in der Jugend- und Juniorenabteilung des Bayerischen Yacht-Club der Mann für einen guten Kontakt zum Hauptverein. Ruhig, besonnen, immer offen für die Fragen von jungen Seglerinnen und Seglern an den Hauptverein. Aber auch kompetent, wenn es bei Gesprächen mit dem Vorstand um die JJA geht. Nick trat 2014 in den BYC ein und segelte sofort auf diversen Schiffen mit großem Erfolg. Unter anderem segelt er mit Basti Gastl auf einer Melges24 zahlreiche internationale Rennen, aber auch auf anderen Schiffen lässt er sich gerne zum Regattasegeln überzeugen. Der Sohn eines Münchener Anwaltes studiert in Rosenheim Holztechnik und ist ledig. Seine Schwester Stefanie, die 2016 als 1000stes Mitglied in den BYC eintrat, ließ sich von ihm und seinem segelnden Freundeskreis anwerben.
Segeln gelernt?
Im Yachtclub Possenhofen. Meine ersten Segelerfahrungen machte ich mit einem Optimisten. Ich war zehn Jahre alt. Gleichzeitig machte ich meinen ersten Segelkurs. Bei meinem Vater durfte ich sofort im ersten Jahr auf seiner Jeton (ein ähnliches Schiff wie ein 470er) mitsegeln.
Erstes Schiff?
Ein alter feuerroter Optimist zum Üben. Das war kein Regattaschiff!
Erste Erfolge?
Die haben lange auf sich warten lassen. Ich hatte den Segelsport für lange Zeit (bis 2013) an den Nagel gehängt. Dann aber kamen gleich Stockerlplätze bei Melges24 Regatten.
Heute auf dem Wasser?
Ich bin Teil einer reinen Jugendmannschaft auf der Melges24 DISCO VOLANTE, mit der wir an internationalen Regatten teilnehmen (Finnland, Dänemark, Frankreich, Italien, Slowenien, …). Ich bin seit zwei Jahren auch Mitglied des Bundesligateams des BYC. Und hier und da helfe ich bei Regatten auf einem L-Boot aus.
Lieblingsschiff?
Unbedingt unsere Melges24 DISCO VOLANTE.
Offshore Segeln?
Leider noch nicht. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren den Sprung auf ein Boot schaffe. Das macht wohl voll Freude.
Segelscheine?
Sportbootführerschein SEE, Sportbootführerschein BINNEN, Royal YACHTMASTER OFFSHORE.
Vorbilder?
Louis Sinclair (ORACLE TEAM, USA). Supertyp, Supersegler…
Ehrgeiz?
Spielt die größte Rolle bei meiner Leidenschaft Segelsport. Wenn ich an Bord bin, möchte ich auch vorne mit dabei sein – oder gewinnen.
Angst?
Ich würde nicht Angst sagen. Aber an Bord habe ich Respekt vor den Kräften von Wind, Wasser und Wellen…
Fitness?
Ist für mich die wichtigste Voraussetzung für eine gute Segelleistung. Ohne die nötige Fitness der ganzen Crew haben wir auf dem Wasser gegen andere Teams keine Chance. Ich halte mich u.a. auch mit Konditionstraining fit.
Andere Sportarten?
Skifahren, Rennrad fahren, Windsurfen.
JJA im BYC?
Wir sind die Zukunft des BYC und werden alles geben, den Club in den nächsten Jahrzenten so gut wie möglich zu präsentieren. Ich bin dort gerne dabei. Macht richtig Sinn und Spaß.
Hauptverein?
Im Namen der JJA möchte ich ein großes Dankeschön an den Hauptverein weitergeben. Wir sind sehr glücklich und stolz, dass wir jedes Jahr so gut unterstützt werden.
Zukunft?
Ich bin schon sehr gespannt, was mit dem Südwest-Gelände passiert. Außerdem freue ich mich schon auf jede Menge neue Herausforderungen im Club.
Die Stiftung BYC ist für sie maßgeschneidert. Hier kommen der Segelsport, der Sie seit ihrer Kindheit am Starnberger See sehr fasziniert, und das Thema Stiftung, für das sie sich privat und beruflich seit jeher als Rechtsanwältin stark engagiert, zusammen.
Gisela Mosler (64) wurde nicht von ungefähr von Dr. Peter Wacker und Dr. Michael Steiner im letzten Jahr gebeten, in den neuen Stiftungsvorstand einzutreten und den Club mit ihrem kompetenten Wissen zu unterstützen. Seit 1981 arbeitet Gisela Mosler als Rechtsanwältin, seit 2009 gemeinsam mit Ihrem Mann Dr. Harald Mosler in ihrer Münchner Kanzlei MOSLER & PARTNER Rechtsanwälte. Erfahrungen mit Stiftungen macht sie dort reichlich. Vor allem als Vorsitzende der Horst–Seemann-Stiftung und als aktives Gründungsmitglied im Verein „brotZeit“ ist sie täglich mit Fragen rund um Stiftungen befasst. Gemeinsam mit ihrem Mann berät sie auch die Heinrich W. Schmitz – Stiftung (Aufbau von Schulen und sozialen Versorgungseinrichtungen in Bolivien), die Josef und Luise Kraft Stiftung ( www.kraft-stiftung.de ), den Verein IVD Verein für soziales Engagement e.V., den Verein Münchner für Münchner,(www.muechner-fuer-muechner.de) sowie weitere gemeinnützige Vereine. Hierzu hat sie eine Hochschulausbildung für professionelles Management von Ehrenamtlichen (Freiwilligen Management) absolviert. In der jungen Stiftung BYC kümmert sich Gisela Mosler, die heute in München-Solln lebt, um alle juristischen und finanziellen Fragen.
Gisela Mosler, ihr Mädchenname lautete Wammetsberger, wuchs in Wolfratshausen und am Ostufer des Starnberger Sees auf und trat 1992 in den Bayrischen Yacht-Club ein. Gemeinsam mit ihrem Bruder Eduard, der schon seit 1969 Mitglied ist, war der BYC schon viele Jahre Heimat für ihren Lieblingssport Segeln. Heute lebt sie mit ihrem Mann in München-Solln.
Segeln / Segeln gelernt?
Das Segeln habe ich im Alter von etwa 14 Jahren im Bayerischen Yacht-Club gelernt. Dort habe ich meinen A-Schein gemacht. Seit meiner Jugend bin ich mit dem BYC und meinen vielen Freunden dort stark verbunden.
Regatta gesegelt?
Mit meinem Bruder Ed habe ich als Vorschoterin häufig Regatten gesegelt. Wir waren immer gut dabei.
Bootsführerscheine?
Alles was als Hobbyseglerin wichtig ist: Segelschein A, Motorboot Führerschein A und Sportboot Führerschein See.
Hochseesegeln?
Ich bin begeistert von der Karibik aber auch vom Mittelmeer. Dies waren und sind für mich immer die schönsten Schiffsurlaube.
Schönstes Segelerlebnis?
So viele, dass ich sie nicht aufzählen kann.
Schlimme Segelerfahrungen?
Im zarten Alter von 16 Jahren meinte ich an einem windstillen Sommertag am Starnberger See als Sturmwarnung gegeben wurde: „ Jetzt gehe ich raus aufs Wasser, endlich tut sich was“. Es wurde der schlimmste Sturm des Jahres und ich wurde mit meinem Segelboot manövrierunfähig nur noch zwischen den Wellen hin und her geworfen. Da hatte ich unglaubliche Angst. Mit einigen kleinen Blessuren bin ich letztendlich wieder an Land gekommen, für den Rest meines Lebens aber habe ich gelernt, Warnhinweise und die Naturgewalten zu respektieren.
Soziales Engagement und Ehrenamt?
Ich bin in vielen sozialen Bereichen, insbesondere in all den gemeinnützigen Stiftungen und Vereinen welche bereits genannt sind, als aktives Mitglied oder im Vorstand tätig.
Engagement für den Club?
Früher war ich nicht aktiv, umso mehr freut es mich, dass ich mich nun ehrenamtlich für den BYC einsetzen kann. Im Club habe ich gelernt: Team – und Sportsgeist, Fairness, Beachten von Regeln, Kameradschaft und Disziplin. Und all dieses in einem Umfeld, das Spaß macht. Im Vorstand der Stiftung BYC zu sein, betrachte ich persönlich als große Ehre.
Stiftung BYC: Was ist jetzt wichtig?
Als Förderstiftung für den Bayerischen Yacht-Club ist es die Aufgabe der Stiftung BYC den Verein Bayerischer Yacht-Club finanziell so effektiv wie möglich in seinen vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. Daher ist es jetzt wichtig, die Mitglieder und interessierten Förderer des BYC umfassend über die neue Stiftung und deren Möglichkeiten zu informieren, Wir wollen die Stiftung, die auf Dauer angelegt ist, im Club bei den Mitgliedern etablieren.
Faszination BYC?
Der BYC ist einer der traditionsreichsten, zugleich aber auch modernsten und innovativsten Segelclubs Deutschlands und weit darüber hinaus. Außerdem ist der BYC mit seinen Seglern und Segelmannschaften überaus erfolgreich. Dies allein schon macht eine große Faszination aus. Nichts desto weniger präsentiert sich der BYC mit seinem Clubgelände und seiner Ausstattung einfach fantastisch. Am faszinierendsten ist das sportliche Niveau und das Engagement vieler Clubmitglieder durch alle Generationen. Nicht zuletzt verstehen sie es auch wunderbar zu feiern. Ich bin einfach gerne im Club.
Wolfgang Rappel: Lasst mich doch einfach nur segeln!
Segeln bedeutet für Wolfgang „Wolfi“ Rappel (76) leben. Das war schon vor 65 Jahren so, als er im Münchner Yacht Club, später im Bayerischen Yacht-Club, anheuerte, um fortan auf dem Starnberger See zu skippern. Der sportlich engagierte Lausbub aus der Wilhelmshöhenstraße am Westufer des Sees verbrachte die meiste Zeit nicht wie andere auf der ungeliebten Schulbank, sondern kümmerte sich viel lieber um Schiff, Segel und Regattataktik. Und im Winter ging´s zum Skifahren.
Das Ergebnis: In seinem Haus, er lebt in seinem Elternhaus, sind die Schränke gefüllt mit hunderten silbernen Pokalen und anderen glitzernden Siegestrophäen. Die Holzwände sind geschmückt mit interessanten Fotos eines außerordentlich erfolgreichen Sportlerlebens. Sowohl Ski- als auch Regattamotive erzählen, jedes für sich, eine aufregende Erfolgsgeschichte.
Kaum ein anderer Sportler im Bayerischen Yacht-Club, dem Wolfi Rappel jetzt schon fast 60 Jahre angehört, hat so viele Regatten auf der ganzen Welt so erfolgreich gesegelt wie er. Ein Weltmeister- und zwei Vize-Europameistertitel im Drachen ragen besonders heraus. Zu den vielen, vielen einzelnen Siegen müssten wir ein Buch schreiben.
Gemütlich soll es in den nächsten Jahren für ihn auf dem Wasser weiter gehen: Obwohl Wolfgang Rappel sich liebevoll um seine junge Frau Sigrun und seinen 1 ½-jährigen Sohn Lowis bemüht, möchte er auch 2017 wieder auf seinem weißen Drachen „Little Wolfi“ auf dem Starnberger See segeln. Und vielleicht hin und wieder auch ganz vorne dabei sein.
Segeln?
Mein Vater war Sportler, ein genialer Schwimmer und Wasserballer. Als wir 1944 nach Starnberg zogen, durfte ich als Vierjähriger mit ihm die tollen Schärenkreuzer auf dem See bewundern. Das hat mich fasziniert und nicht mehr los gelassen. Neben dem Skifahren wurden Schiffe schon bald meine zweite Leidenschaft.
Erstes Schiff?
Nachdem ich wegen einer Lungenentzündung meine erfolgversprechende Karriere als Skirennfahrer mit 18 aufgeben musste, konzentrierte ich mich ganz aufs Segeln. Der Pirat „G 875“ war mein erstes Schiff. Ich hatte Geld gespart und zahlte der Bootswerft Sattler in Percha die ersten zwei Raten an. Den Rest spendierte mir meine Mutter, die inzwischen in Starnberg eine gutgehende Dirndl-Schneiderei betrieb.
Segelkurs?
Am Anfang hatte ich keine Ahnung vom Segeln. Ich schaute mir die anderen Schiffe an und stellte meine Segel genauso ein. Damit kam ich ziemlich schnell und vor allem ziemlich gut ans Ziel.
Erste Regatta?
Das war irgendwann Ende der Fünfziger Jahre. Ich wollte unbedingt selbst steuern. Ich wusste, ich kann schneller segeln als andere, aber ich hatte keine Ahnung vom Kurs. Wir segelten um den „Herrmann-Noth-Preis“. Start vor dem BYC. Die erste Kreuz ging nach Niederpöcking, zurück dann vors Undosa und vor Wind ins Ziel am BYC. Ich habe gewonnen. Der Preis war ein Halbmodell einer O-Jolle.
Vorschotleute?
Als junger Bursche segelte ich am liebsten mit Mädels. Mit ihnen gewann ich locker fast jede Leichtwindregatta. Es gibt wirklich nichts Besseres und Aufmerksameres als eine Vorschotfrau. Meine Favoritin an der Vorschot hieß damals Anni Beck aus dem Münchner Yacht Club. Später im FD oder Drachen bin ich mehr mit Männern gesegelt, Damen saßen aber auch immer wieder bei mir an der Vorschot.
Lieblingsschiffe?
Der Pirat war das richtige Schiff zum Lernen. Mitte der 60er-Jahre kam dann der Flying Dutchman (FD). Wir vom BYC waren eine gefürchtete Truppe auf allen Revieren: Karl Haist, Franz Höflinger und ich. Mit meinem Vorschoter Ralph Weyler waren wir fast 20 Jahre überall für Top-Platzierungen gut. Und dann kam ich auf den Drachen. Dieses Schiff segel ich bis heute sehr, sehr gerne. Im Drachen traten viele Jahre in Europa die besten Segler gegeneinander an.
Erfolge?
Oh mei! Schau Dir meine vielen Trophäen in den Schränken an. Erwähnenswert ist sicher der Weltmeistertitel 1985 im Drachen in Frankreich. Ich gewann dort mit Michi Obermaier und Michael Lipp. Zweimal, 1995 und 2007, wurde ich Vizeeuropameister im Drachen. Am meisten Spaß haben mir natürlich auch die diversen Ski-Yachtings gemacht. Skifahren und Segeln in einer Wertung – wer glaubst Du, hatte da alle Trümpfe in der Hand? Jeder Start ein Sieg!
Erfolgsgeheimnis?
Sicher mein Leestart. Bei neun von zehn Starts geht es in Lee besser. Ich bin meist am Ende der Startlinie zu finden. Ich kreuze gerne mit nur einer Wende bis zur Luvtonne. Du musst natürlich Dein Schiff beherrschen. Das Boot muss Dir folgen. Und ich kann den Wind lesen. Das ist vor allem auf unseren Seen von großem Vorteil. Wenn Du den Wind lesen kannst, dann kannst Du hier alles gewinnen. Wer mehr wissen will: Im Club bin ich immer ansprechbar…
Vorbilder?
Der dänische Drachensegler und Segellegende Poul-Richard Hoj-Jensen.
Segelprofi?
Ich bin und war niemals ein Profi. Fürs Segeln muss mich niemand bezahlen. Mit der Professionalisierung seit Anfang dieses Jahrhunderts kann ich mich überhaupt nicht identifizieren. Sicher habe ich durch meine erfolgreiche Segelei finanzielle Einbußen erlitten. An eine klassische berufliche Karriere war nicht zu denken. Ich war im Sport richtig gut, aber in der Schule richtig schlecht. Als Segelmacher habe ich versucht, aus meinen sportlichen Erfolgen und vor allem aus meinen individuellen Kenntnissen etwas zu machen, das war und ist aber sehr schwierig. Die Szene ist sehr klein, und Neider sind leider immer und überall.
Fitness?
Laufen, Skifahren. Momentan bin ich viel mit dem Kinderwagen und Lowis unterwegs. Das hält mich fit.
Der Club?
Mein zweites Zuhause. Als Funktionär habe ich mich dort nie beworben. Ich segle lieber, gebe Tipps und berate die Segelfreunde. Auf Grund meiner Erfahrung kann ich vor allem jungen Leuten immer wieder wertvolle Hinweise geben. Ich tu´s sehr gerne und werde auch viel gefragt. Ich habe das Gefühl, dass mich fast alle mögen. Eins noch, das ist mein Verdienst: Ich habe „Lollo“ (Risterucci) entdeckt und ihn 1986 in den Bayerischen Yacht-Club gebracht. Lollo ist nicht nur ein fantastischer Segler, sondern hat unseren Verein auch viele Jahre als 1. Vorsitzender hervorragend geführt.
Jugend?
Das wird im Bayerischen Yacht-Club professionell stark organisiert. Opti, 420er, Segel und jetzt die Segel-Bundesliga. Bei uns ging es früher sehr viel individueller zu. Jeder musste schauen, wo er bleibt.
Zukunft?
Lasst mich doch einfach nur segeln!
Poldi Lindner: „Der Club ist meine zweite Heimat.“
Leopold Lindner, im Bayerischen Yacht-Club als Poldi bekannt (demnächst 19 Jahre alt), kommt aus einer sehr großen Familie in Berg. Am und auf dem Wasser mit Eltern, Geschwistern, Onkeln und Tanten und vielen guten Freunden aufgewachsen, wohnt er jetzt im Ortsteil Maxhöhe.
Mama Gabi, Papa Stephan und die Brüder Lenni, Lupi und Maxi sehen den Studenten der Betriebswirtschaftslehre an der LMU seit seinem Abitur im Frühjahr 2016 nur noch selten. Zum einen wegen des Studiums, zum anderen wegen des „Clubs“. Dort ist Poldi fast täglich anzutreffen, als Vorstandsmitglied der Jugend- und Juniorenabteilung, engagierter Segler und sympathischer Ratgeber für Groß und Klein. Sein langfristiger beruflicher Traum ist, in das Familienunternehmen (Juwelier Fridrich) einzusteigen. Bis es soweit ist, bleibt der BYC seine zweite Heimat (laut Mama Gabi die erste Heimat :-))mit vielen tollen Freunden.
Segeln?
Segeln ist derzeit meine größte sportliche Leidenschaft. Erst seit vier Jahren bin ich richtig aktiv.
Segeln gelernt?
Zum Segeln bin ich auf die untypischste Art und Weise gekommen: Mein Bruder Lupi ist mit den Optis zum Training an den Gardasee gefahren, und ich bin halt recht lustlos (lacht) mit meinen Eltern mitgekommen. Beim ersten Essen hat mich Jenna Wolf gleich gefragt, ob ich denn nicht mit ihr auf dem Motorboot die 420er begleiten möchte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich vom Segeln überhaupt keine Ahnung – weder vom Opti noch vom 420er. Fortan hat mich jedoch jedes Gardasee-Training mehr begeistert und bald habe ich die Trainingsgruppe von Ilja und Jenna sehr gut kennengelernt. Nachdem ich bei Ilja und Jena häufig auf dem Trainer-Schlauchboot mitfahren durfte, habe ich den Sprung in den 420er geschafft. Ich habe jedoch schnell gemerkt, dass der 420er nicht meine Bootsklasse ist. Mit Iljas Hilfe bin ich in größere Bootsklassen wie L-Boot, 45er und J/70 gekommen. Unter anderem ab 2015 auch in das Bundesliga-Team des BYC. Lollo Risterucci segelt mit mir L-Boot Regatten, was mir nach wie vor extrem viel Spaß macht. Ohne Jenna, Lollo und Ilja wäre ich niemals zu diesem tollen Sport gekommen. Danke!
Segelschule?
Wie schon gesagt habe ich nicht den klassischen Weg zum Regattasegeln genommen. Natürlich habe ich den Sportbootführerschein gemacht. Ich habe aber – wie viele andere Jugendlichen im BYC auch – das Wichtigste übers Segeln, z.B. Trimm,Taktik oder Teamgeist, bei Ilja gelernt. Und lerne weiter von ihm.
Regattasegeln?
Aktuell viel L-Boot mit Lollo, DSBL und Junioren-Segel-Liga. Überall wo ich mitfahren darf.
Die schönsten Erfolge?
Noch hab ich nicht allzu viel erlebt, aber mein schönster und größter Erfolg war die Saison und der Aufstieg in die 1. Segelbundesliga 2015. Das war wirklich faszinierend, aber auch nervenaufreibend. Vor allem als großes Team diesen Aufstieg zu Schaffen war toll. Aktuell freut mich natürlich unser Sieg in der Juniorenbundesliga. Hier war es vor allem der Teamgeist, der uns so weit nach vorne gebracht hat. Das Event fand beim Finale der Segelbundesliga in Hamburg statt, wo sich sechs Jugendteams aus ganz Deutschland qualifiziert hatten.
Glücksgefühle?
Das Gefühl, als Ilja nach dem letzten Rennen im Finale der 2. Segelbundesliga in Überlingen 2015 zu uns kam. In dem Moment, als er uns gesagt hat, dass wir das Rennen in Überlingen gewonnen haben. Der Aufstieg war in diesem Moment ür mich ein unfassbares Gefühl.
Nächste sportlichen Ziele?
Die Wiederholung dieser Saison: 3. Platz in der DSBL und den Gewinn der Junioren-Segel-Liga beim Finale in Hamburg. Ansonsten immer gerne ganz vorn dabei….
Vorbilder?
Da gibt es schon einige: Auf dem Wasser Jochen Schümann (wer sonst). Und
im BYC Ilja (wer sonst).
Fitness?
Seit zwei Wochen… (lacht).
Andere Sportarten?
Fußball, Skifahren, Wakeboarden
Hobbies?
Segeln, Zeit im BYC genießen, Feiern, FC Bayern
Funktionärsarbeit?
In der JJA bin ich seit drei Jahren im Vorstand. Seit einem Jahr habe ich den Posten des Sportwartes übernommen. Ehrenamtliche Aufgaben: Organisation Bayerische Jugendmeisterschaft, JJA Sommerfest (dieses Jahr zum ersten Mal auf der Mole), sonst was so anfällt.
JJA heute?
Es ist schon cool, ein eigener Verein im Verein und nur unter Jugendlichen zu sein. Ich finde bei uns immer neue Anhaltspunkte und lerne nette Leute kennen, die gleiche Interessen haben.
JJA morgen?
Ich wünsche mir, mit allen Mitgliedern der JJA mehr gemeinsam zu machen. Wir müssen noch enger zusammenwachsen. Ich bin überzeugt, dass das auf jeden Fall möglich ist.
130 Jahre BYC – Deine Idee?
Haha, dass ist eine sehr gute Frage. Ich versuche immer, dem BYC eine Hilfe zu sein, egal ob bei Regatten oder einfach so. Auch in Zukunft will ich den Club unterstützen. Zum 130. Clubjubiläum schlage ich ein lustiges Clubfest zu Gunsten der Jugend- und Juniorenabteilung vor. Organisiert von der JJA.
Persönliche Ziele?
Erfolgreiches Studium und so erfolgreich wie mein Papa in unsere Familienunternehmen einzusteigen.
BYC – einfach so?
Der BYC bringt mir viel Spaß und Freude. Ich verbringe fast den ganzen Sommer in Starnberg und finde dies überhaupt nicht langweilig. Ich kann so viel mit den Leuten dort machen und treffe dort immer jemand Interessanten. Der BYC ist wirklich meine zweite Heimat geworden. Das geht bestimmt auch vielen anderen Mitglieder so. Wer geht denn nicht gern in einen so schönen Club und genießt einfach das Ambiente?! Auf jeden Fall wünsche ich mir, auch weiterhin viel Zeit im BYC zu verbringen. Und stolz sagen zu dürfen: Ich bin Mitglied der JJA im BYC.
Carsten Gießelmann (49), Vater von Moritz (11), Ida (9) und Selma (7), ist viel im Bayerischen Yacht-Club. Seit 2002 ist er mit der ganzen Familie, inklusive seiner Frau Bianca, Mitglied im Club. Der BYC liegt nur wenige Gehminuten von Percha entfernt, wo die Familie wohnt. Der gebürtige Bochumer hat im BYC eine Melges 20 an Land liegen – die er aber nur noch selten nutzt. Die meiste Freizeit verbringt er heute mit den segelnden Clubkindern. Nicht nur mit Moritz, Ida und Selma, sondern mit allen Kids zwischen sieben und 14 Jahren, die in den verschiedensten Leistungs- oder Lernkursen in der Opti-Klasse unterwegs sind. Wenn Carsten Gießelmann nicht gerade als Anästhesist in einer Münchner Klinik gebraucht wird, kümmert er sich um die Kinder (und deren Eltern) im Club. Planen, organisieren, kümmern, machen, tun…. Carsten Gießelmann ist der Opti-Obmann des Vereins.
Stress?
Momentan nur positiven.
Was sind Deine Aufgaben als Opti-Obmann?
Seit Anfang des Jahres haben wir begonnen, die Organisation der Optigruppe umzustellen. Jan Nürnberger als Headcoach kümmert sich um die Ausbildung und die Coaches, ich organisiere die Fahrten zu Regatten, Trainings, mache Vorarbeiten fürs Zeltlager und was sonst noch so anfällt. Für das nächste Jahr planen wir ein Opti-Handbuch und eine enger an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Ausbildungsstände angepasste Betreuung.
Wie viel Zeit investierst Du in diese Aufgabe?
Das variiert, aber so über den Daumen sind es tatsächlich nur ein bis zwei Stunden pro Woche.
Wie stimmst Du Dich mit den Eltern über die oft sehr individuellen Wünsche ab?
Zunächst einmal reden wir miteinander. Und dann kommunizieren wir noch über den Opti-Kalender auf der BYC-Homepage, wo Teilnahmen an BYC-Veranstaltungen von den Eltern eingetragen werden, per E-Mail und eine WhatsApp-Gruppe.
Wie ehrgeizig bist Du mit der ganzen Optigruppe?
Mein persönlicher Ehrgeiz liegt in einer möglichst reibungslosen Organisation der Gruppe. So waren wir z.B. mit 32 Optis und drei Motorbooten zum Sommertraining am Gardasee. Da waren auch viele Kinder mit dabei, die erst in diesem Jahr mit dem Segeln angefangen haben. Die haben das dort super gemacht und hatten einen riesigen Spaß dabei. Ehrgeiz im Sinne von Regattasegeln kommt dann bei den Kindern und den Eltern vielleicht irgendwann von alleine. Aber junge Vorbilder haben wir ja genug im Club. Sei es bei den Optis, den 420ern, der Segelbundesliga oder dem 2K-Team Race. Dieses Jahr waren beispielsweise zwei unserer Optisegler zur WM und eine Seglerin zur EM. Und auch im nächsten Jahr werden wieder etliche Mitglieder Berufungen in den Bayerischen Kader haben.
Und Deine eigenen Kinder?
Moritz und Ida segeln, was am Wichtigsten ist, mit viel Spaß und ich denke auch einigermaßen erfolgreich.
Schönstes (Erfolgs- oder/und Reise-) Erlebnis mit den Kids?
Dass wir letztes Jahr auf dem Weg an den Gardasee unseren Autounfall mit Überschlag alle unverletzt überlebt haben.
Deine persönlichen Motive für das große Engagement?
Ilja hat mich in seiner unwiderstehlichen Art gefragt… (lacht)
Nein, ich glaube, dass ein Club nur durch das Engagement seiner Mitglieder zu dem wird, was er ist. Und da haben wir im BYC auf den unterschiedlichsten Ebenen mit unterschiedlichsten Mitgliedern eine sehr gute Mischung. Mein Part ist da im Moment die Arbeit mit dem Nachwuchs. Ich profitiere ja auch von der Arbeit, die andere vor mir geleistet haben.
…und was sagt Deine Frau zu alledem?
Sie ist gerne im BYC, freut sich mit den Kindern, wenn ihnen ihr Sport Spaß macht und geht aber auch gerne Rennradfahren.
Andere Sportarten in der Familie?
Die Kinder machen noch Tae Kwon Do und wir gehen alle gerne Ski fahren. Ansonsten noch Rennradfahren bei den Eltern.
Selber segeln?
Zu selten.
Lieblingsklasse?
Meine Melges 20 ist ein sportliches, modernes Schiff. Fährt sich fast wie eine Jolle und ist auch gut mit einem oder zwei Kindern segeln. Ansonsten finde ich eine L-95 einfach schön. Vor allem, weil es ein Holzboot ist….
Zukunftsplanung?
Nächstes Jahr fängt Selma auch noch an, Opti zu segeln. Da gibt’s dann noch mehr zu organisieren.
Segelscheine?
SKS und SBF Binnen und See
Hochseesegeln?
Früher in den Semesterferien als Ausbilder beim DHH. Jetzt ab und zu in den Ferien mit der Familie und Freunden. Am liebsten in Kroatien.
Wie kamst Du in den Club?
Ich habe durch Zufall das Auto von Manfred Meyers Schwiegervater gekauft und das hatte den BYC-Aufkleber auf dem Kofferraumdeckel. Dadurch kam der Kontakt zustande. Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit unserem Ehrenpräsidenten fiel dann die Entscheidung.
Was gefällt Dir und Deiner Familie dort?
Es ist einfach der schönste Club am See. Und es ist ein Sportverein in dem die Kinder in netter Gemeinschaft und auf einem extrem hohen Niveau segeln lernen können.
Kritik?
Ich glaube wir sind als Club momentan auf einem sehr guten Weg, weiter zusammenzurücken und mit dem Segeln als Mittelpunkt des BYC wieder auf eine gemeinsame Basis zu kommen.
Die Wunschschwiegertochter der Optieltern
Hanna Steiner (24) lebt in München, ist gelernte Friseurmeisterin und Studentin für Grafik- und Kommunikationsdesign. Durch ihre zwei Berufe öffnen sich der erfolgreichen Seglerin des Bayerischen Yacht-Clubs viele Möglichkeiten ihr Studium ganz individuell zu gestalten. Am liebsten vereint und kombiniert sie ihre Interessen gleichzeitig. Hanna Steiner ist eine Top-Kreative. Neben ihrem Werkstudentenjob als Designerin bei tado° GmbH, wo sie im Bereich online Marketing arbeitet, ist sie als Stylistin für viele Fotoshootings tätig. Oder sie steht hinter der Kamera und macht tolle Fotos. Durch ihre präzisen Ansagen in Studium, Job und auf dem Wasser sorgt sie immer für klare Verhältnisse – die dann auch zum Erfolg führen. Mit ihrem Organisationstalent und hoher Kreativität unterstützt sie ihren Partner Roman Luyken bei allen „schönen“ und „spannenden“ Themenbereichen, die dessen Design-StartUp-Unternehmen Peppermint anfallen. An ihren freien Tagen und Wochenenden befindet sich Hanna am liebsten auf dem Wasser. Noch letztes Jahr megaerfolgreich im 420er ist sie inzwischen beim europäischen TeamRace gelandet. Jetzt ist sie mit der TeamRace-Crew des BYC im Sommer und Herbst auf Europatour. Hanna hat immer ihr Haarschneideset dabei. Seglerinnen und Segler freuen sich bei Flaute über einen supercoolen Haarschnitt von ihr. Jetzt hat das Multitalent die Lust gepackt seglerische Erfahrung als Trainerin an die Optikinder im Bayerischen Yacht-Club weiterzugeben. Hanna begeistert die Optieltern: „So ein Mädchen wünschen wir uns als Schwiegertochter.“
Hanna, wie bist Du zum Segeln gekommen?
Durch meinen Papa, er segelt selbst gerne
Was waren Deine bisherigen Bootsklassen, welche macht am meisten Spaß?
Das Skiff segeln hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht. Doch zu der Zeit, als ich 29er gesegelt bin gab es leider keine geeignete Trainingsgruppe für mich. Der Umstieg in den 420er durch den BYC, dem hervorragenden Trainer Ilja und der tollen Trainingsgruppe ermöglichte mir eine lehrreiche, spaßige und erfolgreiche Segelzeit.
Deine Motivation?
Beim Segeln habe ich nie eine besondere Motivation gebraucht. Das Wasser, der Wind, die Geschwindigkeit – das macht einfach Spaß. Als Seglerin brauche ich aber Ehrgeiz um durchzuhalten. Und den Ehrgeiz habe ich nach wie vor.
Deine bisherigen Erfolge?
Bayerische Meisterin im 420er, 6. Platz 420er WM Gardasee 2009, Gold Fleet 420er WM in Athen 2008….
Segelscheine?
Was man so machen kann: Jüngstenschein, SBFB, SBFS Motor
Hochseesegeln?
Ich bin schon zweimal beim JJA-Törn mit gesegelt. Diese Events sind echt super und machen viel Spaß. Das ist ein ganz anderes Feeling als auf den Regattabahnen.
Mein Onkel hat sich jetzt ein Stahlschiff gekauft. Wir planen gerade unseren Törn durch die Nord-Ost-Passage. Das wird sicher spannend.
Theorie und Praxis?
Die Theorie ist nicht unbedingt mein Ding. Ich bin ein Bauch- und Kopfmensch. Wenn ich was auf dem Wasser kapiere, habe ich auch theoretisch keine Probleme.
Zeitaufwand?
Segeln ist immer zeitaufwendig. Das bringt dieses Hobby mit sich. Außer für meinen Beruf und mein Studium bleibt mir nicht viel Zeit für andere Dinge.
Training?
Bewegung, immer Bewegung.
Andere Sportarten?
Ich gehe sehr gerne joggen und ich habe begeistert Handball gespielt, bis ich mir beim Snowboarden das Handgelenk gebrochen habe. Schade – aber vielleicht versuche ich es wieder.
Andere Hobbys?
So wie jede andere Frau auch, Schuhe!
Frauenteams?
Oooh, ich bewundere und beneide das SCA Frauenteam vom Volvo Ocean Race. Ich liebe es, verschiedene Eigenschaften und Fähigkeiten untereinander kombinieren zu können. Die Kombination aus Segeln, Kommunikation und Marketing macht deshalb den on-board Reporter zu meiner Lieblingsposition.
Schon mal Angst gehabt?
Zu versagen, ist immer meine größte Angst. Das gilt auch auf den Regattabahnen. Ich arbeite daran, dies etwas lockerer zu sehen.
Sportliche Ziele?
Die habe ich für meine seglerischen Ansprüche schon mit der WM am Gardasee erreicht. Auf der WM waren wir bestes deutsches Mädchenboot, das hat uns zu der Zeit schon sehr stolz gemacht. Jetzt ist die Karriere dran :)
Der BYC?
Ich bin sozusagen ein Quereinsteiger. Ich bin erst zu 420er Zeiten Mitglied des BYC geworden. Für die unglaubliche Unterstützung und Förderung möchte ich mich bei allen meinen Förderern und Freunden ganz herzlich bedanken.
Segeln ist eine körperliche und intellektuelle Herausforderung
Stephan Link (60) segelt im und für den Bayerischen Yacht-Club seit seinen frühen Kindheitstagen. Vor wenigen Wochen wurde er Vize-Europameister der Drachenklasse (punktgleich mit dem Sieger) vor St. Petersburg (Russland). Die Familie von Stephan Link gehört seit den Nachkriegsjahren zu den prägenden und treibenden Kräften im Club. Stephan Link engagiert sich sowohl als einer der besten Segler, aber auch im Ehrenamt seit vielen Jahren im BYC. Als deutscher Spitzensegler im Optimist, 470er und aktuell im Drachen ist Stephan Link weit über den Starnberger See hinaus auf nationalen und internationalen Regattabahnen bekannt, beliebt und erfolgreich. Vor allem sein immer ruhiges, bedächtiges und kompetentes Auftreten sowohl beim Segeln als auch als Gesprächspartner im Club brachten ihn immer wieder in hohe Ehrenämter. 1973 tauchte sein Name zum ersten Mal als Vorstand der Jugend- und Juniorenabteilung auf, von 2010 bis 2013 war er Stellvertretender Vorsitzender des BYC. Ebenso erfolgreich wie als Segler ist Stephan Link als Privatmann und im Beruf. Verheiratet mit seiner Frau Holly lebt er in München-Bogenhausen. Als Gründer und Vorstandschef von Computerlinks machte sich Stephan Link im New Business international einen Namen. Der Betriebswirt Link gründete Computerlinks im Jahr 1984, war zuletzt Vorstandsvorsitzender des IT-Distributors. Die Firma war bis 2008 an der Frankfurter Börse notiert und wurde 2013 an einen amerikanischen Konzern verkauft.
Was bedeutet Segeln für Dich?
Segeln als unser Sport ist für mich eine körperliche und intellektuelle Herausforderung. Unser Sport ist durch diese Verbindung herausragend. Das gilt sowohl für den Regattasport als auch für das „Herumsegeln“ auf unserem See. Die Auseinandersetzung mit Wind, Wasser, Wellen, Strom, Material und vielen guten Konkurrenten ist doch einfach phantastisch! Natürlich ist das Segeln auf dem Meer noch ein Kick mehr!!
Seit wann segelst Du?
Ich segle ca. seit meinem 6. Lebensjahr, genau kann ich das nicht mehr sagen. Tulli Allihn und ich waren 1967 die ersten Optimisten am See!
Lieblingsklasse?
Na klar, der Drachen, ich finde allerdings den Laser und das Starboot (ist mein Vater gesegelt) super, interessant finde ich die Entwicklung der J70!
Segelscheine?
A-Schein mit „Reviererweiterung“, diesen zusätzlichen Stempel habe ich 1976 vor der Kieler Woche im Augustiner Biergarten erworben!
Persönlich wichtigste Regattaerfolge?
Na ja jetzt die Silber Medaille bei der Drachen Europameisterschaft in St. Petersburg! Ansonsten haben wir letztes Jahr den Grade-1 Grand Prix in Cannes gewonnen, waren bei Grade-1 Regatten und der Deutschen Meisterschaft jeweils im Drachen auf dem Podium und sind Österreichischer Meister geworden. Als Team fahren wir seit mehreren Jahren international unter die Top-10!
Erinnerung Spaß und Ärger auf dem Wasser?
Ja, der fehlende Punkt in St. Petersburg! Das dauert immer ein paar Tage bis man solche Regattaserien im Kopf verarbeitet hat. Im Juni bin ich endlich mal wieder im Laser bei bis zu 22 Knoten Wind über das Wasser geheizt, da kommen Erinnerungen an meine Jugend im Laser und im 470er wieder auf!
Hochseesegeln?
Da halte ich es mit dem Nikki Lauda – lieber im Kreis segeln und abends an die Bar!
Die nächsten sportlichen Ziele?
Wir segeln Ende August in Hornbaek Dänemark den Drachen Goldcup mit mindestens 80 Teilnehmern! Im nächsten Jahr findet im Juni die Weltmeisterschaft der Drachen in Cascais/Portugal statt. Dort haben wir in den letzten Jahren schon vielfach trainiert und Regatten gesegelt!
Vorbilder?
Ich finde, daß solche Topsegler wie der Wolfi Rappel und der Burschi Haist immer noch so begeistert segeln, das sind doch echte Vorbilder!!
Deine Meinung zum Leistungssport Segeln (DSBL)?
Die Segel-Bundesliga ist die Plattform, um erfolgreiche Segler an unseren Sport zu binden. Ich finde es sehr schade, daß scheinbar das olympische Segeln bei uns nicht so anerkannt ist. Junge Segler, wie z.B. der Philipp Autenrieth müssen auf dem Weg nach Tokio unterstützt werden. Segeln ist ein weltweiter Sport. Um international mithalten zu können, benötigt es professionelle Strukturen.
Dein Training/Fitness?
Möglichst viel Segeln, jede Stunde auf dem Wasser ist wertvoll. Ich mache fast jeden Tag Sport – Laufen und Radfahren -, um körperlich für die Regatten auf dem Meer fit zu sein!
Andere Sportarten? Hobby?
Die wahre Jahreszeit ist der Winter – Skifahren!
Tipp an JJA/ Nachwuchssegler?
Schwierig zu sagen, es war früher sicher leichter, Segeln, Schule, Studium und Beruf zu vereinbaren. Segeln hat mir immer sehr viel gegeben. Durch das Segeln habe ich so viele Leute kennengelernt, das ist ein unschätzbares Netzwerk!
Heimat BYC?
Als erstes schaue ich in der früh auf die Webcam, um zu sehen was „mein“ Club und „mein“ See macht. Das sagt doch alles.
Was der BYC ändern sollte?
Der Erhalt unseres Geländes und der Gebäude ist eine schwere und teure Herausforderung, das wird auch in Zukunft viele Ressourcen binden. Dennoch dürfen wir unsere Satzung nicht vergessen, Sinn und Zweck unseres Clubs ist die Durchführung des Segelsports. Ich hoffe, daß sich daran nichts ändert und dieses Ziel bestehen bleibt. Ansonsten könnte sich das Wetter diesen Sommer noch ändern, die Stimmung im Club ist gut und manchmal haben wir sogar guten Wind!!
Mit Crashkurs zur WM der 420er
Philip Hall (14 Jahre alt) wohnt mit seinen Eltern und seinen Schwestern Helene und Mathilda in München im Stadtviertel Haidhausen. Dort besucht das Mitglied der Jugend- und Juniorenabteilung des Bayerischen Yacht-Clubs das Maria-Theresia-Gymnasium in der 8. Klasse. Seine Lieblingsfächer sind Sport und Kunst. Seine freien Nachmittage, wenn er nicht segelt, verbringt er auf dem Fußballplatz mit seinen Freunden. Dieses Gespräch hat kurz vor der Abreise zur Weltmeisterschaft der 420er in Italien (San Remo) stattgefunden.
Wie bist Du zum Segeln gekommen?
Meine Schwestern und ich haben schon immer unsere Wochenenden am Starnberger See und im Bayerischen Yacht-Club verbracht. Unsere Eltern haben uns schon als kleine Kinder auf ihrem alten 20er Jollenkreuzer mit zum Segeln genommen. So bin ich ganz selbstverständlich mit dem Segeln als Freizeitspaß aber auch als Sport älter geworden.
Wann kam der 1. Optimist?
Eigentlich spät. Mit zehn Jahren haben wir mit dem Opti-Segeln angefangen. Gemeinsam mit meiner Schwester Helene haben wir den Anfängerkurs bei Fabi (Kaske) gemacht. Ich war sofort begeistert.
Hast Du immer Spaß gehabt?
Ja. Der Optikurs im Club, das Sommerzeltlager, neue Freunde und Freundinnen, die vielen Reisen zu denbesten Segelreviere, das ist doch alles ganz toll bei uns.
Deine ersten Erfolge?
Im ersten Jahr habe ich die Regatta im Opti-Zeltlager gewonnen. Bei ein paar weiteren Opti-Regatten wie der Schweizer Meisterschaft am Silvaplanersee, der Nikolausregatta vor Palma/Mallorca oder beim Goldenen Opti in Kiel ist es für mich auch ganz gut gelaufen. Die Teilnahmen an der Deutschen Meisterschaft und der WM/EMA haben mir dann natürlich auch Spaß gemacht.
Umstieg vom Opti in 420er?
Irgendwann war ich einfach aus dem Opti rausgewachsen und Ilja hat mich und meine Eltern dann schnell für den 420er begeistert.
Jan Nürnberger und Ilja haben uns in einem Crashkurs alles beigebracht und dann sind wir auch schon die ersten Regatten gefahren. Mein größter Erfolg bisher war jedoch in diesem Jahr die WM-Qualifikation im 420er worüber wir uns riesig gefreut haben. Die Qualifikation wurde in mehreren Regattaserien und einem Finale in Warnemünde ausgesegelt.
Wer ist Dein Mitsegler?
Ich segle als Vorschoter mit Moritz von Weidenbach. Wir kannten uns schon aus der Opti-Zeit und sind dann zusammen umgestiegen.
Lernen/Training/ Fitness (Wasser/Land)?
Am besten finde ich die vielen Trainings am Gardasee und am Meer. Da bekomme ich für´s Segeln am meisten mit. Neben dem Segeln spiele ich noch richtig gerne Fußball, Basketball oder fahre mit meinem Skateboard. Im Winter bin ich mit dem Snowboard unterwegs.
Andere Schiffe?
Meine Eltern freuen sich jedes Mal, wenn ich mal auf unserem Drachen mitsegle. Letztes Jahr haben wir mit der ganzen Familie unseren ersten Törn gesegelt. Wir waren in einer kleinen Flottille mit einer anderen Opti- und 420er-Familie aus dem BYC vor Mallorca unterwegs und dieses Jahr geht es nach Kroatien und die Flottille wird um noch eine Seglerfamilie erweitert.
Auf den J/70 durften wir auch schon mitfahren.
Segelkurse?
Segeln habe ich bei den Trainern aus dem „Bayerischen“ gelernt.
Nächste Ziele?
Jetzt, Mitte Juli, geht es erst einmal zur 420-WM nach San Remo und wir freuen uns, dass wir bei einer so großen, internationalen Regatta dabei sind. In den Faschingsferien haben wir schon in San Remo trainiert und danach an einer Regatta in diesem super Revier teilgenommen.
Wer ist Dein Lieblingstrainer und warum?
Bei Ilja haben wir seit dem letzten Jahr viel dazu gelernt und sonst ist es auch immer ganz locker bei ihm und es macht viel Spaß.
Die Trainings mit den Opti-Trainern Fabi, Roman, Felix, Julian, Philipp (Authenrieths) und George waren auch immer super.
Tollste Erlebnisse im Club?
Die Opti-Zeltlager waren sehr cool!
Jugend-und Juniorenabteilung?
Der Zusammenhalt untereinander ist super und dass die Großen uns so gut unterstützen. Dadurch ist uns auch der 420er-Umstieg sehr leicht gefallen.
Die Jugendarbeit des BYC ist wirklich Premiumklasse
Begeisterung im Bayerischen Yacht-Club – wenn ihm sein Beruf Zeit dazu lässt. Johannes engagiert sich beruflich stark als Koordinator im Event- und Sportmarketing bei der AUDI AG in Ingolstadt. Ebenso wie im Segelsport möchte er dort positive persönliche Akzente setzen. Er koordiniert und plant die Zusammenarbeit des Premiumherstellers mit den Spitzensportlern des Deutschen Segelverbandes. AUDI sponsert unter seiner Regie u.a. die Deutsche Segel-Bundesliga, das AUDI Sailing Team Germany und einige der großen Segelclubs im Norden und im Süden. Auch im Bayerischen Yacht-Club wehen seit einigen Jahren die Fahnen von AUDI. Johannes lebt mit seiner Freundin Kathrin Kadelbach in München. In wenigen Monaten wird geheiratet…
Segelsport und AUDI, wie geht das zusammen?
AUDI und Segelsport passen ideal zusammen. Segelsport steht für Werte wie Teamgeist, Technik, Strategie und sportlichen Wettkampf und ist ein hervorragendes Umfeld, um sich als Premiumanbieter zu präsentieren. Der Segelsport bietet für Fans und Teilnehmer gleichermaßen eine aufregende Plattform – mit spektakulärem Spitzensport auf dem Wasser und spannenden Events auf den vielseitigen Segelrevieren bundesweit.
Was ist beim Sponsoring im Segelsport speziell oder anders – im Vergleich zum Wintersport oder Fußball?
Der Segelsport zeigt sich mit einer sehr spitzen, aber interessanten Zielgruppe, die in hohem Maße technisch affin und sportlich aktiv ist. Unsere Produkte passen perfekt in dieses anspruchsvolle Umfeld und wir bekommen über die individuelle Ansprache ein positives Feedback. Dies gilt insbesondere auch für den Wintersport, während beim Fußball oftmals der Markenaspekt und die Reichweite im Vordergrund stehen.
Ende Juni üben die Fußballer des FC Ingolstadt wieder im BYC Teambildung?
Die Jungs vom FC Ingolstadt haben bereits vor zwei Jahren eine AUDI Sailing Experience im BYC absolviert. Damals als erstes Team Building unter dem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl. Spieler und Trainer waren absolut begeistert und konnten in der folgenden Saison den Aufstieg in die 1.Bundesliga feiern. Das gute Omen wird jetzt wieder aufgegriffen. Ich wünsche der Mannschaft alles Gute! Vielleicht muss ja auch dieses Mal der Trainer erstmal baden gehen, damit es eine erfolgreiche Saison wird…
Marketing-Ziele des Sport-Engagements der AUDI AG im Bayerischen Yacht-Club?
Der BYC ist für uns als bayerisches Unternehmen ein Top Partner. Wir finden hier einen perfekten Marken Fit und fühlen uns als Partner anerkannt und professionell betreut. Dazu pflegen wir die langjährige Partnerschaft mit Begeisterung und großem Engagement und freuen uns, auch viele Mitglieder als treue Kunden gewonnen zu haben. Das Ziel ist natürlich auch unsere Vertriebspartner an diese enge Kooperation heranzuführen und mit dieser Unterstützung immer kompetente AUDI- Ansprechpartner im BYC zu platzieren.
Chancen der Deutschen Segler für Olympia? Wie schaut da die Unterstützung der AUDI AG aus?
Ich sehe eine extrem motivierte und frische Olympiamannschaft, die aus dem AUDI Sailing Team Germany hervorgegangen ist. In den qualifizierten Klassen sind die Chancen durchweg gut, insbesondere in den Skiffs, im Laser und beim Surfen Männer agieren die Sportler absolut in der Weltspitze. Wir haben seit 2010 tatkräftig sowohl finanziell, als auch mit Fahrzeugen unterstützt, aber auch immer wieder zu Tests unseren Windkanal in Ingolstadt zur Verfügung gestellt. Dort werden natürlich hauptsächlich schnelle und effiziente Fahrzeuge gebaut, wir würden uns aber sehr wünschen, auch hier mit den entscheidenden letzten Erkenntnissen geholfen zu haben.
Persönlicher Tipp?
Ich traue der Mannschaft durchaus zwei Medaillen zu.
Gibt es irgendwann mit Hilfe der AUDI AG ein deutsches America´s Cup Team?
Das Thema steht aktuell nicht zur Diskussion,
Seit wann segelst Du und wie bist Du zum Segelsport gekommen?
Ich habe im Alter von 8 Jahren auf dem Biggesee im Sauerland mit dem Segeln begonnen. Mein Vater war begeisterter FD Segler.
In welchen Bootsklassen segelst Du heute selbst (gemeinsam mit der künftigen Ehefrau) in Deiner Freizeit?
Obwohl ich mit dem Tornado aus einer Katamaran Klasse komme, fasziniert mich das Starboot immer noch sehr. Ab und zu darf ich für den NRV auch in der Segel Bundesliga ran, dann aber gegen meine Zukünftige (lacht). Gemeinsam segeln wir sehr gerne auf dem L-Boot am Starnberger See. Dort haben wir uns immerhin auch verlobt!
Training?
Bleibt derzeit leider vollkommen auf der Strecke, ich zehre von Erfahrung, Motivation und Begeisterung für den Segelsport…
Andere Lieblingssportarten?
Golfen und Laufen. Beides sind Überbleibsel aus dem alten Trainingsprogramm und vereinen Fähigkeiten die man im Segeln und im Leben braucht: Ausdauer, Emotionen, sowie technisches und taktisches Geschick.
Welche Regatta möchtest Du noch gewinnen?
Das Star Sailors League Finale auf den Bahamas! Ich taste mich mit meinem Vorschoter Markus Koy immer näher ran…. Im vergangenen Jahr wurden wir immerhin schon 4. Eine Wahnsinnsregatta gegen absolute Top-Segler.
Was schätzt Du am BYC?
Die einzigartige Mischung aus ambitioniertem Segelsport und die für ein Nordlicht unfassbare Atmosphäre am See mit den Bergen vor der Nase. Ich freue mich sehr, dass ich so herzlich aufgenommen wurde und fühle mich im Kreise der Mitglieder sehr wohl.
Was könnte der BYC optimieren?
Der BYC macht einen Top Job in der Jugendarbeit, das ist wirklich Premium! Es wäre schön, wenn sich diese harte Arbeit nachhaltiger auszahlt und mehr Jugendliche aktiv und erfolgreich auch in weiterführenden Klassen dabeibleiben.
Letzte Frage: Segelst Du die IDM der Starboote vom 16. bis 20. September im BYC mit?
Dieser Termin ist fest in meinem persönlichen Segelkalender verankert. Ich freue mich schon sehr darauf und erwarte ein starkes Teilnehmerfeld auf dem Wasser und beim Oktoberfest!
„Hier bin ich gern, hier darf ich sein“.
Robert Stark (52) ist erfolgreicher Unternehmer, Segler und vor allem Sponsor/Partner im BYC. Mit seinem Unternehmen Spirit of the Ocean Marinepool, das er mit seinen beiden Partnern und Segelkammeraden Stefan und Gerhard Eberle vor 25 Jahren in Gilching gründete, definierten er und seine Partner Segel- und Wassersportkleidung neu. Modisch aktuell und funktionell sind seine Kollektionen, die auch von Mitgliedern im BYC gerne getragen werden. Robert Stark lebt in München mit Frau Angelika und der Tochter Anna.
Segeln?
Seit 1976. Segeln war der Lieblingssport meines Vaters. Er wollte nach 14-jähriger Abstinenz seinen Söhnen sein liebstes Hobby zeigen, das er nach der Geburt der Buben aufgegeben hatte. Wir sind gemeinsam an den Ammersee gefahren und haben dort einen 20er Jollenkreuzer gemietet. Es gefiel uns allen richtig gut. Wir hatten nach diesem ersten Seglertag Feuer gefangen. Auf einem Schlauchboot mit Segel haben mein Bruder und ich erste eigene Erfahrungen gesammelt. Mit diesem Gefährt haben wir uns selbst wenig später in größte Gefahr gebracht. Auf Anraten meines Papas lernten wir dann umgehend in die Segelschule Wörthsee, bei Peter Gastl, das kleine 1 x 1 des Segelns. Dazu gehörte auch Boote putzen oder in der Vermietung zu arbeiten. Professionelles Fischen, Bootsreparaturen, Stege bauen und das klassische Boots-Management mit Einwintern oder Auswintern gehörten bald zu meinen liebsten Aufgaben. Die Segelschule wurde zu meiner zweiten Heimat. Einige Jahre später habe ich dort sogar als Segellehrer gejobbt.
Regattasegeln?
Ich fing an Clubregatten zu segeln. Mein Vater hat einen Kielzugvogel gekauft. Ich begann mit ihm ernsthaft an Wettfahrten teilzunehmen. Später kam der Umstieg in das Boot von Erich Fischer. Der war ein erfahrener KZV Fuchs und mein bester Lehrmeister. Mit ihm an der Pinne wurden wir erster der KZV-Rangliste. Das war der Beginn einer sehr erfolgreichen Segellaufbahn. 1982 holte mich Jochen Schwarz (BYC) in den Star. Ich segelte mit ihm 1983/84 meine erste Olympia Kampagne….
Segelscheine?
A-Schein, Sportboot Binnen und Yacht Master Certificate Power Boat bis 24 Meter.
Segelvorbilder?
In meiner Jugendzeit Alexander Hagen im Star, später Paul Cayard / AC und Bruno Loick Peyron.
Erfolge?
Ich bin ein Lake Racer. Ich war zum Beispiel erster bei der 24-Stunden Regatta am Chiemsee oder bei der 24 Stunden Regatta am Ammersee, 6. bei Bold Ore. Ich war dreimal District-Meister im Star mit den Steuerleuten Jochen Schwarz oder Vincent Hoesch. Mit Vinci wurde ich auch Deutscher Meister im Starboot, dazu fünfter bei der Weltmeisterschaft vor Porto Cervo und zweiter bei einer Europameisterschaft. Mit Hansi Vogt vom Chiemsee segelte ich vor Kiel eine EM – wir wurden vierter. Dritter wurde ich bei der EM der Drachen vor Tallinn mit Werner Fritz am Ruder und Max Scheibmaier. Auch mit Markus Wieser bin ich gesegelt (1. Regate Royale ; 1. Prinzessin Sophie, Palma). Alles im Drachen….. Mein aktueller Erfolg: Mit L-95, G 247 wurden wir 2014 zweiter im Grand Slam und dritter in 2015.
Hochseesegeln?
Auch da war ich viel unterwegs: Schon 1994 segelte ich den Karibik Müller Cup, später Super Yacht Cup auf der Ganesha
Lieblingsklasse?
L-95 und Drachen
Marinepool + BYC?
Der BYC ist mein Lieblingsclub – der schönste Platz, den ich kenne. Hier bin ich gern, hier darf ich sein. Er ist die Quelle meiner Kreativität und Freude nach dem Reisen an die schönsten Orte in der Welt des Segelns. Das war schon während meiner aktiven Laufbahn vor zehn Jahren im Kader des DSV so und gilt auch heute. Ich bin stolz Mitglied in diesem Traditionsverein zu sein. Nicht zuletzt auch deshalb, weil mich einige meiner Freunde im BYC bei der Firmengründung von Marinepool unterstützt haben: Sie haben meine neu entworfene Segelkleidung getragen……
Marinepool im BYC?
Wir wollen auch heute im BYC immer wieder zeigen, dass von unserem Label Marinepool wirklich nur das Beste kommt – egal ob aktuelle Funktionskleidung oder modische, maritime Kleidung. Ich möchte, dass meine Kunden Spaß an der Marke Marinepool haben. Sie sollen unsere Kollektionen gerne tragen und vor allem beim Wassersport nutzen. Einige BYC-Mitglieder haben mich immer wieder inspiriert, angespornt manchmal auch kritisiert. Jedes Boot benötigt einen Heimathafen, Marinepool ist im BYC zu Hause.
Marinepool ohne BYC?
Dadurch, dass wir inzwischen in mehreren europäischen Yachtclubs zu Hause sind, weiß ich unser Sponsoring im BYC richtig einzuschätzen. Es ist für mich eine Frage der persönlichen Emotion, wie weit ich mich für einen Partner engagiere. Auch andere Clubs inspirieren mich für meine Kollektionen. Auch dort erfahre ich von den Wassersportlern viele gute Tipps und Hinweise, wie wir und wo wir noch besser werden können. Marinepool leistet sich diese Internationalität gerne. Unter Marketingaspekten rechnet sich das eine oder andere Engagement. Mein Engagement für den BYC ist jedoch ein ganz persönlicher Luxus und macht mir Spaß: Der Grund, ganz nach BR 3-TV: Ich bin Robert Stark, hier bin ich zu Hause. Zu Hause sollte dort sein, wo man Dinge gerne sieht. Ich sehe meine Bekleidung am liebsten im BYC.
Wunschliste an den BYC?
Es fehlt einigen Menschen leider an ehrlicher Wertschätzung für die Unterstützung und mein Engagement im BYC. Marinepool leistet hier Jahr für Jahr mit großem materiellem und finanziellem Aufwand Basisarbeit. Sie können sich nicht vorstellen, wie hart wir und andere Sponsoren arbeiten müssen, um einen Club, sinnvoll zu unterstützen. Es ist in unserer Gesellschaft nicht mehr opportun das Geben und Nehmen zu schätzen. Dies gilt auch für einige Mitglieder, die das, was sie im BYC in Anspruch nehmen, im Sinne des Generationenvertrages und dem Blick in die Zukunft diesem Verein nicht zurückgeben. Diese Leute stellen immer erst die Frage: „Was bekomme ich? Sie sollten besser fragen: „Was kann ich persönlich für den Club tun? Wie kann ich helfen?“
Was ist gut? Was ist schlecht?
Super Location, super Vorstand, gute Segelaktivitäten mit positiver Tendenz. Leider wird die Kameradschaft und die Gemeinschaft oft zu klein geschrieben.
Was kann/soll der BYC besser machen?
Mehr Rahmenveranstaltungen, um die Gemeinschaft über den Winter zu stärken. Das wurde ja gerade gut begonnen. Und noch ein persönlicher Tipp (lacht): Kleider machen Leute. Teamsport hat eine Farbe, ein Logo, ein gemeinsames Outfit. Die Alsterpiraten im NRV haben zum Beispiel eigene Clubpullover, die inzwischen auf allen Regattabahnen deutliche Signale setzen….
Zukunft?
Jugend und Mitglieder anleiten aktiv im Club mitzuwirken. Gemeinsame Aktivitäten verbinden, das zeigt sich gerade beim Ausbau der Terrasse vor dem BYC-Casino oder bei den vielen Trainings auf dem See. Ich wünsche mir zudem Workshops zu Themen Bootspflege, Trimm-Tipps oder Wetterkunde. Marinepool selbst wird, ebenso wie der BYC, bereits im Sommer seine Homepage neu gestalten und optimieren, inklusive App. Noch eine Idee für den Club: Andere Clubs informieren Ihre Mitglieder und Gäste inzwischen über große Flatscreen-Bildschirme in ihren Clubgebäuden über aktuelle Geschehnisse. Wenn der BYC seine neue Homepage startet, dann sollte er auch diese technische Innovation nutzen….
„Schau mer mal, dann seh´ ma scho….“
Kurt „Mucki“ Binder (65) ist eine Institution im Bayerischen Yacht Club. Sowohl durch seine langjährige Vorstandsarbeit, als auch als erfolgreicher Segler auf weltweiten Regattabahnen, sowie gefragter Wettfahrtleiter hat der Betriebswirt und Inhaber einer Agentur für Sportmanagement im BYC immer wieder aufhorchen lassen. Mucki lebt in Starnberg, war verheiratet, sein Sohn Beni (34) segelt ebenfalls im Club. Jetzt hat sich der erfolgreiche Segler doch wieder für einen administrativen Job im Club anheuern lassen: Mit einem Angebot an alle Mitglieder, die sich nicht in den Spitzen des Leistungssports tummeln, will Mucki Binder jeden Samstag auf´s Wasser gehen. Im Mittelpunkt des unterhaltsamen Samstagssegeln: Spaß und Freude außerhalb des Regattabetriebs. Einfach nur gemeinsam Segeln….
Wann bist Du zum ersten Mal gesegelt?
Im Frühling 1967 – ich war 16 Jahre alt und hatte keine Ahnung. Bei sechs Beaufort wurde ich von Heini Tremer auf dem Wörthsee in einem Korsar ins Trapez gejagt. Devise:„Schau mer mal, dann seh‘ ma scho……“. Mit der Zeit hat sich das allerdings etwas verbessert…
Erste Regatten?
Das war die erste Regatta!! Es folgten einige Jugendjahre im Korsar und 470er, auch schon mit ein paar Stockerlplätzen. Bevor ich in den FD wechseln konnte (war alles schon geplant), hat mich Erich Hirt sen. im BYC für seine Olympiakampagne im Drachen für Kiel’ 72 als Ersatzmann verpflichtet. Für mich bedeutete das, ich musste einen der beiden Anderen, Willi oder Lenzi, ersetzen – und ich war fast immer dran. Ich habe drei Jahre lang intensiv hochrangiges Regattasegeln gesehen und gelernt. Danach war ich, glaube ich, fit an Bord.
Motivationssuche?
Motivation kommt mit dem Erfolg.
Jugend-Juniorenabteilung BYC?
Die Gründung der JJA 1972 war dringend notwendig. Jugendarbeit auf moderne Füße zu stellen war das Gebot der Stunde. Keine alten Zöpfe mehr! Die JJA wurde für mich gerade noch rechtzeitig ins Leben gerufen, bevor ich den Juniorenstatus entwachsen war. Und schon hatte ich dort mein erstes Ehrenamt im Vorstand der JJA. Nur meckern ist halt auch nicht zielführend.
Motivation Ehrenamt?
Wie schon gesagt: Wer etwas bewegen will, muss sich auch einbringen. So war es in der JJA, so war es 20 Jahre als Sportwart für Kielboote im Vorstand des Hauptvereins. Allerdings ermüden einen mit der Zeit die internen ständigen, immer gleichen Auseinandersetzungen und irgendwann ist der Akku diesbezüglich leer. Also habe ich 2008 nicht mehr für den Vorstand kandidiert.
Segelfreundschaften?
Sehr viele! Weltweit.
Scheine?
Ich glaube, A-Schein und SKS – bin mir aber gar nicht sicher. Segeln können ist mir wichtiger als Scheine sammeln.
Lieblingsschiffe?
Alles was sich auf unseren Seen bewegt und einen Kiel hat. Jollensegeln ist nicht mehr meins.
Erfolge?
Oh mei. An der Vorschot im Drachen mit Markus Glas: Elfmal Deutscher Meister, viermal Deutscher Vizemeister, fünfmal Europameister, einmal Weltmeister, einmal Vizeweltmeister und viele, viele Regattasiege mehr…. Mit meinem Joker als Eigner und Steuermann: Viele Stockerl bei German-, Austrian- und European Open.
Frust?
Frust überhaupt nicht. Nie! Lediglich eine um einen einzigen Punkt verlorene Drachen-Weltmeisterschaft in Australien 1979 wurmt mich auch heute noch etwas. Dafür haben wir den schöneren Pokal als der Erste bekommen.
Hochseesegeln?
Da hatte ich bisher keine Berührungspunkte
Engagement Wettfahrtleiter?
Reichlich oft und gern gemacht – und auch in Zukunft stehe ich zur Verfügung. Der Starnberger See ist ein listiges Revier, auf dem man auch mal Mut zur Entscheidung braucht. Die Grundmaxime: es muss nicht alles perfekt sein, aber ich als Teilnehmer sollte mit der Wettfahrtleitung zufrieden sein.
Fitness/Training?
Von Oktober bis April Konditionstraining in der Halle. Ich mach das als Übungsleiter seit einigen Jahren sehr gerne, aber es dürften in Zukunft schon ein paar mehr Teilnehmer aus dem Club kommen. Neuer Start: Donnerstag, 06. Oktober 2016. Montag und Donnerstag jeweils 18.20 Uhr bis 19:20 Uhr. Ansonsten Joggen, ab und an Krafttraining, Harley fahren, Skifahren.
Zukunft?
Gesund bleiben, richtig gesund werden. Weiter Segeln……….
BYC Engagement Breitensport?
In diesem Jahr starte ich als Trainer für Jugendliche, die nicht unbedingt den High End Regattasport betreiben wollen. Das ist eine Idee von Heinrich von Bayern und Prof. Eberhard Fischer-Brandies, die wir im BYC ab der neuen Saison umsetzen. Segeln soll schließlich allen Spaß machen – nicht jeder muss deshalb gleich erfolgreich Regattasegeln. Jeden Samstag freue ich mich demnächst auf viele Interessenten, die Mitmachen.
Guter Rat an unsere Jugend?
Steht mir nicht zu, so alt fühle ich mich noch nicht.
Was ist das Besondere am BYC?
Meine Heimat (seit fast 50 Jahren).
Was würdest Du gerne ändern?
Die Umgangsformen der Mitglieder untereinander ändern. Der Umgangston hat sich im Club in den letzten Jahren nicht unbedingt verbessert. Eine Hinwendung zu wieder mehr Miteinander und Verständnis füreinander wäre schon schön. Achtsamkeit und Aufmerksamkeit sind ein hohes Gut. Gerade in diesem Traditionsverein wäre mehr davon wünschenswert. Ich habe diesem Club und durch diesen Club viele gute Bekannte und Freunde kennen gelernt. Es wäre schön wenn einige davon wieder öfters im Club präsent wären.
„Der Club ist meine Familie“
Roman Luyken (27), macht mit seinen angesagten Wohn-Accessoires Karriere. Das junge Design Label überrascht seine Fans immer wieder durch bunte, witzige Designstücke. Peppermint Products von Roman Luyken und Nina Nikolaus überzeugen dabei mit möglichst einfachen und klaren und verständlichen Produkten mit großem Mehrwert: Außergewöhnliche Garderoben und Kleiderbügel aus Seil, hochwertige Mehrfachsteckdosen aus Stahl und bunte Schalen aus Beton. Mit seiner Mutter, der griechisch-amerikanischen Künstlerin Leda Luss-Luyken lebt er zwischen deren Kunstwerken in einem Atelierhaus in Kempfenhausen am Starnberger See. Seine Freundin, die Fotografin und Kommunikationsdesignerin Hanna, unterstützt ihn bei dem anstrengenden Spagat zwischen Beruf, aktiven Regattasegeln und diversen Ehrenämtern. Im Bayerischen Yacht-Club ist er im Haupt-Vorstand als Jugendobmann tätig.
Wie kamst Du zum Segeln?
Mein Vater hat mir immer tolle Geschichten vom Segeln erzählt. Schon mit fünf Jahren wollte ich nichts anderes mehr als auf‘s Wasser! Zu meinem siebten Geburtstag bekam ich dann endlich die Gelegenheit. In unserem kleinen Segelclub in Griechenland, wir leben im Sommer einige Wochen auf der Insel Milos, machte ich meine ersten Erfahrungen auf dem Meer.
Und dann?
…waren wir wieder in Starnberg. Klar, ich wollte auch dort segeln. Meine Eltern meldeten mich im BYC an. Ich stieg 1996 schnell in Ilja Wolfs Trainingsgruppe ein.
Das Umfeld?
Das Umfeld in der Optiszene und dann später im 420er stand stark unter Iljas Obhut: Wer damals mit dabei war, weiß was das für uns Kinder bedeutete. Wir waren alle eine eingeschweißte Familie. Kinder – aber auch unsere Eltern! Bei den vielen Reisen zu nationalen und internationale Regatten haben wir uns schnell angefreundet und gemeinsam weiterentwickelt. Und dann gab es noch Zelt- und Trainingslager im Club. Das hat alles immer sehr viel Spaß gemacht!
Prägende Erinnerungen?
Schwer zu sagen. Im Prinzip das Gesamtergebnis, aber was mir stark in Erinnerung bleibt, sind die Fahrradrennen auf der “Auerstrecke”, der Wald der einst hinter dem Jugendhaus war, wo sich heute der Kiesparkplatz befindet.
Seglerische Erfahrungen?
Sehr prägende. Ich war 13 Jahre alt, als ich in meiner letzten Opti Saison die EM/WM-Ausscheidung vor Warnemünde segeln durfte. Ich war Dritter in der nationalen Rangliste, hatte hart trainiert und war hochmotiviert. Doch wenig Wind und hohe Wellen machten mir mit 57 kg einen dicken Strich durch meine Siegeserwartung. Ich wurde Vorletzter. Fürchterlich….
Bitte was Positives?
Meine größte Herausforderung: 2007, die 49er WM in Cascais (Portugal). Ein krasses Revier. Haushohe Wellen mit drehenden Winden zwischen 5 bis 30 Knoten. Wir, mein Vorschoter Alexander Brendel und ich, segelten zwischen den besten Olympiaanwärtern der Welt. Meine ganze 49er Karriere an sich war essentiell für meine Entwicklung. Alleine, mit eigenen Mitteln so ein Projekt durchzuziehen, da habe ich zum ersten Mal gesehen, was der BYC in den geförderten Klassen alles bietet. Und ich habe da auch viel gelernt!
Geprägt hat mich auch meine Zeit in London. Von 2008 bis 2011 habe ich dort Industriedesign studiert und engagierte mich stark beim UK Team Racing. Meine Zeit in England war seglerisch ein Genuss. Der Sport hat dort eine viel höhere Priorität als in Deutschland. Das merkte ich auch am Angebot und dem Niveau. Dort hatte ich als Team Captain mein erstes Ehrenamt und schaffte es sowohl in der Teamwertung als auch in der Einzelwertung zum britischen Vizemeister.
Was segelst Du aktuell?
Seit 2012 ist das B2K Racing Team im BYC mein Baby. Dabei segeln wir in einem Team mit zwei Booten gegen jeweils zwei andere Boote – das Ziel heißt immer nicht letzter zu werden. Taktisch wird das bei jedem Rennen sehr interessant. Man steht massiv unter Druck und hat nicht viel Zeit zum Nachdenken. Das 2K Team besteht derzeit aus 16 BYC Mitgliedern. Jeweils acht davon machen sich das ganze Jahr auf dem Weg zu den internationalen Rennen. Demnächst werden wir im Club eine Klink für 2K Quereinsteiger veranstalten. Ich freue mich über jeden, der Interesse hat und sich bei mir meldet (jugendobmann@byc.de).
Seid Ihr erfolgreich?
Stabil stehen wir mit dem BYC B2K Racing Team auf Platz 6 der Weltrangliste. Jetzt wird es aber Zeit, uns noch weiter nach vorne zu entwickeln.
Ist der Zeitaufwand nicht immens?
Für‘s Segeln bleiben nur 30 Tage. Weitere Ehrenämter im BYC-Hauptvorstand als Jugendobmann und meine Position als einer der Direktoren in der International 2K Team Racing Association reizen mein Zeitkontingent massiv aus. Mein Geschäft darf dabei nicht zu kurz kommen. Ich muss noch lernen, nein zu sagen.
Fitness?
Leider gibt es hier großen Nachholbedarf.
Zukunftswünsche?
Mein Ziel ist schon immer meine persönliche Freiheit und Unabhängigkeit. Sowohl beruflich als auch persönlich. Mein eigner Chef zu sein spielt dabei eine große Rolle, mein Zukunftswunsch ist, daß alles in etwa so hinzubekommen wie ich mir das vorstelle.
BYC?
Da wünsche ich mir, dass wir im Club wie eine große Familie durch dick und dünn gehen und immer zusammen halten. Mir geht es nicht nur ums Segeln, sondern auch um Freundschaft. Mir liegt die individuelle, die persönliche Entwicklung jedes JJA-Mitgliedes sehr am Herzen. Diese ist mindestens ebenso wichtig wie die akademische Ausbildung in der Schule oder an der Uni. Der Team-Gedanke spielt bei unserem Sport eine wichtige Rolle und es ist sehr wichtig, daß jeder etwas dazu beiträgt.
Ich mag die Spannung im Regattafeld
Christian Paucksch (51), Ehemann (Frau Ines), Unternehmer ( Geschäftsführer und Inhaber der Sta*Ware GmbH in Starnberg), seit 1982 BYC-Mitglied und begeisterter Segler (Opti, Soling, FD, Drachen, Finn) und zuletzt viel unterwegs mit dem Starboot. Er lebt in Starnberg, „ziemlich nah am See“, hat keine Kinder, und somit hin und wieder Zeit selbst zu segeln. Vor allem Regattasegeln hat es dem gelernten Maschinenbauer, Softwareexperten und studiertem Betriebswirt angetan. Dafür, dass im September 2016 die Internationale Deutsche Starbootmeisterschaft im Bayerischen Yacht-Club stattfindet, hat er gemeinsam mit seinem Flottenkapitän Thomas Appel (auch BYC) im Hintergrund einiges getan. Jetzt wird er aktiv bei den kommenden Starboot-Regatten für ein großes Teilnehmerfeld im BYC werben.
Wo hast Du segeln gelernt?
Christian Paucksch: Auf dem Steinhuder Meer. Ich bin in Hannover geboren und habe dort meine frühe Kindheit verbracht. Mein Vater war begeisterter Freizeitskipper, begann aber erst mit 40 zu segeln. Er hatte ein Fahrtenboot. Ich habe deshalb auf dem Steinhuder Meer im Optimisten meine ersten Segelerfahrungen gesammelt. Drei Jahre war ich mit meinem kleinen Schiff unterwegs. Sogar einige Regatten habe ich mit acht Jahren dort schon gesegelt….
Segelscheine?
Oh, erst viel später. Meine Eltern sind nach Berg gezogen. Ich besuchte das Starnberger Gymnasium. Das Segeln stand am Anfang nicht auf meiner persönlichen Agenda. Erst einige Jahre später, ich war inzwischen mit Erich Hirt jun. befreundet, entdeckte ich Wettfahrtsegeln wieder. Ich trat 1982 in den Bayerischen Yacht-Club ein und segelte erst mit Burschi Haist und Stefan Nikolaus bzw. Kai Michels im Soling, später mit Erich Hirt und Frank Neufink bzw. Michi Obermaier im Soling, danach mit Erich im FD und anschließend im Drachen. Ich war plötzlich wieder sehr viel auf dem Wasser. Den Sportbootführerschein (mit Motorboot) habe ich während dieser Zeit im BYC gemacht.
Andere Scheine?
Nein. Die habe ich nie gebraucht, wollte ich bisher auch nicht. Zum Törnsegeln bin ich bisher nicht gekommen. Ich fühle mich auf den klassischen Regattabahnen viel wohler. Das finde ich einfach besser für mich.
Warum?
Ich mag die Spannung im Regattafeld. Vor dem Start, beim Start auf der Kreuz. Da muss ich strategisch ran gehen. Und dann die Taktik machen. Auf meinen Schiffen war und bin ich für die Taktik zuständig. Das macht mir großen Spaß. Vor allem auch in den Bootsklassen bei uns im BYC: Drachen, Soling, jetzt im Starboot. Da kannst Du beweisen, dass Du gut bist. Ungern segele ich auch auf Schiffen mit größerer Besatzung, z.B. auf der Asso. Da quatschen alle durcheinander, man wird nie fertig und der Steuermann muss sich ständig rechtfertigen. Ich liebe die klare Ansage. Die Situation ist dafür im Starboot ideal.
Binnengewässer oder Meer?
Ich persönlich segele lieber auf dem Meer. Zum einen muss ich dort defensiver, überlegter taktieren und segeln, zum anderen zwingt das Meer zum antizipieren – man kann wesentlich stärker vorausschauen, als auf Binnengewässern.
Erfolge?
Einige. Im Drachen war ich mit Erich Hirt Deutscher Meister und mit Andi Plettner einmal Vizemeister im FD. Auch waren wir, Erich Hirt und ich, einmal dritter bei der Drachen-Weltmeisterschaft. Mit Wolfi Rappel am Ruder seines Drachen wurden wir Vizeeuropameister. Es gibt schon noch ein paar mehr Erfolge, die ich miterlebt habe – immer im Vorschiff. Der größte Erfolg als Starboot Steuermann war ein 4. bei der Deutschen Meisterschaft und ein 26. bei der WM – bei über 110 Teilnehmern!
Fitness?
Ich begeistere mich für viele andere Sportarten. Im Winter Eishockey und Skating. Zusätzlich gehe ich regelmäßig mit Mucki Binder ins Wintertraining. Im Sommer Segeln, Bergsteigen und Radfahren – mit Mountainbike oder Rennrad. Und dann habe ich seit einiger Zeit das Kitsurfen entdeckt. Das mache ich so oft es geht, z.B. an den Küsten der Kapverdischen Inseln oder zuletzt in Brasilien – das setzt sehr viel Adrenalin frei.
Wie kommst Du zum Starboot?
Irgendwann wollte ich auch selbst steuern. Erich Hirt und ich haben diskutiert und kamen auf´s Starboot. Wir haben uns 2002 jeder eines gekauft. Die Gründe: Ich wollte gegen gute Segler segeln, der Star war olympisch, es gab große Regattafelder in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Eine sehr aktive Flotte war im BYC. Und dann haben mich die Starbootsegler im BYC heiß gemacht: Manfred Meyer, Thomas Appel, Dr. Rainer Roellenbleg haben keine Ruhe gegeben…
Mitsegler, Vorschotleute?
Kein Problem. Ich habe einen Pool etabliert: Christian Knoll, Alexander Fischer-Brandies und Peter Hübner. Einer hat immer Zeit.
Die Deutsche Meisterschaft 2016 im BYC?
Ursprünglich wollten wir schon 2014 auf dem Starnberger See die IDM segeln. Dann kam uns die Idee die Geburtstage von Dr. Hugo Kroth und Manfred Meyer – beide jetzt 80 Jahre alt und immer noch im Starboot aktiv – mit einzubeziehen. Das wird sicher eine tolle Wettfahrtserie.
Teilnehmer?
International. Wir werben jetzt stark in den nächsten Monaten. Ich persönlich rechne mit über 60 Schiffen, über ein Dutzend davon aus dem Bayerischen Yacht-Club.
Programm?
Wir planen ein SAP Live-Tracking für die Zuschauer im Club. Zusätzlich ist jeden Abend eine Veranstaltung geplant und wir wollen auch die nicht Starboot segelnden Mitglieder einbeziehen. Zusätzlich am letzten Abend: Oktoberfest. Die restliche Gestaltung hängt auch ein wenig vom Budget ab. Wir suchen übrigens noch Sponsoren (lacht)…..
Segeln ist die schönste Freizeitbeschäftigung
Familie Plettner ist aus dem Sommerbild des Bayerischen Yacht Clubs nicht wegzudenken. Papa Andi, 53, segelt mit der ganzen Familie oder er kümmert sich zusammen mit seiner Frau Petra um die segelnden Kinder Lina (14), Henri (9). David (7)ist immer auch dabei. Er will demnächst den Geschwistern nacheifern und auch auf´s Wasser gehen. Lina und Henri segeln bereits sehr erfolgreich im 420er und Opti. Der Segelerfolg ist ihnen wohl durch den Vater in die Wiege gelegt. Andi segelt die letzten Jahre in der Segel-Bundesliga. Der Erfolg der Clubcrew ist auch sein Erfolg. Andi Plettner lebt mit seiner Familie sowie Hund Potti und Katze Findus in Berg. Wenn er gerade nicht segelt – 2016 vor allem in der 1. Segel-Bundesliga – kümmert er sich um seine Logistik-Software-Firma in Pöcking.
Frage:Die Segel-Bundesliga?
Antwort:Ich freue mich riesig, dass wir das mit dem Wiederaufstieg letzte Saison geschafft haben. Die Bundesliga bietet ein tolles neues Format, das gut zu unserem Club und zu unseren Seglerinnen und Seglern passt. Wir können auf unserem See wunderbar trainieren und haben mit dem MYC tolle Trainingspartner.
Wie wichtig ist der Erfolg oder Misserfolg?
Der Abstieg in die 2.Bundesliga in der Saison 2014 hat mich persönlich getroffen. Es hat mir vor allem auch für unseren Coach Ilja leid getan. Ihn hat der Abstieg am meisten beschäftigt. Gott sei Dank haben wir in der Saison 2015 den Negativtrend gedreht – auch das haben wir der guten Planung und Organisation des Teams durch Ilja zu verdanken.
Der Misserfolg hat uns aber angespornt. Eine extrem gute Vorbereitung 2015, dazu Top-Trainer wie Jochen Schümann, Karol Jablonski oder Carsten Kemmling haben mir viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen gebracht. Das Team hat sich aus der Niederlage extrem gut weiter entwickelt.
Zum Beispiel?
Die Herangehensweise an eine Wettfahrtserie ist heute für unser Team eine extrem andere als früher. Wir denken taktisch anders, wir bereiten uns anders vor, wir segeln systematischer….
Was ist Dein persönlich größter Erfolg im Segelsport?
Nicht nur der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Ich wurde vor vielen Jahren im Flying Dutchman dritter bei einer Weltmeisterschaft. Oder mit der Asso99 von Prinz Luitpold Europameister…. Aber das ist lange her.
Wie trainierst Du?
(Lacht) Zu wenig. Kein Fitnesstraining, kein Circletraining. Ich radle oder laufe fast jeden Tag mit unserem Hund. Und wenn ich mir mal wieder etwas zu füllig vorkomme (oder meiner Frau Petra) gehe ich in unseren Keller. Dort haben wir einfache Trimmgeräte rumstehen, an denen ich mich austoben kann. Ich esse sehr gerne, da ist das halt auch manchmal notwendig.
Andere Sportarten?
Ich fahre sehr gerne Ski am Arlberg.
Dein schönstes Segelerlebnis?
Ja, das war vor Dubai mit einer RC 44. Ich bin mit Markus Wieser eine Woche lang Fleet-Race gesegelt – bei Sonne, warmen Wasser, tollem Wind, hoher Welle. Das war außergewöhnlich…
Hochseesegeln?
Ich denke immer wieder gerne darüber nach ein Schiff zu chartern. Aber da gibt´s ein paar Hemmnisse. Die, mit denen ich gern segeln würde, haben keine Zeit und nicht die richtigen Führerscheine. Und ich selbst habe nur den A-Schein. Für´s Hochseesegeln müsste ich mich mal wieder auf die Schulbank setzen.
Familiensegeln?
Ich selbst habe zur Zeit kein Schiff. Aber immer gerne – ich habe viel zu wenig Zeit. Wenn das Wetter und die Zeit dann passt dürfen wir ich den Drachen von Stephan Link nehmen. Das ist dann wirklich perfekt und schön für die ganze Familie. Dann segeln wir auch schon mal die Mittwochsregatten mit.
Lieblingsschiff?
Da gibt es keinen wirklichen Favoriten. Vielleicht aktuell die J/70…..
Segelfreunde?
Viele, hoffentlich vergesse ich jetzt niemand… Spaß bei Seite: Kicker Schäfer. Wir sind ein bisschen seelenverwandt.
Vorbilder?
Russell Coutts oder Jochen Schümann. Es gibt eine ganze Menge Segler, die als Vorbilder taugen. Alle sind charismatisch, Instinktsegler, aber genauso mit einer klaren Systematik. Zum Beispiel auch Alba Batzill vom Bodensee (Anm.der Red.: FD-Weltmeister, Olympiateilnehmer), der ist ein reiner Instinktsegler. Das gefällt und imponiert mir.
America´s Cup?
(Lacht). Mich fragt keiner…. Aber ich würde mich freuen wenn es mal wieder eine Deutsche Kampagne gibt.
Was magst Du beim Segeln?
Segeln ist die schönste Freizeitbeschäftigung der Welt für mich!
Und was magst Du gar nicht?
Warten auf Wind.
Müssen Deine Kinder segeln?
Nein, auf keinen Fall. Ich freue mich aber, wenn Sie alle Spaß an diesem Sport haben.
BYC?
Bei uns hier passt doch alles. Das Casino ist ok, die Mitglieder sind in Ordnung, die Vorstände machen gute Arbeit. In dieser Saison bin ich 40 Jahre Mitglied – das sagt alles.
Ärgert Dich was im Club?
Nee.
Lesen Sie hier die Sonderausgabe des Newsletters mit den Gratulanten zum 80. Geburtstag vom Ehrenvorsitzenden Manfred Meyer.
Nein, Segeln kann ich nicht!
Clubsekretärin Daniela Nitzinger, 51, arbeitet seit 1998 im und für den Bayerischen Yacht Club. Mit Tochter Nina, 23, wohnt sie in einem Mehrfamilienhaus in Starnberg. An den Wochenenden ist Daniela meist in Landshut, wo ihr Lebensgefährte Erich lebt. Die gelernte Steuerfachgehilfin wurde im Mai 1998 vom damaligen Präsidenten Manfred Meyer für den BYC geworben. Die Jahre vorher betreute Daniela schon freiberuflich die Lohnabrechnungen des Clubs. Ihre private Passion ist das Reisen. Eben gerade, kurz vor Weihnachten, kommt sie mit ihrer Tochter aus New York zurück.
Wie war die Reise?
Super aufregend, eindrucksvoll und wunderschön. Vor Weihnachten hat sich die Stadt herausgeputzt und wir hatten nur schönes Wetter. Diese Städtereise war ein Kontrastprogramm zu meinen anderen Reisen.
Wie ist es Heim zu kommen?
Ganz schön. Der Club ist leer. Aber auf meinem Schreibtisch stapelt sich die Post, im PC warten viele E-Mails und das Telefon bimmelt ständig. Aktuell geht es um´s Winterlager, um diverse Weihnachtsfeiern, den nächsten Newsletter (lacht) und natürlich Fragen rund um den Brandschutz. Wegen des Brandes im Münchener Yacht Club ist das natürlich ein aktuelles Versicherungsthema für unseren Vorstand und unsere Mitglieder. „Wie sind wir versichert, wie bin ich versichert“, darum dreht sich alles….
Sonst ist es im Winter doch sehr ruhig?
Stimmt nicht. Auch während der Wintermonate habe ich genug zu tun. Ich kann allerdings wesentlich ruhiger arbeiten. Vor allem Verwaltungsarbeiten stehen an. Anfang Januar gehen die Mitgliederrechnungen raus, dann folgt der Jahresabschluss und die Rechnungsprüfung. Später, zum Frühjahr hin, stehen die Liegeplatzrechnungen an. Trotzdem: Schöner ist es für mich, wenn ich ab der Frühjahrsversammlung die Mitglieder wieder häufiger sehe.
Was war seit 1998 das schönste (Arbeits-)Erlebnis im Club?
Das war auf jeden Fall die 125-Jahr-Feier des Bayerischen Yacht Clubs. Vor allem die Vorbereitung und die Organisation haben mir Spaß gemacht. Im Team um den Vorsitzenden Laurent Risterucci war ich massiv eingebunden. Zum Ende hin hatte ich zwar mehrere schlaflose Nächte, aber das war schon OK so. Am Tag nach der wundervollen Veranstaltung, als ich wusste, es hat alles gut geklappt, war das ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
Gab es auch ungute Situationen?
In der Saison 2014 verunsicherten mich bis heute nicht nachvollziehbare Spannungen unter den Mitgliedern. Die Unruhe war täglich im Sekretariat und in der Geschäftsstelle spürbar. Das war für uns Mitarbeiter eine schwierige Zeit. Wir konnten und durften natürlich mit Niemanden darüber reden. Wir mussten uns absolut neutral verhalten.
Wie kannst Du entspannen?
Ich schwimme gerne, ich bin gerne in den Bergen. Im Sommer zum Wandern, im Winter Skifahren. Und: Mein Lebensgefährte Erich lebt und arbeitet in Landshut. Dorthin pendle ich häufig an den Wochenenden.
Segelst Du?
Nein, segeln kann ich nicht. Segeln hat sich für mich nie ergeben, obwohl ich am Starnberger See aufgewachsen und in Tutzing zur Schule gegangen bin. Als Kind bin ich immer in Possenhofen am See gewesen, die weißen Segel haben mir schon gefallen – aber irgendwie fehlte mit der Zugang.
Und hier im Club?
Ich habe nie einen Segelkurs gemacht und habe auch keinen Segelschein. Ich kann mich auch nicht erinnern an Bord eines Segelboots gewesen zu sein. Eingeladen wurde ich auch nie (lacht)…
Wie kommst Du ohne Segelwissen hier im Club mit den vielen Organisationsaufgaben rund um die Regatten klar?
Das ist überhaupt kein Problem. Es gibt keine Routinen hier. Jeder Tag ist neu. Ich lerne immer dazu. Und Ilja Wolf ist ein vorzüglicher Lehrer. Wir haben so viele tolle Mitglieder und ich freue mich immer richtig, wenn jemand etwas braucht, er sich bei mir meldet und ich rund um das Thema Segeln kompetent helfen oder Auskunft geben kann. Und bei der Regattaabrechnung bin ich Fachfrau. Da geht es auch wieder um Zahlen. Bei Zahlen, vor allem bei der Buchhaltung, fühle ich mich am sichersten.
Du hast jetzt mit drei BYC-Präsidenten zusammengearbeitet. Bitte eine kurze Charakterisierung?
Manfred Meyer (1998 bis 2007): Immer ruhig, besonnen und ausgeglichen.
Dr. Jean-Laurent Risterucci (2007 bis 2015): Herzlich und sehr kreativ.
Dr. Michael Steiner (seit Mai 2015): Klar strukturiert, direkt und offen. Ein Teamplayer….
Wie siehst Du die Entwicklung im Club?
Die Entwicklung im Bayerischen Yacht Club war und ist wieder eine gute. Es herrscht ein toller Teamgeist. Ich arbeite sehr gerne für den Club, und habe großen Respekt vor der ehrenamtlichen Arbeit der ehemaligen und aktuellen Vorstandsmitglieder. Die Clubmitglieder, ob alt und jung, feiern und segeln zusammen. Auch die neuen Wintertermine „ Mittwoch geh´n wir in den Club…“ finde ich schön, und ich hoffe dass sie angenommen werden.
Maximilian „Max“ Mäge, 25, kommt aus einer begeisterten Seglerfamilie. Der Name Mäge, mit Vater Carlo, Schwester Franziska, Bruder Flo ist in den Bestenlisten von 470ern, 420ern, Optis oder auch H-Booten in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich auf den vorderen Plätzen aufgetaucht. Manchmal auch ganz vorne. Max ist noch Mitglied der Jugend- und Juniorenabteilung des Bayerischen Yacht Club (BYC), studiert in München Bauingenieurwesen, möchte nächstes Jahr seine Masterarbeit fertig stellen. Er lebt bei seinen Eltern in Pullach bei München und segelt für sein Leben gern. Vor fünf Jahren ist er auf die kleine Foiling-Jolle Moth umgestiegen. Dieses fliegende Schiff ist jetzt seine Passion….
Wann bist Du das erste Mal gesegelt?
Mit vier Jahren bei meinem Opa Fritz auf dem Bodensee. Der hat eine 101 und ich durfte öfters mal das Steuer übernehmen. Da gibt es heute noch Fotos, da sitze ich total entspannt am Ruder. Ein Lausbub dem das Wasser total taugte….
Wo hast Du segeln gelernt?
Meine Eltern waren Mitglied im Feldafinger Segel Verein (FSV) und wir Kinder durften da dann auch mit zum Segeln gehen. Mein Vater wurde in seiner Jugend einmal Deutscher Meister bei den 470ern und da war ihm glaube ich schon klar, dass seine Kinder auch um die Wette segeln sollten. Ich bekam einen alten Opti, mit dem ich auf dem Starnberger See Regatta gefahren bin. Walter Pulz war unser erster Trainer. Er sorgte dafür, dass wir Kinder im Starnberger Opti-Zirkus des BYC und Münchner Yacht Clubs nicht hinten anstehen mussten.
Wie kamst Du in den BYC?
Die ganze Familie ist 2002 vom FSV in den BYC gewechselt. Dort war für mich und meine Geschwister einfach eine umfangreichere Regattaszene geboten. Mein Bruder Flo und ich segelten drei Saison lang gemeinsam recht erfolgreich in einem 420er und waren da natürlich in der Gemeinschaft mit den Brüdern Jürgen und Philipp Autenrieth oder Fabian Kaske usw. in der tollsten Jugendförderung der Welt.
Erfolge?
Ich segelte ab 2005 mit Maxi Weiss 420er. Irgendwie klappte es mit unserer Brüderlichkeit an Bord nicht mehr. Da erlebte ich die schönsten Events in meiner Segelkarriere. Wir segelten vor Istanbul die Europameisterschaft, die WM war in Athen. Und dann immer wieder der Gardasee. Einfach megatoll!
Und die „Motte“?
Das begann vor sieben Jahren. Meinem Vater war das H-Boot zu langweilig geworden. Er hatte wohl seine midlife crisis und stieg auf eine Moth um. Ich durfte seine Einmannjolle ausprobieren. Das haut Dich um, diese Geschwindigkeit! Ich kaufte mir sehr schnell selbst eine gebrauchte Moth. Mein erstes eigenes Schiff für 7000 Euro! Jetzt kam zwar auf jeden Segel- ein Basteltag, aber es gab nichts Faszinierenderes. Vor allem die Geschwindigkeit. Mein persönlicher Rekord liegt bei 29,7 Knoten, die schnellste Moth hatte 36 Knoten (ca. 70 km/h) drauf…
Heute?
Heute begann am Anfang der Saison 2014. Mit meiner alten Moth war ich nach dem Start in den Rennen immer vorne dabei, dann wurde ich nach hinten zurückgereicht. Ich kaufte mir ein neues Schiff. Seitdem fahre ich in Deutschland allen um die Ohren. Übrigens auch meinem Vater (lacht).
2015?
Ich bin acht Wettfahrtserien in ganz Europa gesegelt. Mit meiner Freundin Evelyn bin ich viel gereist, habe tolle Orte kennengelernt. Ich wurde Deutscher Meister am Wittensee (… der ist viereckig, keine Welle, viel Seewind) im höchsten Norden Deutschlands, am Thuner See wurde ich Schweizer Meister und bei der Euro in Holland 13ter und bester Deutscher. Ansonsten war ich immer ganz vorne dabei. Auch mein Vater kommt da nicht mehr mit.
Vorbild?
Da ist mein Vater Carlo. Von ihm habe ich menschlich und segelsportlich am meisten gelernt. Ich kann mit Ehrgeiz umgehen und weiß auch, dass ich in schwierigen Situationen nicht aufgeben muss.
Fehler?
Ich kann mich ganz schlecht verkaufen?
Zukunft?
Ich bin in der Spitze Europas angekommen. Meine Ziele sind die Top-Ten in Europa zu schaffen, an der Weltmeisterschaft in Japan und an der Europameisterschaft an der Atlantikküste in Frankreich teilzunehmen. Ob´s klappt? Ich weiß es nicht. Da gibt es vor allem mein Studium und dann auch noch die Finanzierung. Ich arbeite nebenher um mein Hobby bezahlen zu können. Die WM in Japan würde mich rund 6.000 € kosten.
Sponsoren?
Gute Idee – ich werde von Musto mit Segelkleidung unterstützt aber finanziell…..
Profi?
Wenn sich die Möglichkeit ergibt Wieso nicht. Segeln ist Teil meines Lebens. Ich würde am liebsten jede freie Minute auf dem Schiff verbringen. Aber da ist vor allem der Spaß auf dem Boot. Sollte ich als Profi den Spaß an diesem Sport verlieren, würde ich das ziemlich schnell wieder hinwerfen.
Träume?
Mal auf einem Schiff des schnellen America´s-Cup sein. Foilen mit einer Crew und 35+ Knoten. Eine neue Dimension des Segelns kennenlernen……
Training?
Skifahren, Schwimmen, Joggen… Fürs Segeln ist die Praxis das Beste. Im Frühjahr zu Beginn der Saison muss ich mich quälen und anstrengen. Mein Boot arbeitet mit mir.
Der Club?
Der Club ist auch so etwas wie Familie für mich. Ich habe mich ja im Jugendvorstand engagiert, ich habe dort meine Freundin Evelyn Schweiger kennen gelernt und ich habe dort meine Freunde. Wenn ich im Club bin vergesse ich meine Sorgen und Probleme. Und der Club hilft mir die Welt kennenzulernen…
Max Mäge hat mit seiner Selfikamera einen kleinen Film an Bord seiner „Motte„ gedreht. Hier der Link zum Video:
Sie sind beide 16, beide besuchen das Gymnasium in ihren Heimatorten, beide essen am liebsten Ente, beide trainieren im Bayerischen Yacht Club und beide konnten jetzt in Berlin Fachleute, Clubfreunde und Eltern überzeugen: Nico Jansen und Nicolas Corsi wurden Deutsche Meister der unter 17jährigen im 420er. Im Gesamtklassement war es der Vizemeister bei über 100 Teilnehmern! Nico lebt in München, Nicolas in der Nähe von Rosenheim. Im BYC haben die beiden Segler ihre gemeinsame Heimat. Der blonde Steuermann Nico und sein hochgewachsener Vorschoter Nicolas reden im Kurzinterview über die Hintergründe Ihres Erfolges.
Wo habt Ihr Segeln gelernt?
Nico: Ich segle eigentlich immer schon. Meine Eltern sind Mitglieder im Chiemsee Yacht Club. Mein Papa segelt heute eine Melges 24 und ist dort außerdem Jugendwart. Ich bin dort viel Opti gesegelt bin dann später in den 420er umgestiegen. Ich war in der Fördergruppe des CYC, die nach wie vor in einer Trainingsgemeinschaft mit dem BYC ist. 2013 bin ich mit Zustimmung meiner Familie auch in die Jugend- und Juniorenabteilung des BYC eingetreten. In diesem Sommer hat llja (Wolf) Nicolas und mich in ein Boot gesetzt….
Nicolas: Bei mir segelt in der Familie niemand. Und ich bin auch nicht sehr erfolgreich Opti gesegelt. Mir hat einfach als Jugendlicher Wasser und die frische Luft gefallen. Eine Nachbarin aus Prutting in der Nähe von Rosenheim hat mich mit an den Simsee genommen. Dort bin ich nicht sehr erfolgreich Opti gesegelt. Seither fasse ich auch kein Ruder mehr an. Irgendwann bin ich in den CYC eingetreten und auf verschiedenen Schiffen als Vorschoter mitgefahren. So kam ich also in die Trainingsgruppe des CYC und bin ebenfalls 2013 in den BYC eingetreten. Unser Heimatverein CYC unterstützt uns genauso wie der BYC weiterhin materiell. Allerdings: Die finanzielle Hauptlast unseres Segelengagements tragen nach wie vor unsere Eltern.
Wie kam es zum Titel in Berlin?
Nico: Nach dem ersten Wettfahrttag bei der IDM in Berlin waren wir Erster. Da haben wir, Nicolas und ich, zum ersten Mal über den Titel geredet. In der Folge haben wir uns auf die jeweiligen Regatten konzentriert, viel mit Ilja Wolf diskutiert und waren eigentlich ganz ruhig. Intensiv haben wir uns natürlich mit unseren Eltern per E-Mail ausgetauscht. Vor der letzten Wettfahrt waren wir immer noch Erster des gesamten Feldes. Bei der ersten Wende, in der letzten Wettfahrt, haben wir einen entscheidenden Fehler gemacht. Zwanzig Schiffe sind an uns vorbeigezogen. Am Schluss waren wir deshalb Vizemeister und Deutscher Meister U17.
Nicolas: Wir segeln tatsächlich erst seit dem Sommer dieses Jahres gemeinsam in einem Schiff. Deshalb ist das ein super Erfolg.
Euer Erfolgsgeheimnis?
Nico: Trainieren, trainieren, trainieren und segeln.
Nicolas: Segeln, segeln, segeln und trainieren.
Und in Zukunft?
Nico: Wir bleiben zusammen. Wir wollen die Qualifikation für die WM 2016 in Italien schaffen. Nicolas passt toll zu mir. Er ist fit und sportlich, immer top in Form. Manchmal ist er mir an Bord aber etwas zu laut….
Nicolas (lacht):… ja, weil Du viel zu ruhig bist. Ich segle mit Nico auch deshalb so gerne, weil er mich immer wieder beruhigt. Ein wenig lauter könnte er aber in Zukunft schon werden.
Nico: Ich glaube wir ergänzen uns als Crew ganz gut. Sonst würde das an Bord auch nicht so gut klappen.
Vorbilder?
Nico: Hab ich beim Segeln keine.
Nicolas: Ich auch nicht.
Lieblingssportarten?
Nico: Schwimmen und Handball spielen.
Nicolas: Basketball und Ski fahren.
Die nächsten Ziele?
Nico: Spaß auf dem Wasser, Erfolg, ein gutes Abi, dann Jura studieren….
Nicolas: Ein gutes Abi, dann ein Auslandsstudium. Am liebsten in Australien…
Was haltet ihr vom BYC?
Nico: Ein toller Unterstützer…
Nicolas:…. mit vielen guten Leuten.
Habt Spaß am Segeln
Jan Nürnberger (20), geboren in Hagen in Nordrhein-Westfalen, Elternhaus in Bad Saarow in Brandenburg, studiert seit Herbst 2014 in München BWL und Maschinenbau, seit 2009 ist er Mitglied im BYC in der Jugend- und Juniorenabteilung. Jan lebt in einer WG. Er segelte selbst sehr erfolgreich Optimist in Berlin und auf dem Scharmützelsee, 420er dann in Berlin und im BYC dort wurde er vom BYC-Vorstand Anfang der Saison 2015 ins Trainerteam berufen. Zuständig ist er für die Jüngsten im Optimisten. Kinder und Eltern finden sein Training klasse. Und er ist erfolgreich: Die guten Ergebnisse der Jüngstensegler (ab sieben Jahren) sprechen für sich
Segeln gelernt?
Jan: Papa ist immer gesegelt und war Mitglied in der Segel-Gemeinschaft Scharmützelsee (SGS). Meine ältere Schwester segelte dort auch. Ich durfte schon mit fünf Jahren in die Segelschule vor der Haustüre. Das hat mir sofort Spaß gemacht. Sehr schnell durfte ich an kleinen Wettfahrten im Optimisten teilnehmen. Später qualifizierte ich mich auch für den regionalen Kader, was zeigt, dass ich auch ein gewißes Talent besaß.
Lieblingsklasse?
Jan: Wenn ich heute wählen dürfte: Ich finde den 49er sehr attraktiv. Das Schiff ist komplex und auf das wesentliche reduziert, anspruchsvoll und schnell. Doch für dieses Schiff brauchst Du viel Zeit. Mir ist aber das Studium momentan wichtiger – aber abwarten…
Führerscheine?
Jan: Ich habe so früh wie möglich den Sportbootführerschein Binnen für Motor- und Segelboote gemacht.
Angst?
Jan: Die hatte ich als kleiner Bub bei viel Wind in meinem Optimisten. Aber nur am Anfang…
Hochseesegeln?
Jan: Habe ich noch nicht ausprobiert. Wenn es sich nach meinem Studium ergibt habe ich großes Interesse. Vor allem hätte ich Lust auf eine Transatlantik-Überquerung.
Ziele?
Jan: Ich würde selber gern mehr Regattasegeln. Als nächstes fahre ich mit meinem Vater die DM der H-Boote auf dem Chiemsee mit. Da freue ich mich schon sehr darauf.
Fitness?
Jan: Ich wohne in München am Rotkreuzplatz. Da bietet sich der Nymphenburger Park geradezu zum Joggen an. Einmal wöchentlich laufe ich zum Schloss, in den Park und wieder zurück. Mindestens!
Sportarten?
Obwohl ich nicht in der Nähe der Alpen aufgewachsen bin fahre ich sehr gern Ski. Mein Lieblingsziel ist Bad Gastein in Österreich. Dann spiele ich gerne auch Basketball und in diesem Sommer habe ich das Wellenreiten für mich entdeckt.
Mädels?
Jan: Ich bin momentan solo..
Mädels beim Segeln?
Jan: Ach so. Als Trainer habe ich festgestellt, dass die Mädchen ehrgeiziger sind, als die Buben. Und sie sind für mich deshalb auch anstrengender. Sie wollen alles ganz genau wissen und fragen einem oft ein Loch in den Bauch.
Start als Trainer?
Jan: Ich habe mich 2009 der Trainingsgruppe der 420er des BYC angeschlossen. Dort wurde sehr professionell und umfassend ausgebildet und auf dem Wasser trainiert. Das hat mir Spaß gemacht und ich bin jede freie Minute im Sommer zwischen Bad Saarow und Starnberg gependelt. Ich habe viel theoretisches Wissen mitbekommen und auch mit den Trainern (Ilja Wolf, Felix Röder, Fabi Kaske u.a.), diskutiert. Deshalb hat es mich gefreut, als der Clubvorstand mich gefragt hat, ob ich die Jüngstensegler im BYC trainieren wolle. Ich habe „ja“ gesagt, und werde dies auch im nächsten Jahr wieder machen. Ich lerne selbst sehr viel dabei. Sozusagen „learning by doing“.
Opti-Eltern?
Jan: Die sind alle richtig engagiert, sodass Kindern und Trainier gut zusammen arbeiten können. Sie kümmern sich darum, dass Kinder und Boote immer rechtzeitig zu Regatten und Trainingslager vor Ort sind und uns so den Rücken frei für das Wesentliche, das Segeln, halten. Es ist immer ein angenehmes Miteinander mit unseren BYC-Eltern
Und die Kinder?
Jan: Die habe ich gut im Griff, sie machen was ich sage, deshalb sind auch gute Erfolge zu verzeichnen.
Ehrenamt?
Jan: Ich bin zur Zeit Beisitzer im Jugendvorstand
Botschaft?
Jan: Habt Spaß am Segeln. Und genießt die Zeit auf dem Wasser
BYC?
Jan: Für mich zweifelsfrei einer der schönsten Clubs in Deutschland. Sportlich 1 a und trotzdem familienfreundlich. Die Jugend- und Juniorenabteilung ist einmalig und wird auch von vielen anderen Clubs bewundert. Ich bin stolz, hier Mitglied zu sein.
Ein bisschen Frauenpower schadet nicht
Regina Majer, Mutter von zwei segelnden Töchtern (Resi und Fanny), Hundebesitzerin (Sammy), Geschäftsführerin des Druckhauses Majer & Finckh in Krailling, segelte begeistert Regatta mit dem Tornado und dem H-Boot. Seit 27 Jahren Mitglied im Bayerischen Yacht Club. Nach dem viel zu frühen Tod ihres Ehemannes Niki (2008) zog sie sich nicht zurück, sondern engagierte sich weiter auf und an den Regattabahnen. Als Ratgeberin Ihrer Töchter, vor allem aber als Mitglied vieler Wettfahrtleitungen bei Regatten des BYC.
Segeln gelernt?
Regina: Als ich Niki vor 30 Jahren kennen gelernt habe, durfte ich gleich mit ihm Regattasegeln. Niki hat mich sofort auf seinen Tornado Katamaran gesetzt. „Learning by doing“ war angesagt. Mir hat es große Freude gemacht. Mit dem Tornado waren wir dann fast jedes Wochenende unterwegs.
Lieblingsklasse?
Regina: Vor allem die Tornados. Später unsere H-Boote und die Melges 20.Tolle Einsteigerklassen sind die Optimisten und 420er. Meine Mädels lernten auf diesen Booten erfolgreich Regatta segeln. Ein super Regattaformat ist die neue Segel-Bundesliga.
Segelscheine?
Regina: Logisch. A-Schein mit Motorboot-Schein habe ich später am Ammersee gemacht.
Hochseesegeln?
Aber ja. Mit der Familie sind wir in der Ägäis, vor Elba, Korsika und Mallorca geskippert. Würde ich gerne jetzt auch mal wieder machen. Auf einem schönen Schiff….
Fitness?
Ich bin jeden Tag eine Stunde mit meinem Hund Sammy im Freien unterwegs.
Sportarten?
Früher Schwimmen und Leichtathletik. Heute Skifahren in Lech am Arlberg. Wandern im Karwendelgebirge. Und Chillen auf meinem kleinen Elektroboot.
Frauen?
Sind super an Bord. Ein bisschen Frauenpower schadet nichts. Und wir Frauen haben oft ein besseres Näschen für den Wind.
Clubleben?
Ich genieße es im Club zu sein. Und richtig Spaß haben mir die 100- und 125-Jahr-Feiern des BYC gemacht. Die waren sehr beeindruckend.
Ärger?
Schlimm finde ich Streitigkeiten im Club wegen Peanuts. Das schadet nur der Clubgemeinschaft.
Aktuelles Engagement?
Seit etwa 15 Jahren helfe ich jährlich bei sechs bis sieben Wettfahrtserien des BYC auf dem Startschiff. Das ist für mich quasi ein Ersatz für aktives Segeln ohne Wettbewerbsdruck. Und mit Ilja als Wettfahrtleiter sieht und lernt man viel. Ich möchte das noch sehr lange machen. Es bringt Spaß und es sind tolle Teams unterwegs.
Wettfahrtleiter
Unsichere und nervöse Wettfahrtleiter sind nur schwer zu ertragen. Im BYC sind aber alle souverän und wissen sehr genau was sie tun. Der beste von allen ist Ilja Wolf. Von dem habe ich eine Menge gelernt!
Angst?
Habe ich nicht. Weder vor Sturm, noch vor Gewittern, noch vor unzufriedenen Seglern.
Eigenlob?
Auf mich kann man sich immer verlassen.
Ehrenamt?
Strebe ich nicht an.
Botschaft?
Wer Spaß an der frischen Luft sucht, wer ohne Wettbewerbsdruck bei der aktiven Regattasegelei dabei sein möchte und viele nette und unterschiedliche Leute kennenlernen will, der sollte sich im BYC-Büro melden und bei unseren Wettfahrtleitungen mitmachen.
BYC?
Der schönste Fleck der Welt. Berge, Wasser, nette Menschen – alles da! Mein Lieblingsplatz ist die Abendstimmung vor der Koje oder am Badehäusl. Und: Im Winter der verschneite Club bei Sonnenschein.
Dr. Hugo Kroth, 80 Jahre alt, Ehemann (Frau Ute), Vater (Sohn Thomas, auch BYC), Kinderarzt, im Ruhestand, Sportler und vor allem Segler. In München geboren, in München lebend. Seit über 45 Jahren Mitglied im Bayerischen Yacht Club. Dr. Hugo Kroth segelt auch in diesem Jahr jede Mittwochsregatta im Laser. Im BYC versäumt er nach wie vor keine Regatten, wenn Laser oder Starboot am Start sind. Dr. Hugo Kroth wurde vom BYC zu seinem Sport befragt. Es ist das erste Interview für den Newsletter. In Zukunft werden wir Ihnen auch andere Mitglieder vorstellen.
Segeln gelernt?
Kroth: Wir waren wilde Buben am Ammersee. Ich hatte acht Geschwister. Mein Vater hatte dort ein Ferienhaus – und da war eine O-Jolle.
Lieblingsklasse?
Kroth: Immer wieder Laser. 25 Jahre, vier Schiffe habe ich verbraucht. Jetzt segele ich wieder das älteste Boot (1972). Und das Starboot. Ein Lillia 7989
Scheine hast Du?
Kroth: Nur den A-Schein. Das langt.
Hochseesegeln?
Kroth: Nein!
Fitness?
Kroth: Nordic Walking im Schlosspark Nymphenburg, circa 45 Minuten täglich. Einmal wöchentlich Yoga. Für Gleichgewicht und Ausgeglichenheit.
Sportarten?
Kroth: Skaten, früher Skifahren und Tennisspielen.
Erfolge?
Kroth: Ich habe alle BYC-Regatten im Starboot und Laser einmal gewonnen. (Anmerkung der Redaktion: u.a. Urlaser, Jo-Pankofer-Preis, Kommodore-Kronprinz-Rupprecht-von-Bayern Erinnerungspreis). Jetzt muss ich eigentlich nix mehr gewinnen. Trotzdem wurde ich beim Jo-Pankofer-Preis in diesem Jahr Zweiter …
Angst?
Kroth: Ein einziges Mal auf dem Ammersee an Pfingsten.120 Laser. Acht bis zehn Windstärken (WS). Gewitterwalze. Am Schluss habe ich die Wettfahrtserie gewonnen.
Spaß?
Kroth: O mamamia. Gardasee. 300 Schiffe. An der Raumtonne bleibt ein Laser bei sechs WS vor mir mit seiner Großschot hängen. Nimmt die Tonne ca. 20 Meter mit. Er kommt los, die Tonne fährt wie der geölte Blitz zurück. Chaos bei den Halsen unter rund 50 Lasern. Viele Schiffe kentern und vom Begleitboot hörte man ein lautes O mamamia. Ich bin ohne Kenterung außen rumgefahren …
Proteste?
Kroth: Selten. Zwei oder dreimal. Manchmal musst Du, weil ein Schaden entstanden ist.
Änderungen?
Kroth: Weg mit den Außenbordmotoren während der Regatten. Für mich als Lasersegler bei der Mittwochsregatta sind die lebensgefährlich. Und: Keine Parkplätze neben dem neuen 2. Kran im Club bei Regatten …
Ehrgeiz?
Kroth: Ich bin nach wie vor ehrgeizig. Früher war ich es noch mehr.
Ehrenamt?
Kroth: Ich war früher im Sportausschuss des BYC. Jetzt bin ich es wieder.
Botschaft?
Kroth: Mehr Jugendliche in die olympische Laserklasse.
BYC?
Kroth: Da muss sich nichts ändern. Der Club war immer schon etwas Besonderes. Und wird auch etwas Besonderes bleiben.