Cascais, Portugal – 10. September 2022 – Mit einem spektakulären Fotofinish im achten Rennen ging die Internationale Sechs-Meter-Europameisterschaft 2022 nach fünf herrlichen Regattatagen vor Cascais zu Ende. Zu Beginn des Tages lagen der führende Patrick Montiero de Baross mit seiner Seljm, John Harald Ornerbergs Scoundrel One, und Dieter Schoens Momo nur zwei Punkte auseinander, so dass die Regatta völlig offen war. Der BYC wurde von Markus Wieser auf der Momo in der 6m Open Wertung sowie von Thomas Kuhmann und seiner Crew auf der Hanko II in der 6m Classic-Wertung vertreten.
Momo erwischte einen großartigen Start und führte die Flotte an der ersten Bahnmarke an, aber sie musste noch mindestens ein Boot zwischen sich und Seljm bringen, um zu gewinnen. Es sah gut aus, denn Scoundrel One wurde Fünfter und Seljm Sechster, so dass Momo nur noch schnell segeln und auf das Beste hoffen konnte. Sie baute ihren Vorsprung souverän aus, aber Seljm machte mit jeder Etappe Plätze gut. Als die Boote in den letzten Lauf einbogen, konnten die Zuschauer nur noch mitfiebern, denn Seljm legte eine beeindruckende Vorwindgeschwindigkeit an den Tag und schloss bis zur Ziellinie zu den Führenden auf. Seljms Crew segelte sich die Seele aus dem Leib, aber Momo hatte noch einen weiteren Sieg auf dem Konto und wurde so zur Europameisterin 2022 in der offenen Sechs-Meter-Division erklärt. Seljm holte sich die Silbermedaille, und Scoundrel One überquerte die Ziellinie als Siebter, um den letzten Schritt auf das Podium der Open Division zu machen.
Momo ist die jüngste Six-Meter-Yacht in der Flotte, die Anfang des Jahres vom Stapel gelaufen ist, und ihr Team, bestehend aus Eigner/Helm Dieter Schoen, Markus Wieser, Dirk De Ridder, Ross Halcrow und Victor Marino Prieto. Das Team segelt seit mehreren Jahren gemeinsam auf 5.5s und Maxi 72s. Momo, ein von Judel/Vrolijk entworfenes und von Wilke in der Schweiz gebautes Boot, legte Anfang des Jahres mit einem Sieg bei der Weltmeisterschaft 2022 in Cascais einen guten Start hin. Ihr Sieg hier in Cascais war hart erkämpft, aber es ist klar, dass sie keine Eintagsfliege ist.
Bei den „Classics“ traf sich in Abwesenheit des Weltmeisters Dix Aout unter Louis Heckly die restliche Prominenz der 6m Klasse. Das unter der Regie des spanischen Ex Königs Juan Carlos segelnde Boot „Bribon 500“ (ESP 16) konnte sich nach der verlorenen WM in Sanxenxo mit einem haushohen Sieg revanchieren und den EM-Titel nach Spanien holen. Mit zehn Punkten aus acht Rennen eine brilliante Teamleistung auch von den Profiseglern Alejandro Abascal, Alberto Viego, Eduardo Marin und Roi Alvarez. Platz zwei ging an das (nun) rumänische Sparkman & Stevens-Boot „Essentia“ (ROU 65) unter Catalin Trandafir mit Ex-Weltmeister Eric Jespersen an Bord, und Platz drei an die hochgerüstete „Titia“ (ESP 72) unter Mauricio Sanchez-Bella. Mit einem Fehlstart und einem schwachen fünften Rennen konnte die Hanko II für den BYC trotz einer guten Aufholjagd „nur“ den fünften Platz ersegeln und musste knapp mit 2 Punkten dem englischen Boot „Nirvana“(GBR 33) unter Andy Postle den Vortritt lassen.
Mit neuen Segeln und weiteren Umbauten am Schiff sollte die Hanko II wieder näher an den Spitzenplätzen segeln. So geht es nächstes Jahr zur Wiege des Yachtsports zur „Royal Yacht Squadron“ nach Cowes auf der Isle of Wright zur nächsten WM, wo die Crew der Hanko II im September die rauen Bedingungen des Solent erfahren darf.
Alle Ergebnisse finden sich hier.
Der BYC gratuliert Markus und Thomas sowie ihren Mannschaften zu ihren starken Leistungen.
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