Mit den Booten GER 8534, Team Thomas Appel und Christian Knoll und GER 8552, Team Thomas Kohler und Alexander Fischer-Brandies war der BYC bei der Starboot-WM in Kiel vertreten.

Die Regatta-Serie, die nach vielen Jahren wieder in Kiel stattfand, wurde im Rahmen der Kieler Woche 2021 zelebriert, was die regattafreie Zeit und Möglichkeiten im Hafen von Schilksee vor Ort attraktiv gestaltete.

Das Abenteuer Kiel (GER 8552) begann am Donnerstag, den 2. September mit der Anreise. Am Freitag konnten wir als Erste unsere Segel – Daniel Fritz hatte uns noch ein neues Großsegel nach Kiel mitgebracht  –  vermessen, den B-Punkt an den Masten kontrollieren und die Ausrüstung (Fock-Baum, Schwimmwesten, Schleppleine..) überprüfen lassen. Da Peter Möckl noch keine Mannschaft für die Vermessung hatte, sprang meine Frau Ursula ein und half Peter Möckl den Rest des Tages beim Aufbau seiner Vermessungsanlage und der Vermessung der ersten 15 Boote. Das Wiegen der Boote sollte am Samstagmorgen stattfinden. Auch hier waren wir wieder bei den Ersten dabei. Als unser Boot an der Waage hing, stieg der Adrenalinspiegel rasant an da unser Boot noch nie offiziell gewogen wurde und das Thema Bootsgewicht immer spannend ist obwohl im Wiegeprotokoll der Werft 0,0 Abweichungen vom Soll-Gewicht vermerkt ist. Am Ende hatten wir ca. 2,5 kg Übergewicht, was uns die Entspanntheit wieder zurückgab. Anschließend brachten wir das Boot zu Wasser und begaben uns bei leichten Winden um West auf einen Probeschlag auf die Förde. Auf dem Wasser trafen wir so bekannte Starboot-Seglernamen wie Elwind Melleby, Johann Spitzauer, Matzeusz Kusnierewicz, Hubert Merkelbach, Xavier Rohart und viele andere, die auch den Wind zum Trainieren nutzten.

Zwischenzeitlich war auch das zweite Team Appel/Knoll eingetroffen und bereitete sich auf die Segelei der kommenden Tage vor.

Im Vergleich mit den Kollegen auf dem Wasser stellten wir fest, dass unser Boot keine schlechte Performance zeigte und wir mit den anderen gut mithalten konnten.

Am Sonntag hatte es richtig guten Ostwind mit ca. 3-6 Beaufort, den wir auch wieder für ein ausführliches Training und einen Vergleich mit den Kollegen nutzten. Ich muss gestehen, dass ich auf dem Vorwindkurs noch nie so schnell mit einem Starboot unterwegs war. Es war die totale Freude mit einem erfahrenen und engagierten Vorschoter wie Alexander die Wellen gleitend hinunter zu rutschen und dabei nichts kaputt zu machen.

Am Sonntagabend fand die Eröffnung mit Fahnenparade der 18 Teilnehmerländer sowie den Ansprachen von Hubert Merkelbach und den anderen Offiziellen statt. Zu Beginn der Zeremonie wurde mit einer Schweigeminute Dierk Thomsen gedacht, der letztes Jahr am 8. Oktober im Alter von 85 Jahren verstorben war und dem die weltweite Starboot-Community sehr viel zu verdanken hat.

Anschließend traf man sich im Heineken-Zelt zu einem Welcome-Bier.

Der Montag, der erste offizielle Segeltag der WM zeigte sich von einer eher schwachen Seite und mit nicht segelbarem Wind. Dienstag das gleiche Bild und ein erneuter verlorener Segeltag.

Der Mittwoch sollte dann gegen Nachmittag etwas Wind haben, was sich auch einstellte und wir die erste Wettfahrt segeln konnten. Für uns war es mit einem 66 Platz nicht besonders erfolgreich, tat aber unserer Stimmung keinen Abbruch.

Am Donnerstag und Freitag wurden bei Winden mit 2-5 Beaufort jeweils zwei Wettfahrten gesegelt. Die sechste und letzte Wettfahrt am Samstag zeigte das schwer zu segelnde Revier mit erheblichen Winddrehern aber mit einem Mix aus Sonne, Nebel und Wind bis zu 5 Beaufort.

Im Anschluss an die letzte Wettfahrt fand ein sehr geordnetes Auskranen unterstützt mit zwei Autokränen statt und alle Boote waren innerhalb von ca. 2 Stunden wieder auf Ihren Trailern.

Das Rahmenprogramm sah einen täglichen Abschluss mit wechselnden Snacks im Heineken-Zelt vor.

Am Donnerstag trafen wir uns in der VIP-Lounge des Kieler Fußballvereins zum Gala-Dinner, was von einer Erinnerung und einer Würdigung an Dierk Thomsen geprägt war.

Da wir alle einen anstrengenden Tag auf dem Wasser hatten und für Freitag wieder zwei Wettfahrten angesagt waren, war der Abend relativ bald zu Ende.

Am Freitagabend spedierte Alex Hagen leckere Fisch-Brötchen für alle in Rahmen der täglichen Freibier-Runde im Heineken-Zelt.

Abschließend betrachtet war für uns die Reise nach Kiel eine tolle Erfahrung innerhalb dieses hochwertgien Feldes Segeln zu können und uns als neu gebildetes Team aufeinander einzustellen. Dabei hatten wir auch tolle Segelmomente im Match mit den ganz großen der Starboot-Welt. Dass es am Ende nur für einen 61sten Platz gereicht hat ist nicht so schlimm. Etwas besser lief es für das Team Thomas Appel und Christian Knoll mit einem 51sten Platz in der Gesamtwertung.

Am Ende ist es aber wichtig gemeinsam einen Spirit aufzubauen und darauf den Grundstein für ein erfolgreiches Segeln zu entwickeln.

 

Bericht: Thomas Kohler

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