Allein das Segeln auf dem 69F hätte für ein außergewöhnliches Event gesorgt – doch der European Dream Cup am Gardasee war noch viel mehr als „nur“ ein Segelevent.
Die Informationen zum EDC finden sich hier.
Vom 1. bis zum 15. Juli veranstaltete der Circolo Vela Gargnano am Gardasee den European Dream Cup, finanziert und möglich gemacht durch erasmus+ und die europäische Kommission. Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Das Event bestand aus Training und Regatta auf den foilenden 69F Booten sowie Vorträgen zu Politik und Sport und Kulturveranstaltungen.
Sechs junge Segler der BYC hatten die Freude am European Dream Cup teilzunehmen – Louisa Müller, Carla Hagen, Finn Lehmann, Lenni Lindner, Henri Plettner und Moritz Gießelmann sammelten unter der Aufsicht von Anna Houdek und Anna-Lena Klöckner ihre überwiegend ersten Erfahrungen auf den 69F.
„Mir hat nicht nur das Segeln, was für uns alle ganz neu war, super viel Spaß gemacht, sondern besonders auch alles außen rum war toll organisiert. Von inspirierenden Reden bis hin zu entspannten Abenden mit den anderen Nationen war alles dabei.” – Carla Hagen
Um den jungen Seglern möglichst viele Tricks und Tipps zum 69F beizubringen wurden namenhafte Trainer von den Organisatoren engagiert, darunter die niederländischen 69F Profis Cas van Dongen und Merle Louwinger vom erfolgreichen Team Dutchsail. Der CEO von OneSail Dede de Luca war sowohl auf dem Wasser als auch an Land für die Organisation rund ums Segeln zuständig. Am letzten Tag der Trainingswoche konnten die Segler dann zeigen, was sie gelernt haben – die erste Testregatta wurde gesegelt. Die Regattaregeln für dieses Schiff sind aus Sicherheitsgründen abgeändert worden. So werden keine Strafkringel, sondern Punktstrafen vergeben und kommen sich zwei Boote näher als vier Meter, gilt dies bereits als eine Bootsberührung. Diese Weiterentwicklung des Regattaformats ist allerdings notwendig, denn die 69F Schiffe schaffen sehr leicht eine Bootsgeschwindigkeit von über 20 Knoten.
Die Regatta fand also in der zweiten Woche des European Dream Cups statt – insgesamt wurde auf sechs Schiffen gesegelt und immer wieder systematisch getauscht. Die ersten vier Tage ist in der Qualifikationsrunde jeder gegen jeden gesegelt. In den letzten zwei Tagen sind die Teams in Gold und Silber Fleet aufgeteilt worden. Das BYC-Team konnte sich nicht nur einen Platz in der Goldfleet, sondern auch Rennsiege, sichern. Leider kam das junge Team mit den Leichtwindbedingungen im Finale nicht so gut zurecht wie mit den gewohnten starken Winden und ersegelten sich den fünften Platz von insgesamt zehn Nationen. Den Sieg errang das Team Dutchsail aus den Niederlanden, gefolgt von den Österreichern und dem dänischen SailGP Team.
„Auch wenn bei der Platzierung mehr drin gewesen wäre, haben wir in den zwei Wochen eine Menge über das Foilen und das Bootshandling gelernt.“ – Moritz Gießelmann
Neben dem seglerischen Programm wurden Referenten zu politischen, sozialen und kulturellen Themen eingeladen. So erzählte beispielsweise eine Überlebende des Vietnamkrieges, wie sie mit ehrenamtlicher Arbeit bei der italienischen Stiftung Insieme per Mano ONLUS ihren Sinn im Leben gefunden hat. Zudem hat der paralympische Athlet Giordano Tomasoni von seinem fehlgeschlagenen Suizidversuch und seinem Weg zur mehrfachen Goldmedaille berichtet.
Alle Teilnehmer haben also nicht nur neue seglerische Erfahrungen gemacht, sondern auch internationale Bekanntschaften geschlossen – der European Dream Cup ist einfach ein einmaliges Event!
Der Bayerische Yacht Club bedankt sich bei den Veranstaltern und Beteiligten für dieses einzigartige Event und gratuliert den Gewinnern ganz herzlich.
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