Die Internationale Deutsche Meisterschaft 2019 der 49er und 49er FX wurde höchst erfolgreich vom Bayerischen Yacht Club am Starnberger See ausgetragen. Zur Eröffnung am 26. September kamen Vertreter von der Stadt Starnberg, vom Bayerischen Landrat sowie vom Bayerischen Seglerverband, welche zusammen mit Vorsitzenden Michael Steiner die Teilnehmer aus vier Nationen bei einem Weißwurst-Frühstück willkommen hießen.

Wettfahrtleiter Max Marcour begann die erste Wettfahrt pünktlich um 13.00 Uhr bei gutem Wind, lediglich die Sonne spielte nicht mit und so regnete es den ersten Tag. Dies hinderte jedoch die Wettfahrtleitung, bestehend aus einem großen JJA-Team, nicht daran, die geplanten vier Rennen durchzuführen. Am Abend wurden die Teilnehmer zu einem Bayerischen Buffet eingeladen, um den ersten Tag der IDM ausklingen zu lassen. Dafür wurde von König Ludwig, passend zum Oktoberfest, Freibier gesponsert.

Am zweiten Tag musste mangels Wind der Start der fünften Wettfahrt auf unbegrenzte Zeit verschoben werden. So wurde die für den Abend geplante Pasta-Party auf den Mittag vorverlegt. Erst am frühen Nachmittag kam dann schließlich der erhoffte Wind und es konnten noch 3 der geplanten 4 Wettfahrten gesegelt werden.

Der Wind sollte mit bis zu 18 kn am dritten Tag am besten sein. Jedoch gab es sehr viele Winddreher, sodass es die Teams schwer hatten, eine konstante Leistung abzuliefern. Nur Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger (beide BYC) gelang dies. Mit den Platzierungen 2, 1, 1, 1 waren sie am Abend erstmals führend.

Am Sonntag, dem letzten Tag der IDM, konnten noch zwei der geplanten drei Wettfahrten gesegelt werden, sowie das Medal Race. Vor dem Beginn des Medal Race konnten noch vier Teams die Meisterschaft der 49er gewinnen. Durch den Sieg im Medal Race von Meggendorfer/Spranger gewannen die beiden auch die Internationale Deutsche Meisterschaft und hatten somit einen guten Einstand mit ihrem neuen Schiff, der „Burgl“. Auf dem zweiten Platz kam das norwegische Team Mathisen/Mathisen (RISØ), gefolgt von Carstensen/Frigge (FSC) auf dem 3. Platz.

Bei den 49er FX gewannen die Schwestern Bartelheimer (SCIA), gefolgt von Schreiner/Haible (DSC) und Baumann Clausen (ZYC) aus der Schweiz.

Wie auch schon die Bayerische Jugendwoche, stand die Internationale Deutsche Meisterschaft unter dem Thema der Nachhaltigkeit. So wurde bereits den Seglern bei der Anmeldung jeweils eine Wasserflasche der Firma North Sails überreicht, die an Land und auf dem Wasser an großen Plastikkanistern aufgefüllt werden konnte. Die Preise der Firma Marinepool sind in der Produktion ohne Plastikverpackung verpackt worden. Zudem gab es zum Joghurt-Frühstück, welches von der Andechser Molkerei gesponsert wurde, Palmschalen. Dadurch konnte das Event weitestgehend plastikfrei auskommen.

Das Projekt soll das Umweltbewusstsein der Segler zeigen und stärken, sowie zusätzlich ein Beispiel für ähnliche Veranstaltungen setzen.

Vielen Dank auch an die Firmen BMW, Torqeedo und RedBull für die großartige Unterstützung, die dieses Event erst möglich gemacht hat.

Ein besonderes Dankeschön an alle Helfer und Sponsoren, sowie der sehr professionellen Wettfahrtleitung der JJA, welche durch eine enorme Teamleistung am Ende 13 Wettfahrten und ein Medalrace durchgebracht hat. Das Feedback der Teilnehmer war absolut positiv; sie waren „beigeistert, was wir hier im Süden an Land und vor allem auch am Wasser auf die Beine stellen können“.

Begleitet wurde die IDM, wie auch schon die BJW von unserem Fotografen Tim Marcour, der zusammen mit Stella Spöhrer tolle Bilder gemacht hat und den so den BYC bestens präsentiert.

Die Bildergalerie gibt es hier: https://www.byc.de/galerie/alben/album-2019/IDM-49er-2019/

Ergebnisse: http://www.manage2sail.com/de-DE/event/3fab6199-fc5a-4c9e-b647-a60ae3f552a1#!/results?classId=e4bff921-a23f-4528-9e9f-4ff359a38232

Autoren: Jonas Royla/Max Marcour (JJA des BYC)

 

Zitate: Jakob Meggendorfer zum Gewinn der IDM im BYC (zusammengestellt von Axel Fincke)

„Wir haben an den ersten beiden Tagen nicht so gut in den Wettkampf reingefunden. Am dritten Tag, hatte es dann etwas mehr Wind, was uns grundsätzlich immer sehr gut liegt. Das neue Schiff ist natürlich super, es ist besser verarbeitet als unser altes und hat natürlich noch keine Kratzer oder Dellen. Als Einheitsklasse besteht aber kein allzu großer Material-Vorteil. Der Rumpf ist von „Mackay Boats“ in Neuseeland (einer der beiden weltweiten Hersteller für 49er). Segel sind One-Design, also bei allen Booten genau gleich. Bei den Schoten werden wir von Giros unterstützt.“

„Bei uns selber ging nichts kaputt, aber bei unseren Trainingspartnern aus Flensburg ist am dritten Tag in der letzten Wettfahrt das Großfall gerissen, sodass sie die Wettfahrt aufgeben mussten. Bei den drehenden und unkonstanten Bedingungen am Starnberger See waren die Manöver weniger entscheidend, dafür umso mehr die Positionierung in den Windkanten. Die Kanten waren jedoch nicht immer einfach zu lesen, gerade bei wenig Wind war es schwer abzuschätzen wie schnell und in welche Richtung die Böen Felder ziehen.“

„Die taktischen Entscheidungen treffe bei uns letztendlich ich, wobei mich Andi bei meinen Entscheidungen unterstützt. Steuerbordstarts kommen im 49er relativ häufig vor. In einer Wettfahrt haben wir auch einen Steuerbordstart vor dem Feld geschafft.“

„Der Wiesn Besuch war von der JJA super organisiert und ist bei allen Seglern gut angekommen. Gefeiert haben wir nach der Siegerehrung, indem wir den Nachmittag entspannt auf der Clubterrasse haben ausklingen lassen.“

„Die Organisation des Events war top, sodass wir uns nur beim Organisationsteam für diese coole Deutsche Meisterschaft bedanken können!“.

 

 

Christian Heinrich (Münchner Merkur):

Von Rennen zu Rennen gesteigert

Starnberg – Leopold Lindner wusste, dass er den Startern bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der 49er kein Champagner-Segeln bieten konnte. „Das sind nicht die typischen Bedingungen, die sie sonst haben“, sagte der Nachwuchschef des Bayerischen Yacht-Clubs. Der Starnberger See entspricht normalerweise kaum den Vorstellungen der vom Wind verwöhnten Skiffklasse. Die Jugendabteilung des BYC, die die Regatta mit der Unterstützung von Marinepool und Torqeedo ausrichtete, hatte den 22 Teams jedoch so manche Herausforderung zu bieten. „Wir haben den See von allen Seiten erlebt“, sprach Lindner von einer im Voralpenland typischen Segelei mit viel und wenig, drehendem und konstantem Wind.

Selbst Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger fremdelten zunächst mit den Bedingungen. Erst als die Brise die Stärke erreichte, die die beiden Lokalmatadore von ihren internationalen Einsätzen her gewohnt sind, riefen sie ihr Potenzial vollkommen ab. „Da hat man gesehen, was die Jungs wirklich drauf haben“, sagte Lindner, der ebenso begeistert war wie die zahlreichen Zuschauer, die extra auf das Gelände des BYC gekommen waren, um die spektakuläre Klasse aus nächster Nähe zu beobachten. Als die 13 Rennen im Kasten waren, lagen die beiden Bayern zusammen mit den Norwegern Tomas und Mads Mathisen nach Punkten (43) gleichauf – Rang zwei. Fabian Graf und Tim Fischer vom Norddeutschen Regatta Verein führten das Klassement an (42), die Flensburger Nils Carstensen und Jan Frigge hatten als Vierte (44) ebenfalls noch Titelchancen.

Im Medal Race machten Meggendorfer/Spranger jedoch weiter, wo sie in der Qualifikation aufgehört hatten. Ihr erster Platz bescherte ihnen am Ende den Titel vor den Skandinaviern und der Crew aus Flensburg. Für Lindner hatten sich die beiden Bayern den Sieg verdient: „Die Jungs haben sich stetig gesteigert.“

Im 49erFX erübrigte sich ein finales Rennen. Catherine und Daniela Bartelheimer spielten mit der Konkurrenz und gewannen acht der 13 Wettfahrten. Bei einem Streicher brachten die beiden Schwestern vom Segel-Club Inning noch vier zweite Plätze in die Wertung ein. „Die sind schon echt gut“, lobte Lindner die siegreiche Crew, der nur eines am Starnberger See fehlte: die Konkurrenz. Nur vier Mannschaften bewarben sich bei den Damen um den Titel. Rang zwei ging an Oida Schreiner und Vroni Haible vom Diessner Segel-Club, die vier Tagessiege landeten.

Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 01.10.2019, Seite 37

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