Marcus Brennecke und sein Team der ClubSwan50  HATARI – vom BYC Markus Wieser, Felix Kaiser, Nick Beulke und Carl Philipp Brennecke –  holten sich in einem spannenden Fight den Weltmeister Titel vor der Earlybird mit Hendrik Brandis am Steuer. Hier sein Bericht von der WM:

In einer herrlichen Spätsommer Atmosphäre fand vergangene Woche vor St Tropez die ClubSwan Weltmeisterschaft statt. 16 ClubSwan 50 (neben weiteren ClubSwan 36, 42 und 45) versprachen einen spannenden Wettkampf bei leichten bis mittleren Windbedingungen. 

Nach 3 Tagen Training inkl Practice Race (wo wir am Ziel vorbei segelten nach dem Prinzip: never win a practice race) fand am Donnerstag die erste Wettfahrt statt, die wir nach einem guten Start gleich für uns entscheiden konnten. Am Freitag folgten ein 2. und 4. Platz, sodass Team Hatari sich zunächst etwas absetzen konnte. Am Samstag hatten wir einen schwierigen Tag inkl einer unglücklichen Luvtonnen Annäherung in diesem engen Feld, wo uns noch 5 Boote überholten und wir uns in einem (für uns sonst sehr konstant segelnden) zunächst letzten Platz wiederfanden. Aber es heißt kämpfen um jeden Punkt und wir wurden am Ende noch 11. Allerdings hat sich dadurch die Führungsspitze eng zusammen geschoben: Wie führten vor dem letzten Tag mit (nur noch) 1 Punkt vor Earlybird, die mit ihrem Toptaktiker Tom Slingsby sehr stark auftraten. Offensichtlich hatte Tom nach seinem überlegenen Gewinn bei der Moth WM (12/13 Siege) sowie dem Sail GP Sieg letzte Woche  am Anfang noch mit dem (langsameren) Bootsspeed zu kämpfen, denn Earlybird startete aus der 2. Reihe in die 1. Wettfahrt und wurden 9. Danach folgten allerdings ein 1. und 3. Platz, gefolgt von einem 6. Ein weiterer Konkurrent, NautorSwan Eigner Leonardo Ferragamo‘s Cuordileone (mit Taktiker Manu Weiller sowie dem vielfachen Melges Weltmeister Federicó Michetti) lag vor dem letzten Tag nur einen einzigen weiteren Punkt zurück auf dem 3. Platz. Weitere 4 Punkte dahinter folgte die diese Woche stark segelnde Mathilde (CH) vor Bronenosec mit Luna Rossa‘s Vasco Vascotto und Pietro Sibello in der Afterguard und dem Gewinner des letzten Saisonevents in Palma, Niramo (Sönke Meier-Sawatzki mit Taktiker Cameron Appleton, der letzte Woche die RC44 WM gewann). 

Ich habe sowohl vor der Serie als auch am letzten Tag versucht, Druck von der Crew zu nehmen mit der Aussage: wir haben letztes Jahr schon die WM und diese Jahr die Saisonwertung vor Cuordileone und Earlybird gewonnen, also lasst uns einfach weiter Spass haben. Leichter gesagt als getan: im ersten Start, wo wir am Startschiff starten wollten, gab es Sekunden vorher einen starken Rechtsdreher, sodass wir nicht mehr am Startschiff reinkamen-Gott sei dank Allgemeiner Frühstart, puh 😅. Der 2. Start war ok für uns unterhalb der Luvboote allerdings wieder Gesamtrückruf. Im 3. Start gelang uns ein Meisterstück: wir lagen direkt in Luv vor unserem größten Konkurrenten Earlybird, entschieden uns blitzschnell unter sie zu gehen und sie damit gleichzeitig „on the hook“ zu bekommen; es gelang ein Traumstart und Earlybird musste hinter dem Feld nach rechts weg wenden. An der Luvtonne waren wir 4., Earlybird allerdings schon wieder  6., Cuordileone weiter hinten. Ab dann segelten wir Matchrace  gegen Earlybird und wurden 2. hinter Sparti, Niramo 3., Earlybird 4., Cuordileone 6. Es war allerdings 15:10 und bis 15:30 galt die letzte Startmöglichkeit-wir freuten uns über diese souveräne Wettfahrt aber blieben mucksmäuschenstill. Nachdem die anderen Boote im Ziel waren um 15:25 die Erlösung: keine weitere Wettfahrt und man hörte unseren Jubel über die ganze Bucht von St Tropez-back to back Weltmeister in dieser aufstrebenden, hochkompetitiven OneDesignklasse, wo jeder gewinnen kann, formidablen Wettbewerbern und phantastischen Seglern (auch die brasilianische Segellegende Torben Grael, Volvo Veteran Bouwe Bekking und viel andere Olympioniken, Weltmeister, America‘s Cup Segler segeln auf den verschiedenen Booten). Nächstes Jahr kommen 2 neue Eigner und Jochen Schümann mit Stefan Heidenreich‘s OneGroup wird auch wieder zurück sein.

Team Hatari bestand aus der seit 2 Jahren zusammen segelnden Kerncrew mit Taktiker  Markus Wieser, Nick Beulke, Felix Kaiser, meinem 14 jährigen Sohn Carl Philipp und mir vom BYC sowie Michele Ivaldi (Strategist/Navigator, 2 facher Olympionike, mehrfacher America‘s Cup Teilnehmer), Dirk „Cheese“ de Ridder, Ross „Rosco“ Halcrow (beide America‘s Cup und Volvo Sieger), Top Bowman Michi Müller, Gerd Habermüller, Cesare Bozzetti und Jaro Furlani. 

Großes Kompliment an Hendrik Brandis und sein Team; es war ein harter, sportlicher Wettbewerb und am Abend feierten Welt-und Vizeweltmeister zusammen, auch Hendrik‘s Geburtstag.

Fotos: Studio Borlenghi / Club Swan Racing / Stefano Gattini

Hier das Ergebnis: https://yachtscoring.com/event_results_cumulative.cfm?eID=14665

 

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