Vom 12. bis 14. Juni 2025 fand im italienischen Viareggio die Starboot-Europameisterschaft 2025 statt. An diesem hochkarätigen Event nahmen insgesamt 68 Teams aus 15 Ländern teil, von denen 65 tatsächlich an den Wettfahrten beteiligt waren. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus internationalen Spitzenreitern zusammen, darunter fünf Weltmeister, Olympiateilnehmer aus verschiedenen Klassen sowie 14 nationale Meister. Dieses Feld bot den Zuschauern und Teilnehmern gleichermaßen packende Rennen in einer der traditionsreichsten Segelklassen.
Bei den vorherrschenden leichten bis mäßigen Winden um 2-3 Beaufort wurden an den drei Wettkampftagen jeweils zwei Rennen pro Tag gesegelt. Das Wasser vor dem Strand von Viareggio bot die Kulisse für spannende Regatten, die bei blauem Himmel und Temperaturen um die 30 Grad stattfanden. Die Kurse erwiesen sich für weniger erfahrende Teams als durchaus anspruchsvoll, da ein signifikanter Strom die Bedingungen erschwerte. Vor allem an der Luvmarke führte die zunehmende Strömung zu erheblichen Herausforderungen: Teams, die die Strömungsverhältnisse nicht richtig einschätzten, verloren schnell 15 bis 25 Plätze. Der Verkehr an der Luvtonne war enorm, sodass die Boote innerhalb weniger Minuten nach der ersten Kreuz um die Marke herum aufeinander trafen, was das Rennen zusätzlich verkomplizierte.
Ein besonderes Highlight war die Ehrung von Finn Lehmann vom Bayerischen Yachtclub (BYC), der zusammen mit Thomas Kohler (BYC/ASC) nach Viareggio gereist war. Bei der Siegerehrung am Samstag nach Abschluss der sieben Rennen erhielt Finn Lehmann den Sonderpreis als jüngster Teilnehmer dieser Europameisterschaft. Er durfte den Preis persönlich von Paul Cayard, dem Präsidenten der ISCYRA, Weltmeister im Starboot und Americas-Cup-Gewinner, entgegennehmen. Diese Ehrung war für Finn und auch für Thomas Kohler eine große Freude, da sie damit ein vielversprechendes Talent der deutschen Segelnachwuchsszene gewürdigt wurde. Für den jungen Segler war es eine einmalige Gelegenheit, auf diesem Niveau wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Die herausfordernden Bedingungen spiegelten sich deutlich in den Platzierungen der Top-Teams wider. Selbst erfahrene Segler wie Diego Negri und Hubert Merkelbach mussten sich mit zweistelligen Rängen zufriedengeben. Einige Teams, die unter normalen Umständen stark sind, hatten Schwierigkeiten mit den Strömungen und Kursen.
Aus Sicht der Teilnehmer vom BYC beziehungsweise vom Starnberger See ergaben sich folgende Platzierungen:
- Daniel Fritz / Michael Oberwenger: 19. Platz
- Thomas Appel / Christian Knoll: 40. Platz
- Florian von Linde / Matthias Albrecht: 46. Platz
- Thomas Kohler / Finn Lehmann: 49. Platz
Alle Ergebnisse finden sich hier.
Das beste deutsche Team war Hubert Merkelbach mit Markus Koy, die den 8. Platz erreichten. Das Präsidententeam der Klasse, bestehend aus Paul Cayard und George Iverson, sicherte sich den 4. Platz.
Nach jedem Regattatag gab es im Hafenbereich eine gemütliche Atmosphäre mit „MORETTI Bier“ und Fingerfood im Eventzelt, was den Austausch zwischen Teilnehmern förderte. Besonders am Freitagabend wurde das regionale Dinner an der Liegeplatzzeile zu einem Highlight, bei dem frisch zubereitete Spezialitäten serviert wurden. Das Veranstaltungskonzept rundete eine Reihe von Preisverleihungen ab, die die sportlichen Leistungen würdigten.
„Ein derart hochkarätiges Feld an Seglern findet man vermutlich nur bei der Starbootklasse.“ – Thomas Kohler
Trotz ihrer 114 Jahre wirkt die Klasse erstaunlich jung und erfreut sich international großer Beliebtheit, insbesondere bei jungen Nachwuchstalenten. Die Europameisterschaft in Viareggio hat einmal mehr gezeigt, dass die Tradition dieser Klasse mit modernem Wettkampfgeist verbunden ist und auch in Zukunft spannende Regatten garantieren wird.
Der BYC gratuliert allen Seglern herzlich zu ihrem Erfolg.
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