Weltmeister 2022 – Philipp Autenrieth und seine Steuerfrau Luise Wanser (NRV) haben über die Saison immer wieder gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehören. Jetzt haben sie sich selbst die Krone aufgesetzt und sich den Weltmeistertitel der 470er geholt.

„Der Titel ist für uns unheimlich wertvoll. Die viele Arbeit, die vielen Trainingsstunden, die wir in den vergangenen 12 Monaten in unsere Kampagne gesteckt haben, haben sich hier wunderbar ausgezahlt.“

Durch das harte Training konnte das Team schon die ganze Saison über sehr gute Leistungen ersegeln. Viel Pech hatten Philipp und Luise auf der diesjährigen EM, wodurch sie auf der Regatta nicht ihre Ziele erfüllen konnten. Trotzdem haben die Beiden weitertrainiert und auf der WM alles gegeben.

Der Einstieg in die Rennserie in Israel gelang nicht wie geplant, wodurch das Team gleich zu Beginn ihr schlechtestes Ergebnis ersegelten. Durch den 21ten Platz wachgerüttelt, gingen sie mit neuer Konzentration und gestärkten Ehrgeiz in die weiteren Rennen des ersten Tages – mit Erfolg, denn sie ersegelten zuerst einen zweiten und dann einen ersten Platz. Damit waren jegliche Knoten gelöst. Sie waren damit das erste Team, welches auf der WM mit gelben Leibchen startete und gaben dieses auch nicht mehr ab. Als Führende zog das Team nach dem zweiten Tag in die Goldfleet ein.

In der Goldfleet wurden jeden Tag zwei Rennen gesegelt, der Wind war böig und drehig aber Luise und Philipp fanden immer einen Weg mit den Bedingungen zurecht zu kommen. Am zweiten Tag in der Goldfleet erlaubten sich die Beiden einen 15ten Platz, jedoch wurde dieser gleich wieder durch einen zweiten Platz gutgemacht – das Team baute seine Führung sogar aus. Sowohl Philipp als auch Luise wollten nach ihren Erfahrungen auf der EM mit so vielen Punkten Vorsprung wie nur möglich ins Medal Race einziehen. Also hieß am letzten Tag der Goldfleet nochmal alles zu geben. Mit einem Laufsieg im ersten Rennen des Tages ging der Plan auch schon auf. Im zweiten Rennen konzentrierten sich die Beiden, nach Absprache mit ihrem Coach, darauf, ihre nächsten Gegner im Schach zu halten. Auch das gelang dem Team einwandfrei. Die Belohnung – Philipp und Luise zogen mit 22 Punkten Vorsprung ins Medal Race ein. Damit war ihnen der Titel schon vor dem Medal Race sicher. Eine unglaubliche Leistung, die sich das Team durch seine konstante Leistung jedoch mehr als verdient hatte.

Trotz dem sicheren Sieg war die Aufregung in der Nacht vor dem Medal Race groß und der Schlaf viel nicht allzu ausgiebig aus. Der Start ins letzte Rennen der WM gelang den Beiden sehr gut, jedoch hatten Luise und Philipp eine Berührung mit einem italienischen Team, wodurch sie kringeln mussten. Das Ziel, dem WM-Sieg durch das Gewinnen des Medal Races ein Sahnehäubchen aufzusetzen, war damit nicht mehr möglich. Also segelte das Team die Wettfahrt einfach zu Ende und mit jedem Meter Richtung Ziellinie wurde die Anspannung geringer und die Freude größer.

Dann war er da – der Moment als für Philipp und Luise die deutsche Nationalhymne gespielt wurde und den Beiden ihre Medaillen umgehängt wurden. Damit war das Team offiziell 470er Weltmeister. Was für ein Erfolg. Luise und Philipp sind damit seit 1994 die ersten deutschen Weltmeister im 470er.

Mit dem Titel ist eins besonders klar geworden, die Beiden haben nicht nur sehr gute Chancen sich für die Olympischen Spiele 2024 zu qualifizieren, sondern gehören auch zu den Medaillen-Favoriten. Denn obwohl die Spiele die sportliche Krönung sind, ist die Konkurrenz durch die höhere Teilnahmezahl auf einer Weltmeisterschaft größer.

Alle Ergebnisse finden sich hier.

Der BYC gratuliert Philipp und Luise von ganzen Herzen zu ihrem WM-Titel und drückt die Daumen für die nächsten Regatten.

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